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044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Illusion vor mir erstehen ließest. Wie ich sehe, haben dich die Freaks meisterlich verschnürt. Ja, ja, sie verstehen sich auf magische Fesselung.«
    Lieber Himmel, dachte Zsa-Zsa. Nie wieder gehe ich auf den Strich, wenn ich diesen Wahnsinnigen entkommen sollte.
    »Machen wir nicht so viele Worte«, sagte der kleinere der beiden Männer. »Freiwillig wird sie uns wohl kaum verraten, wo sie Phillip versteckt hat. Wilbur …«, er deutete auf den Verwachsenen, der einen Backenbart hatte, »soll ihr ein magisches Feuer unter dem Hintern anzünden. Dann wird sie bald singen.«
    »Moment! Warum gleich ein magisches Feuer?«, sagte einer der normalen Männer. Es war der mit dem Schnauzbart und den unheimlichen Augen. Er trat auf Zsa-Zsa zu und musterte sie, als wolle er in ihre Seele eindringen.
    Sie versuchte, seinem Blick auszuweichen, aber sie war von seinen grünen Augen wie gebannt.
    Endlich trat er zurück und sagte wütend: »Ihr habt die Falsche.«
    Zsa-Zsa wollte aufatmen, aber da trat der Verwachsene mit den Backenbart heran. Sein Kinn machte mahlende Bewegungen, als er sagte: »Wir haben uns an die Beschreibung gehalten. Rotes Haar, ordinäre, kreischende Stimme – und ein Straßenmädchen ist sie auch.«
    »Mein Haar ist gefärbt«, nuschelte Zsa-Zsa durch den Holzpflock hindurch.
    »Sie ist keine Hexe«, sagte der Schnauzbart. »Das hättet ihr selbst merken müssen.«
    Zsa-Zsa nickte eifrig. Wenn sie alles war, aber eine Hexe war sie nicht.
    »Das hat nichts zu sagen«, erwiderte Wilbur. »Auch Hexen können sich verstellen. Wir könnten ja die Hexenprobe machen.«
    Der Schnauzbart winkte ab. Er wirkte deprimiert.
    »Hast du das Foto bei dir, Dorian?«, fragte sein Begleiter.
    Dorian holte es wortlos hervor. Er wusste, dass diese Frau nicht mit jener identisch war, die Phillip entführt hatte. Ein Blick in ihre Augen hatte genügt. Sie waren ausdruckslos, vom vielen Alkohol getrübt.
    Dorian sah klar. Phillips Entführerin hatte nur das Aussehen dieses Straßenmädchens angenommen, um sie in die Irre zu führen. Es hatte ihn gleich stutzig gemacht, als auf der Fahrt hierher die Nachricht übers Autotelefon gekommen war, dass die Freaks Phillips Entführerin gefasst haben wollten, noch bevor sie Dorian auf dem Autofriedhof getroffen hatte.
    »Wirst du dich ruhig verhalten, wenn ich dir den Knebel abnehme?«, fragte er.
    Sie nickte. Als er den Holzpflock entfernt hatte, war ihr Kiefer gefühllos, und sie glaubte, ihn nie wieder bewegen zu können.
    Dorian hielt der Gefangenen das Foto hin.
    »Bist du das?«
    Zsa-Zsas Augen weiteten sich, denn die Frau auf dem Foto sah ihr zum Verwechseln ähnlich, wenn man von den Augen absah und von den Kleidern, die sie nie in ihrem Leben getragen hatte.
    »Das muss eine Doppelgängerin von mir sein«, behauptete sie. »Ich habe solche Fetzen noch nie getragen und war auch noch nie im Gebiet der ›Schwarzen Orchidee‹. Das hier ist mein Bezirk.«
    »Wieso kommst du auf die Schwarze Orchidee?«, fragte Dorian argwöhnisch. »Ist das ein Lokal?«
    Zsa-Zsa nickte. »Wenn ich da die Nase rein stecke, schneiden sie mir die Jungs dort ab.«
    »Wieso weißt du, dass das Foto in der ›Schwarzen Orchidee‹ gemacht wurde?«, wollte Dorian wissen, der es immer noch so hielt, dass Zsa-Zsa es sehen konnte.
    »Es wurde dort geschossen«, erklärte Zsa-Zsa. »Ich war vor einem Jahr mal drinnen und erinnere mich noch gut an die Einrichtung.«
    Dorian drehte das Foto herum, so dass er die Vorderseite betrachten konnte. Es zeigte immer noch die Rothaarige, die Zsa-Zsa zum Verwechseln ähnlich sah. Aber nun entdeckte er zum ersten Mal den Hintergrund. Warum war er ihm früher noch nie aufgefallen?
    Hinter der Frau in der aufreizenden Pose war die kitschige und billige Einrichtung eines Lokals zu sehen. War sie vorher noch nicht zu sehen gewesen? Warum hatte dem Hintergrund noch niemand Beachtung geschenkt?
    »Weißt du, wo dieses Lokal liegt, Marvin?«
    Cohen nickte. Rose Jamin, seine Freundin, schleppte ihn öfter in solch zweifelhafte Lokale. Laut sagte er:
    »Ich bin mal vorbeigegangen.«
    »Dann nichts wie hin!« Beim Hinausgehen wandte sich Dorian an die Freaks und befahl: »Haltet sie solange fest, bis feststeht, ob sie uns die Wahrheit gesagt hat.«
    Es war nicht viel Betrieb in dem Lokal, als Dorian und Cohen eintraten. An der Theke lümmelten zwei Zuhälter, an einem Tisch spielten vier ihrer Schützlinge Karten. Auf der Bühne strippte eine Eurasierin für ein Dutzend Männer,

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