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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und war zu Tendyke Industries gegangen. Nicht in eine der zahllosen Unterfirmen, sondern direkt in die Holding-Verwaltung.
    Und jetzt saß er in El Paso und blätterte bereits um acht Uhr morgens den Wirtschaftsteil der wichtigsten Zeitungen der USA und der mittelamerikanischen Staaten durch. Seine früheren Beziehungen und seine Kenntnisse waren für ihn an dieser Schaltstelle, der Drehscheibe zu Mexiko und südlicheren Staaten, natürlich ideal, und spanisch und portugiesisch, die beiden wichtigsten Sprachen südlich des Golfes von Mexiko, beherrschte er akzentfrei.
    Um neun Uhr hatte er sich über die wichtigsten Ereignisse informiert, überflog die Berichterstattung über die bevorstehenden Auseinandersetzungen mit Irak und fand nichts, was er nicht in dieser Form erwartet hätte. Eine kurze Notiz in das Computerterminal getippt, würde ihn später daran erinnern, daß er ein Team von Mitarbeitern darauf ansetzte, Möglichkeiten zu erarbeiten, wie sich aus der Golfkrise ein Maximum an Gewinn mit einem Minium an Aufwand erzielen ließ. Moralische Bedenken ließ er erst überhaupt nicht aufkommen.
    Fünf Minuten nach neun rief er den ersten Kurzbericht seiner Leute ab, die diesen Professor Zamorra in seinem Hotel unter Aufsicht halten sollten.
    Er staunte. Der Kurzbericht war zu einer längeren Abhandlung geworden. Anstelle einer Aufzählung, welche Bars und Nachtclubs der Franzose mit seiner Begleiterin oder auch ohne sie heimgesucht hatte, war die Rede von einer Schießerei mit ungewöhnlichen Waffen, von Feueralarm, polizeilichen Ermittlungen und einer schwerverletzten jungen Frau, die offenbar im gerichtsmedizinischen Institut tätig war.
    Riker nickte anerkennend. Dieser Professor, der so harmlos ausgesehen hatte, hatte einen ganz hübschen Wirbel verursacht in den paar Stunden, die er sich nun schon in El Paso aufhielt. Plötzlich konnte Riker sich sehr gut vorstellen, daß sein ehemaliger Boß Tendyke und dieser Mann sehr gut zusammengepaßt hatten, daß sie ein ideales Team darstellten.
    Fast hätte er Zamorra unterschätzt. Aber sein erster Eindruck von dem Franzosen war doch wieder einmal richtig gewesen.
    Riker nahm seine Anweisung, den Professor zu überwachen, nicht zurück. Ihn interessierte, was der Mann als nächstes unternehmen würde.
    Es war eigenartig, daß er sich einerseits vom Möbius-Konzern bezahlen ließ - Flugticket, Hotel, Mietwagen, wie sich erwiesen hatte -, sich andererseits aber mit genau dem Killer anlegte, der John Doraner auf dem Gewissen hatte. Dabei war jener Mord der Konkurrenz doch gut zupaß gekommen…
    Irgend etwas war an diesem Franzosen, das Riker noch nicht völlig durchschaute. Und so lange war dieser Professor gefährlich.
    ***
    Inspektor George Salurno erwies sich als Störfaktor zu relativ füher Morgenstunde, und Zamorra und Nicole konnten ihm nicht einmal wirklich zürnen, weil er ja nicht wissen konnte, daß sie Langschläfer waren, die erst gegen Mittag auf der Bühne des Geschehens auftauchten. Irgendwann vor langer Zeit hatte sich dieser verschobene Lebensrhythmus so eingespielt, weil die Dämonen und Wer-Wesen, auf die Zamorra Jagd machte, sich vorwiegend in den Nachtstunden zeigten. Wenn er sie bekämpfen wollte, mußte er sich ihrem Rhythmus anpassen - und das war ihm nicht besonders schwer gefallen.
    In dieser Nacht hatten sie zwar keine Schwarzblütigen mehr gejagt, aber es war ihnen trotzdem nicht langweilig geworden, bis der erste Dämmerschein des Morgengrauens sich am entfernten Horizont zeigte, und daß sie eine Verabredung mit dem Inspektor hatten, war ihnen beiden glatt entfallen. Das Zimmertelefon riß sie aus schönstem Schlummer, und die Mitteilung, Inspektor Salurno warte im Foyer, zerstörte die besten Träume.
    »Schicken Sie ihn in den Frühstücksraum. Dort werden wir mit ihm reden«, verlangte Zamorra. »Es kann aber noch ein paar Minuten dauern, und er soll uns nicht den ganzen Kaffee wegtrinken.«
    Nicole seufzte. »Schick ihn einfach wieder weg«, maulte sie. »Ich bin müde.«
    »Dann läßt er uns ins Präsidium vorladen. Weiß der Teufel, was er von uns will, aber hier haben wir Heimspiel, cherie.« Er küßte Nicole munter.
    Wenig später saßen sie dem Inspektor frühstückend gegenüber. Seine italienischen Vorfahren sah man ihm deutlich an, und dann wunderte Salurno sich, daß Zamorra und Nicole sich so fließend mit ihm in seiner Großmuttersprache unterhalten konnten. Es nahm ihm einen Teil seiner ständigen polternden

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