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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und ich…«
    »Aber ein so kleines Dorf wie jene, in denen solche Romane und Filme spielen, ist Duerne doch auch nicht…«
    »So was gibt’s sogar in größeren Städten«, widersprach Nicole. »Wen könnte man denn mal nach der Vergangenheit dieses Hauses fragen? Wie oft hat es in den letzten Jahren seinen Besitzer gewechselt, und zu welchem Preis?«
    »Nun, es war nicht das, was man billig nennen könnte«, sagte Charlene. »Wir…«
    In diesem Moment ertönte der furchtbare, gellende Schrei aus dem Keller…
    ***
    Mehrmals hatte ES versucht, den Fremden abzuschrecken, der nicht in dieses Haus gehörte. ES spürte, daß er über eine starke Macht verfügte, und er war sicher hier, um ES an seiner Entfaltung zu hindern. Das aber sollte nun nicht mehr geschehen. Deshalb versuchte ES ihm anfangs Unbehagen und Furcht zu übertragen, was nicht schwer war, da ES selbst eine unterschwellige Furcht empfand. ES vermochte die Stärke des Fremden nicht ganz genau einzuschätzen. Er war jedenfalls alles andere als ein normaler Mensch. Er besaß Kenntnisse um magische Dinge, und er besaß starke magische Waffen.
    Aber als alles nichts half und der Fremde einen Kontakt erzwingen wollte, griff ES zu rigoroseren Maßnahmen. ES berührte ihn mit seiner Körperlosigkeit, legte viel Kraft in die abschreckenden Bemühungen. Und dann - registrierte ES den Dhyarra-Kristall.
    Bisher hatte ES nicht darauf geachtet.
    Aber nun, da der Fremde selbst diesen Sternenstein einsetzen wollte, mußte ES ihm zuvorkommen. ES lockerte seinen mentalen Griff um den Fremden und berührte den Dhyarra-Kristall, um sich seiner Magie zu bedienen, noch ehe der Fremde es konnte.
    Und das war ein Fehler gewesen.
    Ein heftiger Schock durchraste ES und trieb ES zurück in sein Versteck, in welchem ES so lange gewartet hatte…
    ***
    Auch Patrik LaGrange hatte den Schrei gehört. Gemeinsam stürmten sie in den Keller hinunter. Nicole, das Amulett in der Hand, mahnte zur Vorsicht und wunderte sich, daß die Silberscheibe sich diesmal nicht weigerte, in die Tiefe vorzudringen.
    Da mußte doch auch schon wieder irgend etwas faul sein…
    Etwas zischte und brodelte in der Dunkelheit. Hinter Nicole tastete Charlene nach dem Lichtschalter. Der knackte nur, aber es wurde nicht hell. Feuerzeuge hatte niemand von ihnen bei sich, weil keiner rauchte. Höchstens Zamorra besaß eines als Werkzeug für Notfälle, aber den mußten sie erst einmal finden.
    »Ich hole eine Taschenlampe«, sagte LaGrange und stapfte im Dämmerlicht wieder nach oben.
    Nicoles Fingerkuppen glitten über die leicht erhaben gearbeiteten Hieroglyphen am Rand des Amuletts. Eines der Zeichen verschob sich um einen Millimeter und glitt gleich darauf wieder in seine ursprüngliche Lage zurück, aber im nächsten Moment ging ein schwaches Leuchten von der Silberscheibe aus, das allmählich stärker wurde.
    Als LaGrange mit der Stablampe zurückkehrte, staunte er.
    Er richtete den Scheinwerferstrahl auf die Deckenlampe. Die Glühbirne war zerplatzt. In einem der größeren Räume fanden sie Zamorra. Er lag reglos auf dem Boden, die Hand nach dem Dhyarra-Kristall ausgestreckt, der nur wenige Zentimeter von seinen Fingern entfernt war. Es gab ein paar Kreidezeichen auf dem Boden, und es gab ein paar Fläschchen und Tiegelchen und Gemmen, die lose auf dem Boden herumlagen. Nein, nicht ganz lose - da waren Reste des Aluminiumkoffers. Sie sahen aus, als wären große Stücke herausgebrochen worden. Von dem Metall war nichts zu sehen.
    Zamorras Gürtelschließe und das silberne Kettchen um seinen Hals, an dem er normalerweise das Amulett trug, fehlten ebenso wie seine silbernen Manschettenknöpfe.
    »Was ist hier passiert?« knurrte LaGrange.
    Das hätte Nicole auch gern gewußt. Sie kniete neben Zamorra und untersuchte ihn. Er war ohne Besinnung. Aber immerhin atmete er, wenn auch flach. Nicole brachte ihn in die Seitenlage und versuchte, ihn aufzuwecken.
    »Was zum Teufel ist hier passiert?« wiederholte LaGrange.
    Nicole lauschte in sich hinein. Sie konnte nichts spüren. Nicht einmal das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie fragte Charlene: »Spüren Sie noch etwas?«
    Die verneinte erstaunt.
    »Was soll sie spüren?« knurrte LaGrange, dem Charlene von ihrer Empfindung immer noch nichts erzählt hatte.
    Nicole schüttelte den Kopf. Hier paßte es zusammen. Die Wesenheit, die im Keller lauerte, war fort - sie machte sich nicht mehr bemerkbar, und deshalb weigerte auch das Amulett sich nicht mehr, nach hier

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