0435 - Der Laser-Dämon
würdè ihren Aussagen auch zunächst sehr skeptisch gegenüber stehen.
Unangefochten erreichte der Dämon seinen Unterschlupf. Den Wagen suchte hier so schnell niemand; leider konnte er ihn jetzt nicht mehr weiter benutzen. Aber der Rio Grande war groß, und die Strömung stark. Es würde kein Problem sein, das Fahrzeug zu beseitigen.
***
Zur gleichen Zeit stoppte der zivile Dienstwagen eines Polizeibeamten vor der Boutique. Der Mann sah durch das Schaufenster Flammen, gab eine schnelle Feuermeldung über Funk und schnappte sich dann den Handfeuerlöscher, der zur Notausrüstung seines Wagens gehörte. Aber in der Boutique brauchte er mit dem Gerät nicht mehr einzugreifen; die Flammen, die auf magische Weise erzeugt worden waren, waren bereits wieder erloschen.
Der Beamte, der Nicole hatte absichern sollen, gab »Entwarnung« und kümmerte sich dann um die ohnmächtige Verkäuferin. Von Nicole Duval war nichts zu sehen.
Als die Verkäuferin erwachte und einen Kurzbericht abgab, wurde dem Beamten klar, daß er vielleicht nur um ein paar Sekunden zu spät eingetroffen war. Eine Personenbeschreibung des Täters konnte die Frau nicht liefern, und auch Spuren gab es keine. Der Unheimliche war durch das Lager gekommen und wieder verschwunden und hatte diesmal nicht gemordet, sondern sein Opfer entführt, was eigentlich gar nicht zu seinem bisherigen Vorgehen paßte. Aber eine Verfolgung war nicht mehr möglich; niemand konnte sagen, wohin der dunkle Chevrolet Impala verschwunden war, den einige Passanten beobachtet hatten.
Die Fahndung setzte zu spät ein.
Der Unheimliche war mit Nicole Duval verschwunden.
***
Die Funknachricht erreichte Cochrane und Zamorra in dem Moment, als der Polizist den zerbeulten Pontiac auf dem Firmenparkplatz vor dem Gebäude abstellte, in welchem die El Paso-Niederlassung der TI ihre Büros hatte.
Cochrane schnappte nach Luft. »Was? Zu spät gekommen? Von dem Laser-Mörder entführt? Verdammt, warum bist du nicht schneller gefahren?« fauchte er seinen Kollegen am anderen Ende der Funk-Angel an.
Er warf Zamorra einen erschrockenen Blick zu.
Der schloß die Augen.
»Das gibt es nicht«, murmelte er. »Unmöglich - es kann nicht der Laser-Mörder sein.« Denn der Dämon war doch vom Amulett verbrannt worden!
»Anscheinend gibt es das doch. Dieselbe Waffe wurde eingesetzt. Nur hat’s diesmal erfreulicherweise keine Toten gegeben - noch nicht. Aber Kidnapping ist auch nicht viel schöner.«
»Fahren Sie hin, sofort«, verlangte Zamorra. »Riker kann warten.«
Cochrane setzte eine Rotlichtkuppel mit Saugfuß aufs Dach und schaltete die Sirene ein. Er jagte den Wagen durch den City-Verkehr wie Kojek persönlich. In Rekordzeit hatten sie die Boutique erreicht.
Zamorra brauchte sich die Feuerspuren nicht lange anzusehen, um Bescheid zu wissen. Der Dämon existierte noch.
Irgendwie mußte er den Vernichtungsschlag des Amuletts überlebt haben.
Und Nicole schien ohne Besinnung oder doch tot zu sein, denn sonst hätte sie das Amulett zu sich gerufen.
Der zweite Polizeibeamte breitete hilflos die Arme aus. »Tut mir leid, Sir, daß ich nicht rechtzeitig hier sein konnte. Sie hätten warten sollen. Warum hast du dafür nicht gesorgt?« Vorwurfsvoll sah er Cochrane an.
»Trösten Sie sich - Sie hätten auch nichts ausrichten können, wenn Sie ein paar Minuten schneller gewesen wären, Sir«, sagte Zamorra düster. »Der Bursche, mit dem wir es zu tun haben, ist von einer ganz besonderen Art…«
»Sie wissen doch etwas«, knurrte Cochrane. »Vorhin immer die Andeutungen, Sie wußten sich notfalls selbst besser zu helfen, und jetzt… Sie wissen mehr, als Sie zugeben möchten. Kennen Sie den Mörder etwa? Was verschweigen Sie uns?«
Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich kenne ihn nicht«, sagte er, und das war nicht einmal geschwindelt. Er hatte den Dämon ja nicht einmal richtig gesehen.
»Reden Sie! Jede Kleinigkeit kann nützlich sein«, drängte Cochrane. »Wir müssen den Verbrecher erwischen. Steve, hast du den alten Polterkopf schon informiert?«
»Natürlich. Salurno wird mit den Jungs von der Spurensicherung in ein paar Minuten hier sein.«
Zamorra seufzte. »Dann werde ich mal Spuren sichern, solange mir niemand im Wege steht«, sagte er. Zum Teufel mit den ungläubig staunenden Blicken und den an sich berechtigten Fragen der Polizisten. Es ging um Nicole, es ging um ihr Leben, das in der Hand eines Dämons war, wie Zamorra bisher noch keinen kennengelernt hatte. Er zog
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