0438 - Im Jahr der Cappins
Nahrungskonzentrate anbieten, bevor er noch unruhiger wird. „ 7.
Sprachlos vor Wut blickte Levtron auf den Bildschirm, wo sich noch vor wenigen Augenblicken das Bild der leuchtenden Kuppel abgezeichnet hatte. Das rätselhafte Gebilde war verschwunden, bevor die von Ovaron viel zu spät eingesetzten Hyperschallbomben ihre Wirkung getan hatten. Levtron sprang auf und rannte dabei gegen den Zyklopen, der sein ständiger Begleiter war.
„Dieser Verräter!" schrie er. „Dafür wird er sich verantworten müssen. „ Endlich gelang es ihm, seinem Zorn ein Ziel zu geben. Er rief das Hauptquartier an und verlangte Lasallo zu sprechen.
„Lasallo befindet sich nicht im Haus", wurde ihm von einem Mitarbeiter des alten Cappins mitgeteilt. „Wünschen Sie, dass ich eine Nachricht hinterlasse?"
„Ja!" Levtrons Backenmuskeln arbeiteten heftig. „Sagen Sie ihm, von wo aus ich versucht habe, mit ihm in Verbindung zu treten. Er soll mich bitte anrufen. Es ist dringend."
Er ließ sich wieder in den Sessel sinken und atmete schwer.
Jetzt gab es keinen Zweifel mehr daran, dass Ovaron ein Verräter war. Levtron vermutete, dass die rätselhafte Kuppel von Gegnern der Cappins erbaut worden war. Er glaubte, dass Ovaron ein heimlicher Verbündeter dieser Machtgruppe war. Jetzt erst dachte Levtron an Merceile. Ein Lächeln erschien auf seinem harten Gesicht.
Ovaron hatte sie verloren. Merceile würde niemals einen Abtrünnigen lieben. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, war Ovarons Tat sogar zu begrüßen. Er würde seine Position an Tarakan verlieren und Merceile an Levtron.
Levtron war so in Gedanken versunken, dass er das Summen des Funkgeräts erst beim zweitenmal hörte. Er schaltete auf Empfang. Auf dem Bildschirm zeichnete sich Tarakans Gesicht ab.
Levtron runzelte die Stirn, als er den jungen Stellvertreter Ovarons sah. Bisher hatte Tarakan niemals die Initiative ergriffen. Ahnte der junge Cappin, welche Chance er jetzt bekam?
Tarakan machte einen gelassenen Eindruck. Ein eiskalter Bursche, dachte Levtron voller Unbehagen. Ich werde ihn im Auge behalten müssen.
„Wie ich hörte, befinden Sie sich im Hamron Sektor", eröffnete Tarakan das Gespräch. Levtron nickte und wartete, dass der andere mit seinen Wünschen herausrückte.
Tarakan war jedoch vorsichtig. „Ist Ovaron bei Ihnen?"
„Nein", antwortete Levtron wortkarg. Tarakan schüttelte den Kopf, als sei er über diesen Umstand betrübt. „Ovaron flog bis vor wenigen Augenblicken mit einem Gleiter über dem Tal, wo das seltsame Gebilde auftauchte", fügte Levtron hinzu. „Als die Kuppel verschwand, drehte Ovarons Gleiter ab. Ich kenne das Ziel des Golamo-Chefs nicht." Tarakan lachte lauthals. „Ich werde versuchen, Ovaron zu erreichen."
Levtron konnte seine Erregung nicht länger zügeln.
„Ich halte sein Vorgehen für unverantwortlich. Er hat fast eine Minute gewartet, bis er die schweren Waffen einsetzte."
Erneut bewies Tarakan seine Klugheit.
„Es steht mir nicht zu, darüber ein Urteil zu fällen, Levtron.
Warten wir ab, was Lasallo zu sagen hat."
Levtron erkannte, dass er zu weit gegangen war. Für einen Ressortchef war es nicht üblich, sich mit dem Stellvertreter eines anderen Vorgesetzten über solche Dinge zu unterhalten. Levtron brach das Gespräch hastig ab. Er sah, dass Merceile hereingekommen war. Erstaunt blickte er sie an.
„Ich dachte, Sie hätten die Station verlassen. „ Sie schüttelte den Kopf. „Ich wollte sehen, was geschieht. „ Levtron lächelte verschlagen. Er beobachtete sie aufmerksam, um jede ihrer Reaktionen zu erkennen.
„Jetzt wissen Sie, was passiert ist, meine Liebe. Zweifeln Sie noch immer daran, dass Ovaron ein Verräter ist? Sie konnten mit eigenen Augen verfolgen, was sich über dem Tal abspielte.
Ovaron hat erst die Roboter und Kampfgleiter eingesetzt, obwohl feststand, dass die Kuppel damit nicht vernichtet werden kann.
Ovaron benutzte die schweren Waffen erst, als es bereits zu spät war." Levtron strich sich über die Haare. „Bedauerlicherweise konnte ich meine Schiffe nicht mehr eingreifen lassen. „ Er spürte, dass Merceile unentschlossen war. Ihre Zuneigung zu Ovaron war so groß, dass sie bereit war, ihm auch diesen Fehler zu verzeihen, wenn er eine halbwegs einleuchtende Erklärung dafür haben würde. Das machte Levtron noch wütender. „Ovaron ist am Ende!" schrie er.
„Lasallo hat keine andere Wahl, als ihn zu vernichten. „ „Das glauben Sie in Ihrem Hass", erwiderte sie ebenso
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