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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erkannte zu seiner Erleichterung, daß ihre Benommenheit langsam wich. Sie war unverletzt geblieben, hatte beim Schlag mit dem Kopf gegen die Wand wohl auch keinen Schaden davongetragen. Aber an ihrer Bluse zeigte sich auf der Schulter ein schwarzer Streifen. Der Laserstrahl konnte sie nur um Zentimeter verfehlt haben, hatte sie möglicherweise sogar noch gestreift.
    »Was geht Sie das an, Sir?« knurrte der Kellner unhöflich.
    »Er hat mir meine Sachen gebracht, Zamorra«, warf Phyllis ein.
    »So schnell?« fragte Nicole mißtrauisch.
    »Wir sind eben schnell in diesem Haus. Das sind wir unseren Gästen schuldig«, gab der Zimmerkellner zurück.
    »Dann war das möglicherweise ein Irrtum, und ich werde mich zu gegebener Zeit entschuldigen«, sagte Zamorra. Er schob den Mann beiseite und sah Phyllis an. »Zurück in Ihr Zimmer. Tür abschließen, Jalousien vor das Fenster, Balkontür verriegeln. Lassen Sie niemanden herein - außer uns, und wir melden uns telefonisch aus dem Nebenzimmer. Komm, Nici, vielleicht kriegen wir den Burschen noch. Hast du ihn diesmal gesehen?«
    Sie trabte neben ihm los, schob sich durch die Menschen hindurch, die neugierig und verwirrt im Weg standen. »Nein. Es ging wieder alles viel zu schnell. Ich kam aus dem Zimmer, und da blitzte es auch schon auf. Der Kellner sagt übrigens die Wahrheit. Er hat nichts mit dem Killer zu tun. Ich hab’s in seinen Gedanken gesehen.«
    Sie erreichten die Stelle, an der der Lasermörder hinter der Mauerkante verschwunden war. Der Gang machte hier einen Knick und führte in den abgewinkelten Seitentrakt des »Excelsior«. Dicht hinter dem Knick befand sich eine Treppe und daneben weitere Lifts.
    »Zum Teufel, das war’s dann wohl«, sagte Zamorra verärgert. »Er kann sowohl die Treppe als auch einen der Fahrstühle benutzt haben, nach oben oder nach unten, oder er ist auf dem Gang weiter gelaufen…«
    »Versuche es mit dem Amulett. Es ist noch nicht lange her. Vielleicht erwischen wir ihn bei einem Blick in die unmittelbare Vergangenheit.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Er hat einen zu großen Vorsprung«, sagte er. »Und er kann ihn immer weiter ausbauen. Zudem - könnte er uns hereingelegt haben, und während wir mühsam seiner Spur folgen, ist er längst schon wieder hier und bringt in unserer Abwesenheit Phyllis um. Für Laserstrahlen sind Türschlösser bekanntlich kein Problem.«
    »Also zurück?«
    Zamorra nickte.
    »Wir werden uns ganz höflich beim Zimmerkellner entschuldigen, er bekommt ein hübsches Trinkgeld, und dann bleibt uns vermutlich nichts anderes übrig, als darauf zu warten, daß unser Freund sich wieder zeigt. Komm…«
    Als sie zu ihrem Zimmer zurückkamen, stand Phyllis immer noch auf dem Korridor wie auf dem Präsentierteller. Die meisten Gäste hatten sich zurückgezogen, weil es ja nichts mehr zu erleben gab, und auch vom Personal waren nur noch drei Leute da.
    Zamorra sprach »seinen« Mann an. »Tut mir leid, Sir. Ich habe Sie mit jemandem verwechselt, der der jungen Dame ans Leben will«, sagte er. Er drückte ihm eine Fünfzig-Dollar-Note in die Hand. »Das ist für den Schrecken und für das Zerknittern ihrer Jacke. Ich lade Sie auch gern nach Feierabend noch zu seinem Drink ein…«
    »Nicht nötig, Sir.« Der Mann ließ den Schein blitzschnell verschwinden. »Ich danke Ihnen, Sir, es ist schon in Ordnung so. Aber worum geht es überhaupt? Sind sie Polizist? Warum weiß dann niemand vom Personal etwas davon?«
    »Es kann sein, daß die Polizei noch hinzugezogen wird«, sagte Nicole. »Bisher hielten wir es nicht für nötig. Entschuldigen Sie bitte.« Sie ging zu Phyllis und drängte sie vor sich her. »Sie stehen hier wie eine Zielscheibe«, warnte sie. »Der Mörder braucht bloß aus dem Lift zu treten, zu feuern und wieder zu verschwinden. Oder er nimmt die Treppe. Und niemand kann es dann verhindern. Zurück ins Zimmer, schnell.«
    Sie hatte wieder das ungute Gefühl, das die nahe Gefahr ankündigte. Ein seltsames Kribbeln, aber diesmal konnte sie den Fühler des fremden Geistes nicht erfassen, der sie erst in der Boutique und dann vorhin im Zimmer gestreift hatte. Sie bedauerte, daß sie ihre frühere Fähigkeit seinerzeit verloren hatte, die Nähe Schwarzer Magie zu spüren. Die Telepathie war kein Ersatz dafür, zumal sie nur bedingt einsatzfähig war.
    Sie schob Phyllis vor sich her in deren Zimmer, während Zamorra sich noch auf dem Gang mit dem Kellner unterhielt, dessen beide restlichen Kollegen sich

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