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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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in einer halben Stunde seinen Maulkorb um.«
    Leslie Grover sprang vor und hieb mir die Luger über den Kopf. Der Schlag warf mich nicht um, aber er brannte höllisch. Ich hatte mich sofort herumgeworfen, aber er war schon wieder zwei Schritte zurückgesprungen und ließ mich in die Mündung der Luger sehen.
    »Spar dir dein großes Maul«, grinste er. »Du wirst es noch brauchen, wenn du um dein Leben bettelst!«
    Er dirigierte uns in den Keller. Ich rechnete mir eine Chance aus, denn hier mußte es irgendwo eine enge Stelle, einen Knick im Gang oder sonstwas geben, wo er uns für einen Augenblick nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Doch er kannte sich hier aus.
    Wir verließen das Haus durch eine schmale Stahltür, die vom Heizungskeller in einen engen Durchgang führte.
    Grover zischte uns ununterbrochen Warnungen in den Nacken. Er führte uns am Rand des Gebäudes entlang. Die Kollegen, die ich im Hof postiert hatte, rauchten vielleicht gerade eine Zigarette, die Glut natürlich in der hohlen Hand verborgen. Wir hätten hier an dieser Stelle eine schwache Chance gehabt, doch ich wußte, es kam noch eine bessere.
    Noch einmal ging es durch einen Hof. Dann standen wir vor der Tür einer Garage. Grover bückte sich und versuchte das Kipptor anzuheben. Der Versuch mißlang. Das Tor war mit einem soliden Schloß abgesichert. Der Gangster trat zur Seite und sah uns abschätzend an, als wolle er den Umfang unserer Muskeln messen.
    »Los, ihr zwei«, herrschte er Phil und mich mit unterdrückter Stimme an.
    Gehorsam bückten wir uns, faßten den Handgriff und stemmten die Füße gegen den Boden. Beim ersten Versuch ächzte das Schloß, beim zweiten riß es aus. Das Tor kippte knarrend nach oben. In der Garage stand ein Oldsmobile, 58er Modell. Die Kennzeichenschilder glänzten so neu, als hätte die Zulassungsstelle sie erst vor fünf Minuten ausgegeben.
    Grover trieb uns vor sich her in die Garage und ließ das Tor hinter sich zuschnappen.
    »Einsteigen!« befahl er. »Cotton setzt sich hinters Steuer. Die ändern zwei haben hinten Platz.«
    Der Schlüssel steckte. Ich ließ den Motor an. Grover stand noch draußen.
    »Da sitzt schon jemand«, quengelte Phil. »He, Mister, rücken Sie ein bißchen.«
    Ich griff nach oben und schaltete die Innenbeleuchtung ein. Delaine gurgelte mühsam unverständliche Worte aus seiner Kehle. Ich brauchte mich nicht umzusehen, um Bescheid zu wissen.
    »Licht aus!« brüllte Grover. Ich tat ihm den Gefallen. Die Mündung seiner Waffe blieb immer auf einer Stelle haften: dem Platz, auf dem ich saß. Er ging um den Wagen herum auf meine Seite. »Ich mache jetzt das Tor auf«, sagte er. »Ein bescheidener Trick von dir, und ich knalle euch alle über den Haufen.«
    Ich gab ihm keine Antwort. Grover hatte seinen entscheidenden Fehler bereits gemacht.
    Als seine Schritte vor dem Tor innehielten, rammte ich den Rückwärtsgang hinein, ließ den Fuß von der Kupplung rutschen und trat das Gaspedal durch. Der Oldsmobile sprang nach hinten. Kreischend schrammte Blech auf Blech. Der Wagen durchbrach das Garagentor. Ich riß die Tür auf und ließ mich hinausfallen.
    In diesem Moment schoß er. Über uns wurde ein Fenster aufgerissen. Ein grelles Lichtband teilte den Hof in zwei dunklere Hälften, die von dem Lichtstreifen durchschnitten wurden. Der Gangster stand mitten in dem hellen Streifen. Ich verlor keine Sekunde und schoß, ehe er springen konnte.
    Sein Gebrüll brach sich als Echo an den Häuserwänden. Er saß jetzt auf dem Boden, die linke Hand aufgestützt. Aber in der rechten hielt er noch immer seine Pistole.
    »Die Pfoten hoch!« kommandierte ich aus dein Halbschatten heraus und steppte gleichzeitig drei Schritte zur Seite. Seine Kugel zischte einen Yard an mir vorbei und schrammte hinter mir an die Hauswand.
    »Laß dein Schießeisen fallen! Nicht umdrehen!« tönte es jetzt hinter dem Gangster. Die Kollegen waren heran.
    Die Luger klirrte auf das Pflaster. Leslie Grover gab das Spiel endgültig auf. Zwei FBI-Ägenten griffen ihm unter die Arme, zogen ihn hoch. Während sie ihn wegschafften, kümmerte ich mich wieder um den Oldsmobile. Phil bemühte sich gerade um den Kofferraum.
    Delaine entfernte möglichst schonend das Pflaster von Lil Malones Mund. Archie und Maggie standen dabei und machten Kulleraugen.
    Phil zeigte mir den Inhalt der Aktentaschen. Ich ging damit hinaus auf die Straße, wo Leslie Grover bereits in einem Wagen saß. Ich gestattete ihm noch einen kurzen Blick

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