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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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wegen der spiegelnden Fenster nicht gut sehen. Ein anderer ließ sich ein paarmal außerhalb der Kajüte sehen. Das war ein Kerl mit einem breiten Gesicht und einem Stiernacken. Er rauchte eine lange, schwarze Zigarre.«
    »Ryer«, brummte Phil.
    »Sieht so aus«, stimmte ich zu. »Wo ist das Motorboot abgedreht, Lieutenant?«
    »Kurz vor der Battery.«
    »Okay. Hier ist ein Durchsuchungs befehl für das Schiff. Könnten Sie uns mit Ihren Leuten bei der Durchsuchung helfen?«
    »Selbstverständlich. Was liegt denn gegen diesen schwimmenden Rosthaufen vor?«
    Ich zuckte mit den Achseln.
    »Ehrlich gesagt, Lieutenant, wir wissen es selber nicht genau. Trotzdem bin ich überzeugt, daß wir auf etwas stoßen, wenn wir nur gründlich genug suchen.«
    »Ich werde mich mit den Leuten vom Zoll zusammentun. Die haben auch ihre Erfahrungen, was die Durchsuchung von Schiffen angeht. Aber der Kapitän wird ein Mordsgeschrei machen, das sage ich Ihnen gleich.«
    Ich lächelte sanft:
    »Würde Sie das stören?«
    Der junge Lieutenant grinste breit: »Sir, wir sind den Umgang mit Seeleuten gewöhnt. Ich kenne die gebräuchlichsten Schimpfwörter in fast allen zivilisierten Sprachen.«
    »Großartig. Wir sprechen mit dem Kapitän, während Sie die Durchsuchung ausführen. Sobald Sie etwas gefunden haben, geben Sie uns sofort Bescheid.«
    »Gemacht, Sir.«
    Ungefähr zehn Minuten später standen wir an Deck. Jeder ehrliche Matrose der christlichen Seefahrt hätte sich wahrscheinlich geweigert, von einem Deck zu sprechen, aber mir fiel kein besseres Wort für die schmutzige Landschaft ein, die sich unseren Blicken bot. Der Kapitän hieß angeblich Mclntire und hätte somit ein Schotte sein können. Genausogut konnte er freilich der zwielichtigsten Schicht jeder anderen Nation entstammen. Was seine Papiere darüber aussagten, mußte ja nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Erst nachdem wir eine Weile mit ihm palavert hatten, zeigte er sich geneigt, uns mit in die Bude zu nehmen, die hier als Kapitänskajüte galt. Sie war nicht aufgeräumt, überall lagen ausgetretene Zigarettenstummel herum und vom Whiskygeruch wäre eine empfindliche Seele glatt umgefallen. Wir hockten uns nebeneinander auf eine Sitzbank, während Mclntire sich ein Glas und eine Flasche grapschte, um sich sofort einen gehörigen Schluck einzuverleiben.
    »Eins ist euch doch wohl klar«, kläffte er mit einer heiseren, scharfen Stimme: »Ich lasse mir diese Behandlung nicht gefallen! Mein Schiff zu durchsuchen! Das ist das Unverschämteste, was die ›Monte Rosa‹ in den letzten siebzehn Jahren erlebt hat.«
    »Siebzehn Jahre«, wiederholte ich nachdenklich. »Soll das heißen, daß Sie die ›Monte Rosa‹ seit siebzehn Jahren befehligen?«
    »Quatsch«, knurrte er und fuhr sich über seine Bartstoppeln. »Vor siebzehn Jahren fing ich hier als Dritter Offizier an. Dann wurde ich Zweiter, Erster und vor sechs Jahren endlich Kapitän.«
    »Sie fahren zwischen Rio und New York, stimmt das?«
    »Genau. Steht in den Papieren. In siebzehn Jahren bin ich keine andere Route gefahren. Ich wette, daß die ›Monte Rosa‹ die Route ohne Steuermann im Schlaf findet.«
    »Sie wurden bereits heute nacht um zwei Uhr an der Pier erwartet«, sagte ich nachdenklich. »Und um punkt zwei ging hier eine reichlich starke Sprengstoffladung in die Luft. Die Wucht der Explosion war so stark, daß ein Schiff an dem nächsten Pier davon fast demoliert wurde. Hätte Ihr Schiff schon hier gelegen, hätte es einigen Schaden genommen. Können Sie sich einen Grund denken, warum jemand dem Schiff, Ihnen, Ihrer Gesellschaft oder vielleicht der Besatzung so übel mitspielen will?«
    »Donnerwetter«, knurrte Mclntire und sein Gesicht verzog sich. »Das ist ja ein starkes Stück!« Er schloß einige Flüche und eine ausgedehnte Schimpfwortflut an, bevor er mit den Worten schloß: »Statt mir auf den Wecker zu fallen, solltet ihr diese verdammten Halunken suchen, die mitten im Frieden mit Bomben umgehen wie andere Leute mit ihrem Taschenmesser!«
    »Darauf können Sie sich verlassen, daß wir diese Leute suchen«, versprach Phil. »Wir suchen sie sogar mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Und wir sind der Meinung, daß Ihr Schiff vielleicht doch das Motiv für diesen Sprengstoffanschlag ist. Deswegen wird es jetzt durchsucht. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir schon einmal Ihre Kajüte hier vornehmen?« Mclntire warf sich herum. Sein zerknittertes, tiefbraunes Gesicht bekam eine dunkle

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