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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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hielt ihm eine Pistole unter die Nase.
    »Freut mich, dich wiederzusehen, Leslie! Ich dachte schon, die Bullen hätten dich geschnappt. Aber jetzt wird endlich geteilt! Wo stecken die Piepen?«
    »Hör zu, Homer«, sagte Leslie schwer atmend. »Die Kinder sind hier in dieser Wohnung…«
    »Ich will keine Kinder, ich will Geld«, keuchte Homer wütend. »Ich habe genug. Ich habe die Nase voll. Ich will verschwinden. Mir reicht es! Ich will endlich Bucks sehen, und zwar sofort.« Der Boß kniff die Augen zusammen. »Scher dich zum Teufel, Homer! Ich bin immer noch der Boß, und wenn du so weitermachst, kriegst du nicht einen lumpigen Cent zu sehen!«
    »Na, dann eben nicht!« Hill sprang blitzschnell vor und hieb die Waffe Leslie über den Schädel. Der Gangster brach in die Knie, streckte die Hände vor und suchte nach einem Halt, bevor er sich auf dem Boden ausstreckte. Collum und seine Schwägerin sahen entsetzt zu.
    »In die Ecke mit euch!« kommandierte Homer. Die beiden drückten sich an die Wand wie Heringe in einer Dose. Stumm sahen sie zu, wie Homer Grovers Taschen ausräumte. Die Luger wechselte ihren Besitzer, ebenso das Bargeld. Homers Augen blitzten kurz auf, als er einen flachen Schlüssel aus der Tasche seines Kumpanen holte. Man sah auf den ersten Blick, daß er zu einem Schließfach gehörte, wie sie auf den Bahnhöfen vermietet werden. Homer Hill ließ den Schlüssel in seine Tasche gleiten. Seine Augen hatten einen irren Glanz.
    Collums Nerven begannen zu flattern. Er konnte sich denken, welche Überlegungen sich im Hirn des Gangsters jagten. Die Frau kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen.
    »Die Kinder«, sagte Homer Hill. In seinem Ton lag etwas; das keine Widerrede duldete. Die Frau öffnete eine Tür.
    »Stan hat mir versprochen…«, begann sie.
    »Keine Angst! Es geschieht ihnen nichts. Ich will nur sicher sein, daß ich heil aus dieser Stadt herauskomme!«
    Maggie und Archie kamen heraus. Der Junge hatte den Arm um die Schulter des kleinen Mädchens gelegt.
    »Kommt!« sagte Homer nur.
    »Dürfen wir jetzt heim?« fragte Maggie.
    Er faßte die Klinke und drehte sich noch einmal um.
    »Den Kindern geschieht nichts. Es sei denn, ihr hetzt mir die Bullen auf den Hals. Aber wenn ihr euch überlegt, wieviel Jahre für euch wegen Beihilfe drinstecken, werdet ihr euch verdammt ruhig halten, schätze ich. Also laßt die Finger vom Telefon — in eurem eigenen Interesse!«
    Die Tür schnappte hinter ihm ins Schloß. Die erste, die ihre Fassung wiedererlangte, war die rothaarige Frau. Sie stieß einen Fluch aus, dessen sich ein Bierkutscher geschämt hätte, nahm die Blumenvase vom Fensterbrett und zersplitterte sie auf dem Kopf ihres Schwagers. Collum legte sich ohne Umschweife schlafen.
    Grover kam auf die Beine, torkelte ein paar Schritte unsicher umher und faßte sich dann an die Stirn. Er wankte auf das Spülbecken zu, drehte den Wasserhahn auf und hielt den Kopf darunter.
    »Wo ist Homer?«
    »Weg.«
    Grover drehte sich und wischte sich das Wasser mit den Händen aus dem Gesicht. Er deutete auf den leise stöhnenden Collum, dem ein nasser Blumenstrauß auf der Brust lag.
    »Hat er sich gewehrt?«
    »Dazu ist er viel zu feige«, sagte die Rothaarige verächtlich. »Ich habe mich nur so geärgert, aber jetzt reut mich meine Vase!«
    Plötzlich schien sich Grover an etwas zu erinnern. Hastig fuhr er in seinen Taschen herum. Die Frau schien zu erraten, was er dort suchte.
    »Ihr Freund hat sie ausgeräumt«, sagte sie schadenfroh.
    Grover stürzte zur Tür. Gerade in dem Augenblick schrillte die Flurglocke. Grover prallte zurück und sah sich nach einem Ausweg um.
    »Die Feuerleiter zum Hof«, sagte die Frau hastig und drängte den Gangster in ein Zimmer. Sie riß ein Fenster auf und sah Grover zu, wie er über die Brüstung turnte.
    ***
    Die Sicherungsflügel der 38er zurückgeschoben, warteten wir auf der Gangseite der Tür gegenüber. Wir wußten, es ging jetzt um Sekunden. Als die Frau die Tür öffnete, überrannten wir sie einfach.
    »Hands up!« brüllte ich in den Raum.
    Doch niemand befolgte meine Aufforderung. Auf dem Boden saß ein Mann, den ich noch nie gesehen hatte. Er stierte mich aus ausdruckslosen Augen an. Es mußte Collum sein. Die Frau kam herein und rieb sich die schmerzende Seite. Sie begeiferte uns mit einem Schwall wüster Beschimpfungen.
    »Stehen Sie auf, Collum«, befahl ich und registrierte die Scherben auf dem Fußboden. Er gehorchte und lehnte sich an den

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