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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Revierleiter nicht einfallen lassen, daß wir bei dieser Gelegenheit hier eigentlich gleich einen kleinen Taschendieb für ihn mitsuchen könnten,«
    Der Cop war herangekommen und grüßte.
    »Verzeihung, Sir«, sagte er. »Ich wollte mit dem G-man sprechen.«
    Verwundert stellte ich das Limonadenglas zurück auf die Theke.
    »Ja?«
    »Sind Sie der G-man, der heute nachmittag schon einmal hier war?«
    »Ich war schon einmal hier, ja, zusammen mit einem Kollegen.«
    »Die Beschreibung paßt auf Sie, Sir.«
    Jetzt verstand ich überhaupt nichts mehr. Beschreibung?
    Der Cop warf einen bezeichnenden Blick in die Runde. Seit wir das Lokal betreten und mit unseren Fragen angefangen hatten, gab es eine ganze Menge Leute, die uns mißtrauisch oder juch nur neugierig beobachteten.
    »Wenn Sie mal einen Augenblick mit ‘rauskommen könnten?« schlug der Cop vor.
    Ich nickte.
    »Selbstverständlich. Wenn es länger dauern sollte, Easton, sagen Sie Phil Decker, er möchte mit einem Taxi zur Dienststelle zurückfahren. Ich komme auf jeden Fall heute noch ins Office.«
    »Ich werd‘s ihm ausrichten, Cotton.«
    Neugierig geworden, folgte ich dem großen Cop zum Ausgang. Selbst draußen auf der Straße gab es einen kleinen Menschenauflauf. Irgendwie mußte es sich herumgesprochen haben, daß acht Kriminalbeamte in der »Letzten Kneipe« jeden Gast unter die Lupe nahmen. Der Cop sah sich suchend um. Wenn er mit mir sprechen wollte, ohne daß es jemand mithören konnte, gab es eigentlich nur eine Möglichkeit.
    »Steigen Sie in meinen Wagen«, forderte ich ihn auf. »Es wird zwar heiß drin sein wie in einem Backofen, aber bei geschlossenen Fenstern kann uns wenigstens niemand hören.«
    Er nickte wortlos, und wir schoben uns durch die Menge dahin, wo der Jaguar stand. Ein paar Halbwüchsige hatten sich hier versammelt und interessierten sich ganz offensichtlich mehr für das Auto als für die Vorgänge in der Kneipe. Als wir einstiegen, hatte ich das Gefühl, in eine Hitzekammer der NASA zu klettern. Der Cop zog die Tür hinter sich zu, nahm die Schirmmütze ab und blies hörbar die Luft aus. Nach einer Minute lief uns der Schweiß aus allen Poren. Wenn der Sommer fortsetzte, was der Mai angefangen hatte, stand zu befürchten, daß in New York die Wolkenkratzer weich würden wie Butter.
    »Also«, krächzte ich mühsam, »was ist los?«
    Der Cop tupfte sich mit einem riesigen Taschentuch ab. Die brütend heiße Luft im Jaguar, auf dessen Dach erbarmungslos die Sonne knallte, war kaum zu atmen.
    »Ein Mädchen«, erwiderte der Revierpolizist mühsam. »Ann Forth, um genau zu sein. Ich kenne sie von Kindesbeinen an. Sie ist ein wenig auf die schiefe Bahn geraten, aber eigentlich ist sie ein gutes Mädchen. Vielleicht ein bißchen zu ungezügelt. Und natürlich liegt es auch viel an den Eltern. Ihr Alter ist jeden Freitag randvoll Gin. Ich glaube kaum, daß er auch nur die Hälfte vom Inhalt seiner Lohntüte nach Hause bringt.«
    »Ann Forth«, wiederholte ich. »Ist das eine kleine, hagere Brünette mit blauen Augen und zuviel Schminke im Gesicht?«
    »Ja, leider«, seufzte der Cop. »Wenn sich eine mit vierzehn so anmalt, weiß man, daß sie es eben noch nicht gelernt hat, aber wenn sie's mit siebzehn wieder so übertrieben tut, dann bezweckt sie etwas, und meistens nichts Gescheites.«
    »Na gut«, sagte ich lahm, »wenn sie mich sprechen will, wo steckt sie dann?«
    »Sie hat Angst, daß jemand sie mit Ihnen zusammen sehen könnte.«
    »Angst?«
    »Ja, Sir. Das müssen Sie richtig verstehen. In den Kreisen, in denen sie nun einmal verkehrt, könnte man es ihr sehr übelnehmen, wenn sie sich freiwillig mit einem Polizisten unterhält. Schließlich kennt man Sie jetzt in dem Lokal, Mr. Cotton.«
    »Ich verstehe«, erwiderte ich. »Wo kann ich sie treffen, ohne daß sie etwas zu befürchten hat?«
    »Sie hat im Revier angerufen, und die haben es an mich weitergegeben, Sir: Ann steht vor dem Pavillon in der Halle des Grand Central.«
    »Im Central-Bahnhof?« wiederholte ich. »Lieber Himmel, warum ist sie nicht gleich nach Texas oder Brasilien gefahren? Na schön, ich fahre selbstverständlich ‘runter. Vielen Dank, daß Sie mir das so diskret ausgerichtet haben.«
    Vielleicht hatte meine Stimme ein wenig ironisch geklungen, denn er warf mir einen etwas gekränkten Blick zu.
    »Ich meinte es nicht ironisch«, sagte ich müde. »Glauben Sie's mir. Es muß die Hitze sein, die heute alle Leute so gereizt macht.«
    »Und ob es die Hitze

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