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0438 - Schlangenhand

0438 - Schlangenhand

Titel: 0438 - Schlangenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entdeckt und wollte genauer nachschauen, ob dieser Gegenstand noch vorhanden war.
    Sein Blick war auf das Meer gerichtet. Er starrte den anrollenden Wellen entgegen, während er mit staksigen Schritten vorging, um das auslaufende Wasser zu erreichen.
    Suko und ich nickten uns zu. Wir wollten noch nicht eingreifen, aber wir Waren sicher, daß eine Entscheidung dicht bevorstand und wir mit unserer Vermutung recht hatten.
    Auch ich drückte mich hoch, blickte aber noch nicht über den Felsen hinweg, sondern wartete. Das Amulett hielt ich bereits in der rechten Hand.
    Wenn es sein mußte, wollte ich es innerhalb eines kurzen Augenblicks präsentieren können.
    War der Mönch da?
    Suko flüsterte mir etwas zu. Nur ich konnte es hören. »John, da scheint etwas auf den Wellen zu treiben.«
    »Der Mönch?«
    »Weiß ich nicht. Es ist noch zu weit weg. Aber es wird näher herangeschwemmt. Halte dich bereit, das kann auch ein Trick sein.«
    Wieder stieg die Spannung an. Es paßte mir nicht, hinter dem Felsen zu hocken, aber was sollte ich machen? Dieser Mönch mußte einfach gelockt werden.
    Plötzlich hörten wir den Schrei. Schrill, grauenhaft, in höchster Not ausgestoßen.
    Geschrien hatte Jorge.
    Ihm mußte etwas Furchtbares widerfahren sein. Uns hielt nichts mehr hinter unseren Deckungen.
    Gemeinsam starteten wir…
    ***
    Beide sahen wir, daß Jorge auf die Knie fiel, die Arme hochriß, die Hände über dem Kopf zusammenschlug, seinen Körper vorbeugte und auf das starrte, was die Wellen angeschwemmt hatten. Obwohl wir ihn noch nicht erreicht hatten, wußten wir, daß es nicht der Mönch war.
    Wenige Sekunden später sahen wir das Schreckliche und konnten den tiefen Schmerz des Jungen verstehen.
    Vor uns lag Nina!
    Sie war tot. Aufgedunsen das Gesicht, die Augen waren aus den Höhlen gedrückt worden. Der Mund stand offen, so konnten wir erkennen, daß sich tief im Rachen etwas bewegte.
    Das waren die kleinen Schlangen.
    Ich glaube, ich hätte diesen verdammten Dämon zerhackt, wenn ich ein Beil gehabt hätte, aber so ließ ich es bleiben und spürte nur den Druck in meiner Kehle.
    Jorge wollte sich über sie werfen, Suko aber reagierte schneller. Er riß ihn zurück.
    Da fuhr der Junge hoch. Spiralenartig drehte er sich in die Höhe und starrte uns an. »Ihr!« schrie er. »Ihr seid schuld. Kein anderer, nur ihr!«
    Er war außer sich, wollte sich losreißen, aber Suko bändigte ihn.
    Der Zusammenbruch ließ nicht lange auf sich warten. Jorge fiel auf die Knie und vergrub sein Gesicht in beide Hände.
    Ich aber kümmerte mich um das Mädchen. War sie tot, lebte sie noch auf diese schlimme Art und Weise? Niemand war da, der mir eine Antwort geben konnte.
    Als ich sie anfaßte, fühlte sich die Haut so kalt an, als hätte Nina in einem Kühlschrank gelegen.
    Ich ließ sie liegen. Ihre Füße wurden von den Wellen umspielt. Sie war vom Wasser an Land getrieben worden, und aus dem Wasser würde auch der Mönch mit seiner Schlangenhand erscheinen.
    Noch war er nicht zu sehen. Er konnte sich auch gut dicht unter der Oberfläche halten, ohne von uns bei dieser Finsternis entdeckt zu werden. Für einen Moment dachte ich daran, ins Wasser und ihm damit entgegenzulaufen, ließ es jedoch sein, denn im schäumenden Wellenmeer war er mir sicher überlegen.
    »John!«
    Ich fuhr herum, als ich Sukos Stimme vernahm. Im selben Augenblick hörte ich auch die dumpfen Aufschläge im Sand. Sie erfolgten deshalb, weil sich aus der großen Felswand die Gestalten lösten. Sie hatten dort in Spalten, Ritzen, Einschnitten und möglicherweise auf kleinen Simsen gelauert. Jetzt ließen sie sich kurzerhand nach vorn fallen und landeten auf dem Strand.
    Es war die verdammte Mannschaft, die wir aus der Kaschemme kannten. Das Wasser hatte sie überschwemmt, aber gleichzeitig zurück ins Meer gezogen. Eine magisch beeinflußte Strömung mußte sie an diese Stelle des Strands geschafft haben.
    Bisher hatten sie uns waffenlos gegenübergestanden. Jetzt aber zogen sie ihre Säbel, Krummschwerter und Radschloßpistolen. Einer schwang auch eine Muskete.
    In breiter Front gingen sie auf uns zu.
    Wenn wir ihnen entwischen wollten, mußten wir parallel zum Strand laufen, aber das wollten wir nicht. Wir mußten diesen verfluchten Mönch stellen, denn er hielt sich auch weiterhin versteckt. Wenigstens entdeckte ich ihn nicht innerhalb der Horde.
    Doch er war da!
    Ich sah ihn, als ich mich umdrehte. Er stand im Wasser, die auslaufenden Wellen umspielten seine

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