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0439 - Schaltzentrale OVARON

Titel: 0439 - Schaltzentrale OVARON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer auf den Armen des Roboters. Geschickt rutschte er auf den Boden herab und deutete nach Osten.
    „Unter dem Horizont, Harl, ist es. Ein weiter Weg. Wartest du, bis ich Zwiebus gebracht habe?"
    „Ich warte."
    Gucky holte den Pseudo-Neandertaler. Lord Zwiebus sah sich nach allen Seiten um, dann meinte er zu Gucky: „Die Gegend kommt mir etwas bekannt vor. Wenn ich bedenke, daß ich zweihunderttausend Jahre in der Station unter der Erde und sogar unter dem Meer im Tiefschlaf gelegen habe, von Rhodan geweckt und dann wieder zweihunderttausend Jahre in die Vergangenheit geschickt wurde, beginne ich an meinem Verstand zu zweifeln."
    ,Da bist du nicht der einzige", sagte Gucky, indem er die günstige Gelegenheit zu einem Seitenhieb nutzte. Er sah Lord Zwiebus unschuldig an, als dieser ihm einen fragenden Blick zuwarf. „Es sind in der Tat unglaubliche Ereignisse, die auf uns einstürmen, nicht wahr?"
    Der Neandertaler nickte zustimmend.
    „Ja sicher, da hast du recht. Ich stehe wieder am Beginn meiner eigenen Geschichte."
    „Und was wirst du tun, wenn du dir selbst begegnest?"
    Zwiebus sah Gucky verblüfft an.
    „Ich mir selbst begegnen? Ist das wirklich möglich?"
    „Natürlich ist das möglich, mein Lieber. Du hast wohl vergessen, daß wir uns im Augenblick in einer anderen Zeitebene befinden, da können wir auch zweimal existieren. Du wenigstens. Paß nur auf, daß du dir nicht selbst den Schädel zertrümmerst."
    Lord Zwiebus machte einen etwas verwirrten Eindruck, als Gucky sich von ihm und Paladin verabschiedete. So recht schien er nicht zu wissen, ob der Mausbiber einen Scherz mit ihm gemacht hatte, oder ob er es ernst meinte. Er beschloß, Harl Dephin später nach seiner Meinung zu fragen.
    Gueky winkte ihnen noch einmal zu. „Ich behalte euch telepathisch im Auge, wenn ich mal so sagen darf. Denkt aber nicht zuviel Unsinn, sonst wird es zu anstrengend für mich und Fellmer. Wenn ihr Hilfe benötigt, kreuze ich auf. Mit der Spezialausrüstung. Versucht aber, ohne mich auszukommen. Wir treffen uns dann morgen an der eingezeichneten Stelle, die ihr auf der Karte leicht findet. Bis dann ... „ Er verschwand vor ihren Augen. Paladin deutete in die vor ihnen liegende Ebene hinab.
    „Gehen wir, Lord Zwiebus. Sie können sich von mir tragen lassen, wenn Sie es wünschen."
    „Ein wenig Bewegung tut mir gut. Danke."
    „Wie Sie wollen". sagte der Paladin 'und setzte sich in Bewegung.
    Zur Ebene hinab führte ein ausgetretener Pfad, der von Tieren oder Affenmenschen stammen mochte. Er war nicht zu steil und bereitete den beiden Wanderern keine Schwierigkeiten. Lord Zwiebus achtete nur wenig auf seine Umgebung und überließ Paladin diese Aufgabe. Seinem verkniffenen Gesicht nach zu urteilen, dachte er scharf über ein Problem nach. Und dann sprach er es aus: „Das läßt mir keine Ruhe, was Gucky da sagte. Ich - und mir selbst begegnen! Glauben Sie, General Dephin, daß ich mich erkennen würde?"
    Der Siganese, der den Paladin steuerte, war für einige Sekunden sprachlos über die Frage, dann erwiderte er: „Ehrlich gesagt, das weiß ich auch nicht. Es kommt darauf an, ob Sie Ihrem zweiten Ich vor oder nach den biologischen Versuchen begegnen. Es kann aber auch sein, daß die Versuche mit Ihren Eltern durchgeführt wurden, dann sahen Sie schon immer so aus wie jetzt."
    Lord Zwiebus, der seine Keule als Stütze verwendete, blieb ein Stück zurück. Natürlich begriff er, was Harl Dephin meinte, aber trotzdem war das Problem nicht so, einfach für ihn. Was geschah, so überlegte er, wenn er nun seinen Eltern begegnete und von ihnen angegriffen wurde;, und wenn er sie gar tötete, bevor er geboren wurde?
    Der Pseudo-Neandertaler wußte nicht, daß viel später ernsthafte Wissenschaftler über dieses Problem nachdenken würden, ohne zu einem echten Ergebnis zu gelangen. Dabei vergaßen sie meist, eine Antwort auf die erste Frage zu suchen: ob es überhaupt möglich war, sich bei einer Zeitreise selbst zu begegnen.
    Lord Zwiebus war nun überzeugt: Es war möglich!
    Er ahnte noch nicht, welche Konsequenz diese Erkenntnis für ihn haben sollte.
    Er schritt schneller aus und holte den Paladin wieder ein.
    „Bald sind wir in der Ebene", sagte Harl Dephin, der inzwischen an Myrus Tyn das Kommando über den Roboter weitergegeben hatte. Er saß auf dem linken inneren Arm des Giganten und genoß die frische Luft und ungehinderte Aussicht. Unter der Achselhöhle Paladins war die geöffnete Notschleuse. „Ich finde,

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