Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
säugen!«, wiederholte sie glucksend und lachte mit zurückgelegtem Kopf, wobei ihr üppiger Busen im Dekolleté wogte.
    Sie schwang ihre netzbestrumpften Beine durch den türlosen Ausstieg und rief ausgelassen: »Dabei könnte Phillip sich selbst säugen. Armer, göttlicher, hilfloser Hermaphrodit!«
    Sie stakte auf ihren hohen Absätzen davon und hielt den dünnen Regenmantel mit überkreuzten Händen an den Schultern.
    Sie drehte sich noch einmal nach dem Dämonenkiller um, der die Fäuste in hilfloser Wut ballte. Als sie den Mund öffnete, um noch etwas zu sagen, erscholl eine Stimme aus einem Lautsprecher.
    »Achtung! Achtung! Hier spricht die Polizei. Wir haben das gesamte Areal umstellt. Jeder Widerstand ist zwecklos. Kommen Sie mit erhobenen Armen …«
    Die Stimme ging im schallenden Gelächter der Rothaarigen unter. Aber Dorian hörte nichts mehr. Sein Kopf dröhnte und in seinen Ohren rauschte das Blut wie ein Wasserfall.
    Da diese Narren ohnehin alles zerstört hatten, brauchte auch er keine Rücksicht mehr zu nehmen. Er machte sich an die Verfolgung der Rothaarigen, die hinter den Aufbauten eines Kranes verschwunden war.
    Als er an die Stelle kam, wo er sie zuletzt gesehen hatte, stieß er mit Marvin Cohen zusammen. Dorian sah auf einmal rot und hieb ihm die Faust mit voller Wucht ins Gesicht. Dorian kam erst zur Besinnung, als er Cohen am Boden liegen sah.
    »Du Idiot!«, schrie Dorian ihn an. »Wenn Phillip jetzt etwas zustößt, ist das deine Schuld. Warum hast du die Bullen verständigt?«
    »Na, ich hörte die Explosion und dachte mir, du seist in der Klemme«, rechtfertigte sich Cohen, während er aufstand. »Ich habe Sullivan verständigt und … Wie konnte ich wissen, dass er gleich eine solche Show aufzieht. Aber es besteht kein Grund zur Aufregung. Die Freaks haben in Soho eine Spur von Phillips Entführerin gefunden. Die Beschreibung der Frau auf dem Foto passt haargenau auf ein Straßenmädchen, das Wilbur Smarts Leute aufgetrieben haben. Der Anruf erreichte mich über Autotelefon, als ich mich gerade mit Sullivan in Verbindung setzte.«
    »Weiß Sullivan was davon?«, fragte Dorian.
    Cohen schüttelte den Kopf.
    »Dann ist es vielleicht doch noch nicht zu spät. Los, Marvin, wir fahren sofort nach Soho. Aber zu niemanden ein Wort darüber!«
    Zsa-Zsa, deren wirklicher Name Agathe war und die sich deshalb diesen ›Künstlernamen‹ zugelegt hatte, würde sich nie wieder aus Mitleid mit einem Krüppel einlassen.
    Der hässliche Kerl mit dem Wolfsrachen, der keine Arme hatte und dem die Hände aus der Schulter wuchsen, war gerade auf sie zugekommen, obwohl noch viele ihrer Kolleginnen die Straße entlang Parade standen.
    »Dich will ich und keine andere«, sagte er und bot einhundert Pfund nur fürs Anschauen. Er versprach sogar, sich ins Bad zurückzuziehen, damit sie keine Scham zu haben brauchte, und sich durchs Schlüsselloch an ihrem Anblick zu weiden. Das war doch wirklich ein faires Angebot, dachte sie und schleppte den Kerl mit aufs Zimmer.
    Kaum war sie mit ihm drinnen, als fünf weitere Krüppel hereinstürmten, einer hässlicher als der andere, und mit ihr fast unbeschreibliche Dinge anstellten.
    Sie wusste nicht mehr, was sie alles mit ihr taten. Das kostet einen Aufpreis , hatte sie, geschäftstüchtig wie sie war, verlangt, während sie mit seltsamen stinkenden Salben eingerieben wurde. Dann streifte man ihr klobige Holzzwingen über die Füße und band ihr die Hände mit den eigenen Haaren am Rücken zusammen.
    Als sie wieder den Mund aufmachte, steckte ihr jemand einen mit einer übelriechenden Flüssigkeit getränkten Holzpflock, der mit eigenartigen Schnitzereien verziert war, zwischen die Zähne.
    Nun saß sie an einen Stuhl gefesselt. Nach einer Weile ging die Tür auf, und drei Männer kamen herein. Einer von ihnen war ein Krüppel mit langen dünnen Beinen, extrem kurzen Armen und eurem kurzen verwachsenen Rumpf.
    Zsa-Zsa war erleichtert, als sie die beiden normal gewachsenen Männer erblickte, auch wenn sie nicht gerade vertrauenerweckend aussahen.
    Die beiden hatten dunkles Haar. Das des kleineren mit dem brutalen Gesicht und der muskulösen Figur war tiefschwarz. Der größere hatte einen so stechenden Blick, dass sie unwillkürlich an Mephisto dachte. Sein Schnauzbart bewegte sich kaum, als er sagte: »So, Aphrodite, jetzt sitzt du in der Falle. Du glaubtest dich wohl sehr sicher, als du mir vormachtest, du seiest auf dem Autofriedhof, in Wirklichkeit aber nur eine

Weitere Kostenlose Bücher