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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unten gebracht zu werdeñ… das deutete darauf hin, daß das Etwas im Keller von Zamorra in einem kurzen, heftigen Kampf vertrieben worden war. Vermutlich waren dabei die Glühbirnen zum Teufel gegangen, und auch das verschwundene Metall noch zerstört worden.
    Nicole lächelte.
    Zamorra hatte es also wieder einmal geschafft; und es schien nicht besonders schwer gewesen zu sein. Ein wenig Bewußtlosigkeit war dagegen ein vernachlässigbar geringer Preis für den Erfolg.
    Sie hatten beide schon Schlimmeres erlebt.
    »Ich glaube, das war’s dann wohl«, sagte Nicole. »Fall erledigt, das Unheimliche ist fort. Wenn Zamorra wieder erwacht, können wir uns verabschieden…«
    »Ah, so einfach ist das«, sagte LaGrange sarkastisch. »Der große Ghostbuster kommt, schnipst mit den Fingern, schreibt ’ne gepfefferte Rechnung und verschwindet wieder. Den Job möchte ich auch haben.«
    »Von einer Rechnung hat noch niemand etwas gesagt«, erwiderte Nicole, der die ablehnende Haltung des jungen Mannes nicht gefiel. Aber sie konnte ihn verstehen. Ganz zu Anfang, als sie mit Zamorra von New York nach Frankreich zurück gesiedelt war, als er Château Montagne erbte, da war sie selbst auch überzeugt gewesen, daß all diese okkulten Dinge Hirngespinste waren. Aber sie hatte sich eines Besseren belehren lassen müssen.
    »Das will ich auch hoffen«, murrte LaGrange. »Ungebeten herkommen, die Glühbirnen zerschlagen… und das für einen Hokuspokus, den keiner begreift…« Er deutete auf Zamorra, und zum ersten Mal klang leichte Besorgnis in seiner Stimme mit: »Ist er verletzt?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß Sie Ihre Haftpflichtversicherung werden bemühen müssen.«
    Zamorra öffnete die Augen.
    »Das war wohl nichts…«, murmelte er. »Himmel, wieso lebe ich eigentlich noch?«
    ***
    »So einfach geht das nicht mit dem Sterben«, sagte Nicole flapsig. »Das lasse ich nicht zu. Schließlich hast du mir noch ein paar schöne Nächte versprochen, die will ich mir nicht entgehen lassen. - Was war? Fühlst du dich in Ordnung?«
    Zamorra richtete sich langsam auf. Er sah das Amulett in Nicoles Hand, das immer noch seinen blassen Lichtschein verströmte. Dann entdeckte er den zerstörten Koffer und die Behältnisse, deren metallene Deckel und Verschlüsse teilweise verschwunden waren.
    »Schau an«, murmelte er. »Das muß wohl ein heißer Abschied gewesen sein. Und diese treulose Tomate läßt sich jetzt wieder hierher bringen?« Er deutete auf Merlins Stern.
    Nicole nickte. »Sieht so aus, als wäre es vorbei, nicht?«
    Zamorra nickte. Irgend etwas stimmte in seiner Tasche nicht. Er griff hinein und förderte das zusammengeklappte Taschenmesser zutage, oder besser das, was davon übriggeblieben war - die Hälfte einer Klinge und der Griff. Das Feuerzeug dagegen hatte die Zerstörung seltsamerweise heil überstanden.
    »Ich habe versucht, mit ihm zu reden, wollte es dann herbeibeschwören - und das hat ihm dann wohl nicht gefallen«, sagte er.
    »Mit wem haben Sie geredet, Zamorra?« fragte LaGrange mißtrauisch. »Also doch ein Mensch, wie?«
    »Sie haben nicht richtig zugehört, Monsieur LaGrange«, wehrte Zamorra ab. »Ich wollte mit ihm reden. Mit diesem Ding in Ihrem Keller, dem unsichtbaren Metallfresser. Aber es hat nicht geklappt. Als ich es zwingen wollte, griff es mich an. Ich wollte mich mit dem Dhyarra wehren und… lieber Himmel, das ist es. Jetzt wird mir die Sache klar.«
    »Welche Sache?« fragte Nicole leise. Ein böser Verdacht flog sie an.
    »Es muß auch nach dem Dhyarra gegriffen haben. Gleichzeitig. Anscheinend kennt es die Sternensteine und ihre Macht, wenn mir auch nicht klar ist, woher… aber es wollte wohl verhindern, daß ich den Dhyarra benutzte. Und es muß ihn seinerseits zu benutzen versucht haben.«
    Nicole atmete tief durch. »Hattest du ihn auf dich verschlüsselt?«
    Er nickte. »Vorgestern schon. Warum, weiß ich nicht so genau. Aber jetzt ist es mir kein Wunder mehr, daß mich so ein Schock durchraste… das hat wehgetan, aber richtig.«
    »Dann hast du also geschrien?«
    »Kann sein. Ich hab’s nur gehört, bin mir aber nicht sicher, ob der Schrei von mir kam oder von dem Wesen. Jedenfalls spüre ich immer noch einen dumpfen Druck hinter den Schläfen. Nichts Ernstes, hoffe ich. Das Biest hat den Kristall wohl nur berührt und dabei den gleichen Schlag bekommen wie ich.«
    Normalerweise konnten Dhyarra-Kristalle von jedem benutzt werden, der die Befähigung dazu

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