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044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Patrick
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deine Verlobte – nicht ich.“ Sie verzog ihre vollen violett geschminkten Lippen zu einem Schmollmund.
    „Reines Berufsinteresse, Patsy.“ Er schob den Ärmel seiner weißen Sportjacke ein Stück hoch und blickte auf seine Armbanduhr. „Übrigens Beruf – es ist kurz nach sechs. Um halb sieben sind wir mit Gloria verabredet. Ich möchte sie nicht warten lassen. Sicherlich brennt sie schon darauf, uns die rührende Geschichte eines Bürogirls zu erzählen, das fast über Nacht ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt ist.“
    Patricia sah ihn schief von der Seite an. „Und du, Ron – brennst du auch?“
    „Auf ihre Story?“ fragte er naiv. Dabei wusste er genau, worauf sie anspielte.
    „Unsinn – auf das Wiedersehen mit ihr natürlich!“
    „Lass endlich diesen Quatsch, Kleines“, wies er sie gutgelaunt zurecht. „Du weißt doch – ich liebe nur dich. Kapiert?“
    Sie legte den Arm um seine Hüften und lachte versöhnlich. „Kapiert, alter Brummbär.“
    Hand in Hand schlenderten sie zum Wagen zurück und stiegen ein. Augenblicke danach jagte der Alfa mit aufheulendem Motor in Richtung Bunslare davon.
    „Tust du mir einen Gefallen, Schatz?“ fragte Patsy unterwegs.
    Er nickte. „Jeden, Kleines. Oder besser gesagt – fast jeden“, verbesserte er sich rasch.
    „Gloria erzählte mir gestern von einer kleinen verschwiegenen Bucht. Ihr Lieblingsplätzchen, wie sie sich ausdrückte. Soll wunderschön dort sein. Bitte, lass uns rasch einen Abstecher dorthin machen – ich möchte sehen, ob sie recht hat.“
    „Aber doch nicht jetzt“, protestierte er, „dazu haben wir ein andermal genügend Zeit. Wir bleiben ja noch ein paar Tage in dieser Gegend. Ich will Gloria nicht warten lassen – das siehst du hoffentlich ein.“
    „Bitte, Ron – nur einen Augenblick, ja?“
    Er gab sich geschlagen. „Also gut, von mir aus – aber wirklich nur einen Augenblick. Klar?“
    „Glasklar, mein Engel.“
    Schon von weitem sahen sie den Sportwagen. Daneben stand das pechschwarze uralte Ungetüm eines Rolls Royce – offensichtlich ein Vorkriegsmodell.
    „Gehört der silbergraue Flitzer nicht Gloria?“ fragte Patsy.
    „Ich glaube – gestern Abend fuhr sie jedenfalls mit so einem Luxusschlitten an unserem Gasthaus vor.“
    „Und der andere?“
    „Keine Ahnung.“
    Beim Näherkommen sprang neben Glorias Auto eine schlanke, in einen weiten Umhang gehüllte Gestalt auf, jagte in großen Sprüngen zu dem Rolls Royce, warf sich hinters Steuer und brauste davon.
    „Hat es ja verdammt eilig, der Bursche. Will wahrscheinlich nicht erkannt werden.“
    Patsy kicherte. „Bestimmt ein stiller Liebhaber Glorias, von dem wir nichts erfahren sollen. Es könnte ihrem Image schaden, wenn ihre Verehrer spitzkriegen, dass sie bereits vergeben ist.“
    „Deshalb braucht er sich doch nicht so blitzartig zu verdrücken. Wir hätten ihn schon nicht gebissen.“
    „Das nicht, aber ein bisschen interviewt – und eben das wollten die beiden wohl verhindern.“ In ihren Augen lag ein leichter Spott, als sie ihn fragte: „Eifersüchtig?“
    Er winkte unwillig ab. „Hör endlich mit diesem Quatsch auf, sonst lege ich dich noch übers Knie.“
    Sie warf ihm einen zärtlichen Blick zu. „Ich hätte nichts dagegen.“ Dann lachte sie spöttisch. „Aber da siehst du’s ja, mein Schatz. Gloria und auf uns warten – von wegen. Die Lady zieht die Liebe vor. Du mit deiner Pünktlichkeit! Wäre es nach dir gegangen, säßen wir jetzt im Hotel und könnten Däumchen drehen, während sich das eingebildete Sternchen mit seinem Geliebten amüsiert. Zwar ist Gloria noch kein Star, aber immerhin – die nötigen Allüren besitzt sie bereits. Tüchtig, tüchtig.“
    „Sei nicht so gehässig“, schalt er sie, während der seinen Alfa neben Glorias Sportwagen abbremste. „Vielleicht haben beide keine Uhr dabei. Kann ja mal passieren, nicht wahr?“
    „Klar, dem Glücklichen schlägt sowieso keine Stunde“, bemerkte sie anzüglich.
    „Jedenfalls bin ich froh, dass wir vorbeigekommen sind. Da können wir sie ja selbst an die Verabredung erinnern.“ Er küsste Patsy auf die Nase. „Von wem stammt nur die glorreiche Idee, auf einen Sprung herzufahren?“ fragte er scheinheilig.
    „Von dir bestimmt nicht“, erwiderte sie kühl. „Du weißt doch, Ron: Wenn’s um gute Einfälle geht – immer schön an die liebe Patsy halten.“
    „Nur gut, dass du nicht eingebildet bist. Aber trotzdem – hast eben doch ein kluges

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