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0437 - Schirmherr der Zeit

Titel: 0437 - Schirmherr der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich Takvorlan und für sich eines meiner anderen Pferde nach eigener Wahl zu satteln sowie das Tragtier mit der üblichen Ausrüstung zu beladen wie Verpflegung, Schlafzelt, Atomkocher und was der Dinge mehr sind, die man für eine mehrtägige Expedition in unbewohntes Gebiet benötigt. Beherrscht und mit unbewegter Miene nahm Paleitan meine Befehle zur Kenntnis. Er freute sich bestimmt auch auf den Jagdausflug, schien es aber für unter seiner Würde zu halten, Gefühle zu zeigen. Nachdem er verschwunden war, vervollständigte ich meine Kleidung, bändigte mein langes schwarzes Haar mit einem elastischen Konturreif und stieg in die kniehohen weichen Lederstiefel. Unter dem linken Ärmel der ledernen Jagdjacke verbarg ich mein Kombinationsgerät, das äußerlich einem Mini-Funksprechgerät glich und diese Funktion tatsächlich erfüllte. Zusätzlich aber enthielt das metallene Armband noch ein hochkompliziertes Quintadimgerät, mit dem ich ständig in Verbindung mit meiner geheimen Schaltzentrale im Innern des wilden Kontinents stand.
    Genau zur vorgesehenen Zeit verließen Paleitan und ich mein Grundstück. Takvorlan bewegte sich im Paßgang, brach aber immer wieder tänzelnd aus. Er steckte voller Übermut und freute sich, dass er sich endlich wieder einmal richtig würde auslaufen können. Es war ein herrliches Gefühl, auf diesem prachtvollen Exemplar eines Morgas zu reiten. Mit dem Sammelbegriff Morga bezeichneten wir alle Spielarten der lotronischen Pferderassen, sowohl die frei lebenden kleinen Wildpferde als auch die durch genetische Manipulationen gezüchteten großen Voll- und Halbblüter. Paleitan folgte mir auf dem Halbbluthengst Wailoki, einem ebenfalls prächtig gebauten Tier mit silbergrauem Fell, hellblauer Mähne und dunkelblauem Schweif. Das Packtier dagegen war ein unscheinbarer brauner Wallach ohne großes Temperament, aber ungewöhnlich leistungsfreudig und ausdauernd. Es folgte Paleitan aufs Wort. Vor dem Palast der Tanzenden Moleküle, so genannt zur Erinnerung an den Konstrukteur der Tryzome, wartete bereits der größte Teil der Jagdgesellschaft. Ich schätzte die Menge auf etwa vierhundert Männer und Frauen. Sie unterhielten sich größtenteils sehr angeregt. Die Stimmung war hervorragend. Derartige Jagden waren auf Lotron Gesellschaftsereignisse ersten Ranges. Etwas abseits der Menge sah ich das Mädchen Merceile auf ihrer temperamentvollen Halbblutstute Kasama. An ihrer Seite befand sich der Biomech-Transferer Levtron auf seinem schwarzen ungebärdigen Hengst Pukusch. Levtron redete unablässig auf die Biotransferkorrektorin ein, was mein Missfallen erregte. Der hagere Levtron mit den breiten Backenknochen und den schrägstehenden Augen passte nicht zu der unberührten Schönheit Merceiles, aber die düstere Ausstrahlung seiner Persönlichkeit schien selbst auf Mädchen wie sie faszinierend zu wirken.
    In einiger Entfernung der beiden Wissenschaftler stand Levtrons ständiger Begleiter gleich einem knorrigen ungeschlachteten Monstrum reglos neben der Säule des Stargin, die gegen den Giganten unscheinbar wirkte, obwohl sie so groß wie vier Cappins zusammen war.
    Der einäugige Zyklop glotzte stupide ins Leere. Er war im Grunde genommen nur eine Riesenmenge Fleisch mit einem kleinen Gehirn, in dem ein Paramech-Empfänger steckte. Levtron brauchte Luvash eigentlich nur als organische Abreagierungsmaschine, die bei einem Extremfall von zweigleisigem Denken - denn der Chef des Bioprogramms Lotron war ebenfalls Tryzom-Tänzer - den paramechanischen Befehl erhielt, den unerwünschten Teil von Levtrons Denkprozessen stellvertretend abzureagieren. Takvorlan verfiel in einen gleitenden Trab, als ich ihn durch leichten Schenkeldruck in Merceiles Richtung dirigierte. Hier konnte ich nicht mit dem Zentauren sprechen, denn seine wirkliche Beschaffenheit war unser Geheimnis.
    Etwas zu spät erkannte ich Takvorians Nebenabsicht. Wir bewegten uns dicht an Luvash vorbei, und plötzlich schwenkte Takvorlan scharf nach rechts ab, schmetterte seine Hufe gegen das linke Schienbein des Zyklopen und brachte sich dann mit einem kurzen Handgalopp in Sicherheit. Luvash brüllte vor Schmerz auf, torkelte gegen die Säule des Stargin und rollte sein riesiges rotglühendes Auge in der Stirnhöhle, am nach dem Urheber des Schmerzes zu suchen. Takvorlan hatte sich jedoch zu schnell entfernt, so dass der unbewegliche Geist - wenn man überhaupt von Geist sprechen durfte - des Zyklopen ihn nicht mehr in Zusammenhang

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