Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Manhattan Ost ihre Büros hatte. Die Zeiger einer elektrischen Uhr an der Wand standen auf halb fünf.
    »Der Zeitdruck, unter dem der Mörder stand, ist erklärlich«, sagte ich. »Huller telefonierte mit dem FBI, und er war drauf und dran, wenigstens eine Verabredung mit uns zu treffen oder sogar schon am Telefon die Katze aus dem Sack zu lassen. Eines seiner letzten Worte war ›Cosa Nostra‹. Es ist möglich, daß der Mörder das noch mitgehört hat, als er die Tür der Telefonzelle aufzog. Ich bin sogar überzeugt davon. Deshalb handelte er sofort., bevor Blick Hu Hei noch mehr sagen konnte.«
    Lieutenant Easton nickte nachdenklich und strich sich geistesabwesend über seine blonde Bürstenfrisur. Ed Schulz stand mit dem Rücken zu einem der geöffneten Fenster.
    »Wir haben nur wenig erfolgversprechende Spuren«, sagte Easton. »Die Mordwaffe ist nicht am Tatort zurückgelassen worden, der Mörder hat sie mitgenommen. Er wird sie in den East River oder in den Hudson werfen. Er kann eine oder gar mehrere Fingerspuren in der Telefonzelle zurückgelassen haben, aber welche sind es unter den vielen, die wir gesichert haben?«
    »Es will mir nicht in den Kopf«, brummte Ed Schulz, »daß niemand den Kerl gesehen haben soll. Am hellen Nachmittag, in ' einer so belebten Straße!«
    »Wer achtet schon auf einen Mann, der eine Telefonzelle betritt oder aus ihr heraüskommt?« wandte Easton ein. »Freilich überlege ich, ob es Sinn hat sich in der Presse mit dieser Frage direkt an die Bevölkerung zu wenden.« Phil zuckte die Achseln.
    »Es kann nicht schaden«, meinte er. »Auch auf die Gefahr hin, daß man womöglich ein Dutzend falsche Hinweise bekommt auf Leute, die vorher in der Zelle telefoniert haben.«
    »Hm«, brummte der Lieutenant. »Ich werde von unserer Pressestelle einen entsprechenden Text ausarbeiten und noch heute verteilen lassen, damit er morgen früh schon in den Zeitungen stehen kann.«
    »Was ist mit dem Bleistift?« fragte ich.
    »Zuerst bietet sich natürlich die Erklärung an, daß irgend jemand vor Blick-Black diesen Bleistift in der Telefonzelle verlor. Zweitens aber kann ihn trotz allem noch Blick-Black gehabt haben. Oder der Mörder. Ich habe Smitty diese Bleistiftgeschichte übergeben. Er wird zunächst einmal genau feststellen, ob er wirklich niemals benutzt worden ist. Dann wird er versuchen, herauszufinden, wo der Bleistift gekauft wurde. Aber das dürfte bereits unmöglich sein. Wenn es eine weitverbreitete Marke ist, werden in einer Stadt mit so vielen Büros wie in New York täglich womöglich zehntausend Stück verkauft.«
    »Sie sollten in der Presse-Erklärung auch auf diesen Bleistift hinweisen«, schlug ich vor, »und die Frage anknüpfen, ob ein harmloser Besucher der Telefonzelle ihn dort verloren hat. Das könhte Ihnen eine Menge unnötiger Arbeiten ersparen.«
    Easton machte sich eine Notiz. Dann sah er uns plötzlich neugierig an.
    »Dieser Blick-Black«, murmelte er, »hat Ihnen am Telefon etwas von der Cosa Nostra erzählt. Aber er erwähnte auch noch einen einzelnen Namen. Sie haben mir das erzählt, aber ich habe diesen Namen vergessen. Wie war der doch?«
    »Fountain«, sagte Phil. »Jack Fountain. Der Mann saß fünfzehn Jahre in Sing-Sing wegen Beteiligung und Anstiftung von Bandenverbrechen. Er wurde heute früh entlassen.«
    Easton fuhr in die Höhe.
    »Heute früh entlassen? Und ein paar Stunden später ruft dieser Blick Huller bei euch an, erwähnt Fountains Namen und wird prompt umgebracht? Aber—«
    »Keine voreiligen Schlüsse«, fiel ich ihm ins Wort. »Fountain wird seit der Minute, da sich das Tor von Sing-Sing für ihn öffnete, von uns beobachtet. Er hat sich sofort nach seiner Ankunft in New York ein Zimmer im Kingston-Hotel in der 92. Straße genommen und den Raum jedenfalls bis etwa vier Uhr nicht verlassen.«
    »Woher wißt ihr das?«
    »Als wir Zu der Kneipe fuhren, haben wir mit der Beobachtungsgruppe telefoniert.«
    »Hm«, brummte Easton enttäuscht. »Also scheidet Fountain als Mörder aus.«
    »Bestimmt«, sagte ich. »Wenn, unsere Leute sagen, er hat den Raum nicht verlassen, dann hat er ihn nicht verlassen.«
    »Fountain, Cosa Nostra, ein neuer Bleistift«, zählte Easton auf. »Ist hier irgend jemand so hellseherisch begabt, daß er mir zwischen diesen drei Wörtern einen Zusammenhang erklären kann?«
    Wir grinsten. Easton bot Zigaretten an, und wir bedienten uns. Die Hitze lag wie eine drückende Last über der Stadt.
    »Warum wird Fountain

Weitere Kostenlose Bücher