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044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht dabei. Sie trug einen fleckig-gebleichten Jeans-Anzug, unter der Jacke eine Folklore-Bluse und unter der Bluse nichts. Das erkannte Dorian sofort mit Kennerblick, weil das wippte, womit die Natur sie großzügig ausgestattet hatte.
    Sie betrachtete ihn leicht amüsiert.
    »So sieht also der Mann aus, der Dorian Hunter heißt und fremde Frauen auf sein Zimmer bestellt«, sagte sie in akzentfreiem Englisch. Erklärend fügte sie hinzu: »Ich heiße Aphrodite Marangos und bin Stewardess bei Olympic Airways.«
    Dorian war über ihren ausgefallenen Vornamen gar nicht so überrascht – er würde ihm sicherlich noch öfters begegnen – und bat sie mit einer Handbewegung ins Zimmer, während er sagte: »Ich bin sicher, dass Sie Paris nicht mit Helena bestechen müssten, um von ihm als die Schönste gewählt zu werden.«
    Ihr automatisches, geschmeicheltes Lächeln zeigte Dorian, dass sie dieses Kompliment in dieser oder jener Weise schon öfters gehört haben musste. Mit dem Vorsatz, künftig origineller zu sein, schloss Dorian hinter ihr die Tür.
    Ihm fiel auch sofort etwas Originelles ein.
    »Machen Sie uns schon zwei Drinks«, bot er ihr an. »Sie können dann meine Fragen beantworten, während ich bade.«
    Er verschwand im Badezimmer und tauchte im dampfenden Nass der bis zum Rand gefüllten Badewanne unter, nachdem er sich des Bademantels entledigt hatte.
    Aphrodite erschien wenig später mit zwei Whiskygläsern in der Tür. Mit dem Knie schob sie ein Rolltischchen zur Badewanne und stellte die beiden halbgefüllten Gläser darauf ab. Dann setzte sie sich mit angezogenen Knien auf den Fliesenboden.
    Sie prosteten einander zu.
    »Sie hatten also auf der Nachtflugmaschine Dienst, die gestern in London startete«, begann Dorian geschäftsmäßig. »Erinnern Sie sich an eine rothaarige, ordinär wirkende Frau, in deren Begleitung sich ein blasser Jüngling befand? Mrs. Hayward und ihr Sohn Phillip.«
    »Ich erinnere mich an eine solche Frau«, antwortete Aphrodite. »Aber sie flog allein. Der Platz neben ihr war leer.«
    Dorian war zuerst überrascht. Aber dann sagte er sich, dass kein Grund zur Panik bestünde.
    »Es waren doch zwei Passagen gebucht«, meinte er.
    »Ich sagte schon, der Platz neben Mrs. Hayward war leer.«
    »Aber Sie wussten, dass sie in Begleitung sein musste. Hat es Sie nicht verwundert, dass Sie den Begleiter nicht zu Gesicht bekamen? Oder hat Mrs. Hayward eine Erklärung dafür abgegeben, warum der Platz leer war?«
    Aphrodite Marangos krauste die Stirn, was ihr gut stand.
    »Eigentlich habe ich überhaupt nichts dabei gefunden. Jetzt erscheint es mir seltsam, dass ich darauf nicht eingegangen bin. Aber im Flugzeug … da war alles so selbstverständlich. Ich hatte keinen Grund, mich zu wundern.«
    Aha, dachte Dorian, Hypnose. Es war ein ganz klarer Fall von Suggestion. Niemand fand etwas dabei, dass ein Platz in der Maschine frei blieb, obwohl der Flug ausgebucht war. Und niemand verlangte eine Erklärung dafür.
    »Ich selbst habe die Passagierliste kontrolliert«, meinte die Stewardess nachdenklich. »Und ich habe nicht bemerkt, dass ein Passagier fehlte. Ist das nicht wirklich seltsam?«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber«, sagte Dorian. »Greifen Sie in die rechte Tasche meines Bademantels. Dort ist ein Foto, auf dem die Frau abgebildet ist, die ich meine. Sehen Sie es sich an und sagen Sie mir, ob Sie die Frau wiedererkennen.«
    Aphrodite tat, wie ihr geheißen und nahm beide Fotos aus der Tasche, auch das, auf dem Dorian mit Coco zu sehen war. Sie betrachtete zuerst dieses, dann das andere.
    »Das ist die Frau«, sagte sie bestimmt.
    Dorian hatte nichts anderes erwartet.
    »Was fällt Ihnen am Hintergrund auf?«
    Aphrodite starrte intensiv darauf, ihr Gesicht bekam einen ungläubigen Ausdruckte länger sie darauf starrte.
    »Kennen Sie sich mit griechischen Klöstern aus?«, bohrte Dorian weiter. »Ich gehe doch nicht fehl in der Annahme, dass es sich bei dem abgebildeten Bauwerk um ein griechisches Kloster handelt, oder? Erkennen Sie es zufällig, oder können Sie mir jemand nennen, der mir verraten könnte, wie dieses Kloster heißt und wo es liegt?«
    »Das Kloster heißt Simonos Petra«, sagte Aphrodite wie zu sich selbst und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht.«
    »Was irritiert Sie denn?«
    »Dieses Foto – eigentlich beide. Es muss sich um Fälschungen handeln.«
    »Davon bin ich auch überzeugt. Aber wieso wissen Sie das?«
    »Nun«, Aphrodites Gesicht

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