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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte tatsächlich ein riesiges Zweihänderschwert aus der Zeit der Kreuzzüge sein, oder auch nur eine Miniaturnachbildung in der Größe eines Brieföffners…
    Obgleich der Eindruck nur ganz kurz gewesen war, konnte sie sich an ein Detail deutlich erinnern. In die Klinge eingelassen war eine Blutrinne, wie an einem Opferdolch. Aber diese Rinne führte ins Innere des Schwertes… wurde zu einem verdeckten Röhrchen, noch ehe sie das Heft erreichte…
    Nicole konnte sich nicht erinnern, jemals ein solches Schwert gesehen zu haben. Zamorra und sie hatten schon unzählige fremde Welten besucht, die teilweise von recht archaischen Kulturen bevölkert waren, die Schwert und Magie als höchsten Stand der makabren Kriegskunst ansahen. Aber eine Waffe wie diese war Nicole noch nie untergekommen.
    »Was haben Sie, Mademoiselle Duval?« fragte Charlene.
    Nicole zuckte zusammen. Sie mußte ein wenig geistesabwesend ausgesehen haben. »Haben Sie ein Schwert unten im Keller?«
    - »Ein Schwert?« Charlene Riveaux machte große Augen. »Wie kommen Sie darauf? Was sollten wir mit einem Schwert?«
    »Manche Leute kaufen sich Zierschwerter, andere ganze Rüstungen… es hätte ja sein können, daß Sie eines unten im Keller deponiert hätten.«
    Charlene schüttelte entschieden den Kopf. »So etwas käme mir nicht ins Haus«, sagte sie. »Und wenn überhaupt, dann würde es wahrscheinlich in einer Vitrine untergebracht werden oder an der Wand hängen, nicht aber unten im Keller liegen.«
    »Vorübergehend, bis die Vitrine angeschafft oder die Halter in die Wand geschraubt worden sind…«
    Abermals schüttelte Charlene den Kopf. »Nein, Mademoiselle. Außerdem wäre es mit Sicherheit genauso verschwunden wie der Rasenmäher und das Werkzeug. Ein Schwert… was wollen Sie damit?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, es wäre etwas in der Art dort unten. Einen Brieföffner, der wie ein Schwert geformt ist, haben Sie nicht zufällig?«
    »Wofür brauchen Sie das denn? Hat das etwas mit dieser Zauberei zu tun?«
    Nicole schüttelte den Kopf. Charlene Riveaux mußte sie zwangsläufig mißverstehen, aber solange Nicole selbst nichts Genaueres wußte, wollte sie den Irrtum nicht durch vage Vermutungen - und dabei möglicherweise auch noch falsch - aufklären. Sie mußte erst herausfinden, weshalb das Amulett ihr dieses Schwert gezeigt hatte.
    Aber Merlins Stern verzichtete auch diesmal auf eine Erklärung.
    Es war schon erstaunlich genug, daß die Silberscheibe Nicole das Bild unaufgefordert gezeigt hatte. Normalerweise spielten sich die einseitigen Unterhaltungen nur zwischen Zamorra und dem Amulett ab. Nicole bildete nur in der Hinsicht eine Ausnahme, daß sie mit dem Amulett zu einer magischen Krafteinheit verschmelzen konnte, die mangels einer besseren Bezeichnung FLAMMENSCHWERT genannt wurde - aber von der Erscheinung her mit einem Schwert herzlich wenig zu tun hatte. Eher von der Wirkung her. Aber deshalb zweifelte Nicole auch daran, daß mit diesem Bild das FLAMMENSCHWERT gemeint war.
    Zumal es nicht kontrolliert hervorgerufen wurde, sondern eher zufällig entstand - zwingen konnte man es nicht, und wenn es nicht entstand, mußte man sich in Auseinandersetzungen mit mächtigen Dämonenwesen eben auf andere Weise behelfen.
    »Was wissen Sie eigentlich über die Geschichte dieses Hauses, Mademoiselle Riveaux?« wechselte Nicole das Thema. »Hat es eigenartige Erscheinungen wie diese schon früher hier gegeben? Nadines Mann sagte, Monsieur LaGrange und Sie hätten das Haus erst vor ein paar Tagen gekauft, und…«
    »Lassen wir es bei Patrik und Charlene«, sagte das Mädchen. »Das klingt doch nicht so steif und förmlich, zumal wir doch eine gemeinsame gute Freundin haben. Nein, ich weiß nichts von solchen Dingen hier, und ich glaube, Patrik hat man auch nichts davon erzählt. Wir haben bisher auch noch keine sonderlich intensiven Kontakte zu den Leuten im Dorf aufbauen können. Wir sind ja praktisch gerade erst eingezogen, wenn man es ein wenig großzügig rechnet…«
    »Es hätte ja sein können, daß der Verkäufer Ihnen etwas erzählt hat, oder daß die Leute in der nächsten Kneipe redselig waren…«
    »Ach, Sie meinen die alte Geschichte von dem verfluchten Haus, nach dem man nicht fragen darf, weil es darin spukt, und jeder, den man darauf anspricht, verfällt plötzlich in finsteres Schweigen…?«
    Nicole nickte. »Nehmen Sie das nicht auf die leichte Schulter. Mir sind genügend Fälle dieser Art bekannt,

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