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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kamera-Ausrüstung mit all ihrem Zubehör verstauet war. Belucci stand bereits in der Halle.
    »Ich warte nur noch darauf, daß endlich der Wagen vom Schauhaus eintrudelt, um die Leiche abzuholen«, verkündete er. »Dann schwirre ich ab.«
    »Okay. Wo steckt Easton?«
    »Ich soll Sie von ihm grüßen. Er ist gerade abgefahren.«
    »Und Phil?«
    Belucci grinste über sein kugelrundes Gesicht.
    »Er sagte, er möchte sich mal den Dackel ansehen.«
    Ich machte bestimmt keinen sehr intelligenten Eindruck, als mir Detektivleutnant Belucci diese Eröffnung machte. Aber bevor ich dazu kam, irgendeine Bemerkung über Phils Geisteszustand zu machen, brach es über uns herein wie das Jüngste Gericht.
    Die breite Haustür stand offen, weil die Männer der Mordkommission die beiden Türflügel festgestellt hatten. Der Blitz war so stark, daß er uns alle blendete. Bläulich-weißgrell flammte die jähe, unerwartete Helligkeit in unsere Augen, unwillkürlich schlossen wir alle die Lider, aber wir hatten sie noch nicht wieder geöffnet, da brach ein Donner über uns los, wie ich ihn noch nie züvor gehört hatte. Das war kein rollender Donner, das war urwelthaftes, chaotisches, elementares Vorzeitgebrüll aus jenseitigen Welten. Es dröhnte in den Trommelfellen, daß man Schmerzen dabei empfand.
    Und es hielt über mehrere Sekunden hinweg an, wurde dann erst ganz allmählich schwächer. Aber als es soweit war, stellte sich auch schon das dritte Naturereignis ein: der Regen, der Wolkenbruch, die sintflutartige Wassermenge, die schlagartig vom Himmel herabbrach mit der Wucht der Flut, die aus einem geborstenen Staudamm hervorbricht.
    Wasser, Wasser, wohin man sah, wohin man halbblind tastete. Das so sehnlich erwartete Gewitter war da. Und es war, als hätte'-es sich mit all jenen Gangstern verabredet, die fast gleichzeitig in dieser Nacht ihren großen Coup landen Wollten. Denn innerhalb der nächsten dreißig Minuten jagten sich die Katastrophenmeldungen mit den Hiobsbotschaften über Gangstertaten. In jeder Hinsicht war auf einmal der Teufel los.
    Ein paar Minuten bevor der erste, gewaltige Blitz dieses Gewitters sich irgendwo über New York entlud, betrat der Einsatzleiter des Nachtdienstes im Distriktgebäude das Dienstzimmer von Mr. High. Er brauchte eine bestimmte Akte, von der er wußte, daß er sie im Zimmer des Chefs finden würde.
    Mit methodischer Gründlichkeit machte er sch an die Suche. Er dachte im Augenblick wirklich nicht an jenen Brief, von dem Mr. High gesprochen und auf dem Schreibtisch zurückgelassen hatte. Erst als er seine Suche auf den Schreibtisch konzentrieren mußte, weil sie auf den beiden Ablagetischen ergebnislos verlaufen war, fiel ihm dieser Brief wieder ein. Einen Augenblick hielt er inne, runzelte die Stirn und rief sich die kurze Szene noch einmal ins Gedächtnis zurück.
    »Wenn ich bis zu Ihrer Ablösung morgen früh noch nicht wieder zurück bin und mich auch sonst nicht gemeldet habe, dann öffnen Sie diesen Brief!« So ungefähr hatte sich der Chef ausgedrückt.
    Der Einsatzleiter schüttelte den Kopf. In all den Jahren, die er nun schon mit Mr. High zusammenarbeitete, hatte es noch nie ein so seltsames Verhalten gegeben. Der G-man hob einen Aktenstapel vom Schreibtisch des Chefs hoch — und hörte zu seinen Füßen ein leichtes Geräusch. Verwundert wandte er den Kopf.
    Er mußte den Brief versehentlich zu Boden geworfen haben. Nun lag er neben seinem rechten Fuß. Aber die wohl nicht sonderlich sorgfältig zugeklebte Rückenlasche war jetzt aufgegangen und der zusammengefaltete Bogen auch schon ein Stück aus dem Umschlag herausgerutscht.
    Der Einsatzleiter legte den Aktenstapel zurück auf den Schreibtisch. Dann bückte er sich langsam. Im selben Augenblick zuckte draußen der erste, blendende Blitz.
    ***
    Ungefähr zur selben Zeit zog der G-man Norman Fragh von der Überwachungsabteilung ein Kartenspiel aus der Rocktasche. Er befand sich in einem kleinen Raum eines Hotels in der 92. Straße, der eigentlich dem Etagenkellner Vorbehalten war. Der Kellner war ein noch verhältnismäßig junger Mann von höchstens dreißig Jahren, dem der schwarze Frack vorzüglich zu Gesicht stand.
    »Wenn wir uns schon die Nacht um die Ohren schlagen müssen«, schlug Fragh vor, »wie Wär‘s dann mit einem Spielchen zum Zeitvertreib?«
    »Sie wollen mich wohl ausplündern, was?« erwiderte der Kellner mit gutmütigem Lachen.
    Norman Fragh hob abwehrend die Hände:
    »Wo denken Sie hin! Um Geld darf ich

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