0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!
›arbeiten‹?«
»Er tat das, was ich ihm sagte und wurde dafür von mir bezahlt.«
»Und was sagten Sie ihm so?«
»Verdammt noch mal, was geht euch das an? Kümmert euch darum, wer ihn umgebracht hat! Deshalb habe ich die Polizei schließlich angerufen!«
Belucci brachte es trotz seines beachtlichen Leibesumfanges fertig, den Oberkörper vorzubeugen, bis seine Stirn beinahe gegen Ryers Kopf stieß.
»Überlasten Sie es doch mir, mit welchen Methoden ich einen Mordfall aufzuklären versuche, ja? Beantworten Sie mir schnell und präzise meine Fragen, Ryer. Hier hat man keinen Zigarettenautomaten ausgeplündert oder Autoreifen zerschnitten, sondern einen Menschen umgebracht, ermordet, kaltblütig erstochen — kapiert? Woher soll irgend jemand wissen, daß der Grund für diesen Mord nicht gerade in der Arbeit lag, die dieser Mann für Sie ausführte?«
Ryer stutzte-.Offenbar war ihm dieser Gedanke bisher nicht gekommen. Man sah ihm an, daß er sich ungemütlich fühlte. Er ratschte auf der Bettkante hin und her, entschloß sich schließlich zu einem tüchtigen Schluck Whisky and brummte anschließend:
»Also los, stellen Sie Ihre Fragen. Ich kann Sie ja doch nicht daran hindern.«
»Wie lange hat dieser Acky Lewis schon für Sie gearbeitet?«
»Zwei Jahre ungefähr.«
»Was hatte er zu tun?«
»Ich habe eine Tierhandlung. Er tat alles, was da nötig ist. Füttern, Käfige säubern, Bestellungen aufgeben, Kunden beliefern und so weiter und so fort.«
»Weiter nichts?« warf ich ein.
Einen Augenblick starrten mich alle an. Bis Ryer den Kopf schüttelte und dumpf bekannt gab: »Weiter nichts.« Darauf fuhr Belucci in seinem Verhör fort:
»Wissen Sie, ob Lewis kürzlich mit irgend jemand einen emstzunehmenden Streit hatte?«
»Nein. Ich weiß nichts davon, und ich kann es mir auch nicht vorstellen.«
»Haben Sie irgendeinen Verdacht, wer ihn umgebracht haben könnte?«
»Wenn ich einen Verdacht hätte, wäre ich längst —«
»Was wären Sie?«
Ryer schüttelte den Kopf.
»Ach nichts.«
»Machen Sie illegale Geschäfte, Ryer?« fragte Belucci.
»Quatsch. Ich habe eine Zoologische Handlung, das habe ich Ihnen schon mal gesagt. Für alle exotischen Tiere, die ich importieren lasse, beantrage ich die gesetzlich vogeschriebenen Einfuhrlizenzen. Ich bringe, wenn nötig, die verlangten Impf bescheinigungen bei und den ganzen Papierkram, den sie fordern. Sie können das Geschäft auf den Kopf stellen und jeden Zettel ansehen, um sich davon zu überzeugen, daß dort alles sauber zugeht.«
»Davon bin ich überzeugt«, sagte Phil trocken.
Ryer warf ihm einen giftigen Blick zu. Belucci ließ sich nicht aus dem Konzept bringen.
»Kennen Sie einen Kerl, der Fountain heißt und heute aus dem Zuchthaus entlassen wurde?« fragte er scharf.
Ryer zögerte den Bruchteil einer Sekunde, bevor er erwiderte:
»Nein. Ich habe den Namen nie gehört.«
»Wie kommt es dann«, fuhr ich an Beluccis Stelle fort, »daß eben dieser Fountain heute mit einem Wagen abgeholt wurde, der auf Ihren Namen zugelassen ist, Ryer?«
Wenn ich mich nicht sehr täuschte, überraschte ihn diese Mitteilung tatsächlich. Er runzelte die Stirn und dachte eine Weile nach.
»Ich hatte meinen Galaxie heute verliehen«, murmelte er. »Aber ich Wußte nicht, daß jemand mit meinem Wagen vom Zuchthaus abgeholt werden sollte. Das kann ich beschwören. Ich hatte keine Ahnung davon! Dieser Lump hätte es mir natürlich sagen müssen.«
»Wer hat sich den Wagen ausgeliehen?« erkundigte sich mein Freund Phil.
»Loop Gaier«, antwortete Ryer, ohne zu zögern. »Der arbeitet auch für mich. Jedenfalls hat er bis zu diesem Augenblick für mich gearbeitet. Ich werde ihn hinausfeuern, sobald ich den Kerl wieder zu Gesicht bekomme. Er hatte sich für heute Urlaub genommen und mir eine rührende Geschichte von ‘ner Puppe erzählt, mit der er einen Ausflug machen wollte. Der Mistkerl!«
»Wo wohnt dieser Gaier?« fragte Easton.
»Hier im Hause. Eine Etage höher.«
»Wann wollte er den Wagen zurückbringen?«
»Irgendwann heute nacht. Jedenfalls hatte er versprochen, daß der Wagen morgen früh wieder da wäre. Mir kam es nicht darauf an. Ich habe noch — eh, ich meine, ich konnte für den einen Tag auch mal mit dem Buick auskommen, der Miß Wocester gehört.«
»Sie meinen den Wagen, den Sie Miß Wocester geschenkt haben?« fragte Phil mit süßsaurer Miene.
»Ja, genau den.«
»Wann haben Sie ihr den Wagen geschenkt?« fiel ich wieder ein.
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