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044 - Der Teufelseid

044 - Der Teufelseid

Titel: 044 - Der Teufelseid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Widerstand auf, als habe er das Bewusstsein verloren. Und tatsächlich ließ der Druck nach, ja, er fühlte sich plötzlich von kräftigen Armen aus der Badewanne gehoben. Er schnappte nach Luft, griff gleichzeitig nach seiner Gemme und hielt sie dem blutverschmierten Furiengesicht über sich entgegen.
    Aphrodite taumelte mit einem Entsetzensschrei zurück und prallte mit Wucht gegen die Wand.
    Mit einem Satz sprang Dorian aus der Badewanne, riss sich die Gemme vom Hals und schob sie der Besessenen zwischen die Zähne. Sie schlug verzweifelt um sich, riss ihm mit ihren lackierten Nägeln Wunden auf den Armen und auf der Brust. Aber er ließ sich nicht abschütteln.
    Er band die Kette hinten zusammen, damit sie die Gemme nicht verschlucken konnte. Dann zog er sie an den Armen ins Wohnzimmer. Sie wand sich dabei wie eine Schlange, schnellte sich fast einen Meter hoch in die Luft und fiel wie ein voller Sack krachend zu Boden.
    Statt Blut rann ihr nun ein grauer Schleim aus der Nase, aus ihren Ohren dampfte ein grünlicher Nebel.
    Dorian warf sie aufs Bett, holte aus seinem Koffer zwei Gebetsschnüre und fesselte ihr damit Arme und Beine. Wo die Gebetsschnüre ihre Haut berührten, bildeten sich augenblicklich blutende Wunden.
    Dann drückte er ihr ein Kruzifix zwischen die verkrampften Finger, und ihre Knöchel beulten sich geschwulstartig aus. Das Kreuz schoss plötzlich wie eine Rakete in die Höhe, bohrte sich in die Decke und verformte sich.
    Dabei schrie die Besessene wie am Spieß. Dorian ließ sich aber nicht beirren. Er holte einen silbernen Flakon hervor, in dem Weihwasser war.
    Aphrodite schien schon von weitem am Geruch zu erkennen, was sich in dem Silberfläschchen befand. Sie gebärdete sich noch wilder, die Gebetschnüre schnitten tiefer in ihr Fleisch ein.
    Der Dämonenkiller hatte Mitleid mit ihr. Aber er konnte ihr nur helfen, wenn er sie zuerst mit den sakralen Reliquien peinigte. Ein Dämon ließ sich nicht ohne Schmerzen austreiben.
    Er musste sie quälen, um sie zu retten.
    Es sah fast so aus, als würden ihr die Augen aus den Höhlen treten, als er sich die Finger mit Weihwasser benetzte. Ihre Augen verdrehten sich, so dass nur noch das Weiße zu sehen war.
    Dann erbrach sie grünen Schleim, als er mit dem Weihwasser ein Kreuz auf ihrer Stirn beschrieb. Er zeichnete auch auf ihren Körper einige Kreuze. Überall, wo das Weihwasser mit ihrer Haut in Berührung kam, brachen hässliche Wunden auf.
    Aber dann sackte sie in sich zusammen, bewegte sich nicht mehr, gab keinen Laut von sich. Ihre Lider schlossen sich.
    Dorian befreite sie von den Fußfesseln.
    Sie rührte sich nicht.
    Dann löste er ihre Handfesseln und faltete ihr die Hände wie zum Gebet über der Brust.
    Sie wehrte sich nicht. Nur einmal lief ein Schauer über ihren Körper, dann lag sie still.
    Es klopfte an der Zimmertür. Zuerst diskret, dann fordernder.
    Dorian machte sich schnell etwas zurecht, dann schlüpfte er in den Bademantel und öffnete die Tür.
    Draußen stand der Adonis von der Rezeption und machte ein besorgtes Gesicht. Der Krach in Dorians Zimmer musste das ganze Hotel aufgescheucht haben.
    Bevor der andere jedoch seine Beschwerden vorbringen konnte, legte Dorian los.
    »Ein Wunder ist geschehen«, sprudelte er hervor. »Ich hatte gerade eine Erscheinung. Ich war auf einmal nicht mehr ich selbst, sondern das Werkzeug einer höheren Macht. Die Erscheinung rief mich nach Athos, wo sich das Wunder fortsetzen soll. Sie müssen sofort alle Formalitäten für mich erledigen, damit ich so schnell wie möglich nach Athos gelange. Vielleicht werde ich dort bleiben und komme nicht mehr zurück. Deshalb werde ich die Rechnung für vierzehn Tage im Voraus bezahlen. Verschaffen Sie mir bitte die Einreisebewilligung nach Athos und die Aufenthaltsgenehmigung.«
    »Sehr wohl, mein Herr.«
    Dorian schlug ihm die Tür vor der Nase zu, ohne ihm einen Blick ins Zimmer gegönnt zu haben.
    Aphrodite lag schlafend im Bett. Er reinigte sie mit lauwarmem, reinem Wasser und betupfte ihre kreuzförmigen Wunden mit. Bourbon.
    Er war sicher, dass die Besessenheit von ihr gewichen war.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte Dorian seine Sachen bereits gepackt.
    Sie sah ihn zuerst verständnislos an, wie einen Fremden, den sie zum ersten Mal sah. Und sie hob auch züchtig die Bettdecke über ihre Blöße.
    Dorian gab sich, als seien sie uralte Bekannte, um ihr die Befangenheit zu nehmen. Und da er sie in keiner Weise an ihre Besessenheit

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