Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
ihn zu diesem Satansfest einzuladen.
    Von dieser Voraussetzung war Dorian ausgegangen. Deshalb verfolgte er alle anderen Theorien nicht weiter.
    »Bringen Sie Phillip heil zurück!«, hatte ihn Miss Pickford angefleht.
    Er hatte es versprochen. Aber vor sich selbst musste er nun eingestehen, dass er eigentlich nicht auszog, um Phillip zurückzubringen, sondern um seinen Entführer zur Strecke zu bringen.
    Landung in Saloniki. Nach Saloniki war auch eine Mrs. Hayward mit einem Phillip Hayward geflogen. Sullivan war der Sache nachgegangen, und er hatte immerhin einen gewissen Erfolg buchen können. Eine der Stewardessen dieses Fluges war abgelöst worden und blieb für einige Tage in dieser Stadt. Sie war Griechin.
    Sullivan hatte vor dem Abflug versprochen, sie in Dorians Hotel zu schicken. Natürlich war für ihn ein Zimmer vorbestellt worden.
    Dorian hatte nicht einmal gefragt, wie das Hotel hieß. Er hatte Wichtigeres zu tun, als sich mit solchen Nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Deshalb war er im ersten Moment verblüfft, als er aus dem Taxi stieg und feststellte, dass das Hotel den Namen »Aphrodite« trug.
    Zufall? Ein alberner Scherz von Sullivan? Oder Manipulation durch schwarze Magie?
    Wie auch immer, es ließ sich nicht mehr ändern.
    Die Hitze betäubte Dorian. Er hatte sich schon im Taxi des Sakkos entledigt, aber das machte die Sache nicht besser. In der Hotelhalle war es dagegen angenehm kühl. Der Page war eingeschnappt, weil er Dorians Koffer nicht tragen durfte.
    Um Dorian herum summte es wie in einem Bienenschwarm, der von verschiedenen Völkern bewohnt wurde. Die fleißigen Immen schnatterten in den verschiedensten Sprachen. Er schnappte Brocken aus vielen Sprachen auf, und das hörte sich so an: »… Galerius-Bogen aus der Römerzeit … Ansichtskarten … einen genehmigen … und das Wlatadonkloster … mit diesem unmöglichen Hut! … in der Hochzeitsnacht nicht …«
    Dorian bedauerte es, dass er sich keine Watte in die Ohren gestopft hatte. Aber dann gelang es ihm, sich dem Stimmengewirr zu entziehen. Der schwarzgelockte Adonis hinter der Rezeption hatte ihn ohnehin schon so komisch angesehen, und sein Lächeln war nun bereits mehr starr als freundlich.
    »Dorian Hunter«, brummte Dorian unter seinem Schnurrbart hervor.
    Das genügte.
    »Ah, ja, Mr. Hunter. Für Sie wurde ein Zimmer ausdrücklich mit Airconditioning bestellt. Dabei haben alle unsere Zimmer eine Klimaanlage. Und selbstverständlich …«
    Er zählte auf, was sein Hotel alles an Annehmlichkeiten zu bieten hätte, während er einen Zimmerschlüssel vom Haken nahm.
    »Bourbon auch?«, unterbrach Dorian ihn. »Eine Flasche auf mein Zimmer. Mit einem Kübel Eis.«
    »Sehr wohl, Mr. Hunter.« Der Adonis übergab den Zimmerschlüssel dem Pagen, der nun doch noch was zum Tragen bekam, und hielt dann einen Zettel hoch. »Da ist eine Nachricht für Sie, Mr. Hunter. Sie werden in der Bar erwartet. Und zwar …«
    Das musste die Stewardess sein.
    »Soll auf mein Zimmer kommen«, sagte Dorian.
    An dem leicht empörten Gesichtsausdruck des Adonis erkannte Dorian, dass es sich ganz sicher um die Stewardess handeln musste oder zumindest um irgendeine weibliche Person.
    Er hörte hinter sich noch den Ansatz zu einem Protest, aber er ging bereits in Richtung der Aufzüge davon. Der Page kam ihm nachgerannt. Sie fuhren ins fünfte Stockwerk und gingen zum Zimmer 503.
    Dorian war von dem Zimmer beeindruckt. Die Einrichtung bestand aus der richtigen Mischung zwischen Antik und Modern, es hatte Telefon – eines mit Fernwahl –, Radio, Fernsehen und einen Kühlschrank mit einem großen, aber lückenhaften Sortiment von Getränken: Bourbon fehlte.
    Dorian gab dem Boy ein geradezu fürstliches Trinkgeld, um ihn dafür zu entschädigen, dass er den Koffer nicht hatte tragen dürfen. Als er allein war, entkleidete er sich sofort und ließ Wasser in die Wanne laufen. Als die Wanne halb voll war, läutete es. Der Zimmerkellner kam mit dem Whisky. Dorian war in seinen Bademantel geschlüpft und behielt ihn an.
    Nach dem ersten Bourbon fühlte er sich besser. Es läutete wieder. Diesmal war es nicht der Zimmerkellner. Ein Mädchen stand draußen, das Dorians Vorstellungen von einer Stewardess nur in einem Punkt entsprach: Sie war ein überdurchschnittlich hübsches Geschöpf. Der Kleidung nach sah sie eher wie ein weiblicher Tramp aus, der mit Schlafsack und Spirituskocher auf dem Rücken durch die Welt vagabundierte.
    Aber einen Rucksack hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher