0437 - Serenas teuflische Horde
lauter gesprochen. Er war es mittlerweile leid, sich provozieren zu lassen und kam mit seiner Forderung. »Wenn du die Steine besitzen willst, mußt du um sie kämpfen. Gegen Kara, den Eisernen Engel und mich!«
»Nein, nicht gegen mich!«
Der Eiserne hatte die Antwort gegeben und selbst Serena damit überrascht. Sie schaute ihn starr an, eine Frage lag auf ihren Lippen, doch der Eiserne kam ihr mit einer Erklärung zuvor.
»Es ist euer Refugium. Ihr habt hier gelebt, gelitten, Siege errungen und Niederlagen in Kauf nehmen müssen. Deshalb sollt ihr auch um dieses Gebiet kämpfen, in dem ich nur als Gast für eine Weile gewohnt habe.«
»Das darf doch nicht wahr sein«, flüsterte Kara. »So kannst du es nicht sehen.«
»Doch, ich sehe es so.«
Serena begann zu lachen. »Ist das nicht herrlich für mich? Jetzt habe ich es nur mehr mit zwei Gegnern zu tun. Und vor der doppelten Übermacht habe ich mich noch nie gefürchtet. Obwohl ihr es nicht verdient habt, mache ich euch einen Vorschlag. Räumt dieses Gebiet freiwillig. Verschwindet am besten von hier.«
Kara und Myxin hatten ihre Worte natürlich verstanden, allein ihnen fehlte der Glaube. Zudem interessierte sie die Reaktion des Eisernen Engels weit mehr.
Der kleine Magier versuchte, ihn zu beeinflussen. »Sag, daß du es nur spaßeshalber gemeint hast. Das ist doch nicht drin. Du kannst deine Rolle bei uns nicht nur als Gast sehen. Das bist du nicht, Eiserner, du bist ein Freund, verstehst du? Ein Freund!«
»Das ist deine Ansicht, aber ich bin davon nicht überzeugt. Ich habe immer gewußt, daß ich einfach nicht zu euch gehöre. Ich muß meinen eigenen Weg gehen, deshalb werde ich bei dieser Auseinandersetzung neutral bleiben.«
»Dein letztes Wort?« fragte Kara. Ihre Stimme klang leise. Sie war verstört und verwundert in einem über den Vertrauensbruch eines guten Freundes.
»Mein letztes.«
»Dann tritt zur Seite«, sagte Myxin, »und störe uns nicht. Wir werden nach dem Kampf weiterreden.«
»Falls ihr ihn lebend übersteht«, sagte Serena.
Von Kara bekam sie die erste Antwort, die mit einer glatten Bewegung das Schwert aus der Scheide zog und die Spitze gegen Serena richtete. Zwischen den beiden Frauen gab es ein besonderes Spannungsverhältnis. Beide hatten einmal zu Myxin gehört, und Kara, die nun an seiner Seite lebte, wollte an die Vergangenheit nicht mehr erinnert werden.
Sie stieß zu, um ihre Rivalin zu töten!
***
Auch ich befand mich in Gefahr, denn der Zombie mit der Spitzhacke hatte mich ebenfalls entdeckt.
Noch war mein Blick auf ihren Schatten fixiert. Plötzlich sah ich, wie sich dieser Schatten bewegte und in meine Richtung schwang.
Ich warf mich aus der hockenden Stellung heraus nach links zur Seite, und das gefährliche Eisen wischte über meine Brust hinweg. Gleichzeitig hörte ich von draußen laute Stimmen. Myxin, Kara und auch Serena redete. Für mich war es uninteressant, ich wollte diesem verdammten Zombie mit der glänzenden Haut entwischen.
Über die Schulter hinweg rollte ich mich ab, so daß ich auf die linke Seite kam und mit der rechten Hand meine Beretta ziehen konnte.
Ich drehte sie in seine Richtung, als er die Spitzhacke bereits wieder angehoben hatte.
Dann feuerte ich.
Er war gar nicht zu verfehlen, die breite Brust fing die Kugel auf, aber sie drang nicht in den Körper ein, prallte statt dessen ab, als hätte ich gegen eine Eisenplatte gefeuert. So sirrte sie als Querschläger davon.
Der andere aber blieb stehen.
Und noch ein zweiter erschien. Die Hütte besaß nicht nur einen Raum und auch nicht nur einen Eingang. Hinter mir schlug die Tür auf, sie knallte gegen die Wand, schlug zurück, wurde wieder aufgefangen, und ich sah den zweiten Zombie, der dort stand.
Er war ebenfalls mit einer Spitzhacke bewaffnet!
Jetzt konnten mich die beiden in die Zange nehmen, und es sah verdammt böse für mich aus. Angst umkrallte mein Herz. Gegen zahlreiche Feinde hatte ich bereits gekämpft, aber diese beiden, die nicht einmal zu den höchsten Dämonen zählten, konnten mir das Leben schwermachen.
Allein durch ihre Kraft und relative Unverwundbarkeit und nicht durch Raffinesse.
Ich steckte die Beretta weg, hatte dann die Hände frei und schnappte mir einen Stuhl, wuchtete ihn hoch und drosch auf den hinter mir stehenden Zombie ein. Es war ein Rund- und Hammerschlag, der ihn und seine verdammte Waffe erwischte.
Die Gestalt flog gegen die Wand und riß dort Geschirr vom Regal. Für einen Moment war sie
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