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0440 - Der Ring des Verderbens

Titel: 0440 - Der Ring des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines leichten Rausches auftrat ...
    Aber ohne die Nebenwirkungen des Alkohols. Das Bild verschwamm auch nicht vor seinen Augen, als er sich aufrichtete.
    „Sie fühlen sich gut, Sir?" fragte der Medorobot.
    Cascal schwang die Beine auf den Boden und holte Luft. Es stach nicht mehr, wenn er einatmete.
    „Leidlich!" erklärte er.
    „Ihr Hungergefühl dürfte vergangen sein, denn wir haben Sie flüssig ernährt", sagte der Robot. Cascal sah sich um. Bashra lag noch immer im Tiefschlaf, der Wilde ebenfalls. Er war mit den Robots und dem Mechanismus der Kuppel allein.
    „Die Wirkung der Medikamente wird zwei Stunden anhalten", sagte der Robot. „Kurz davor müssen Sie wieder hierherkommen, ein schwerer Zusammenbruch wäre sonst nicht zu vermeiden.
    Fühlen Sie sich stark genug, Sir?"
    „Ja."
    Cascal stand auf und tastete nach dem Plastikstreifen in seiner Brusttasche.
    Er ging langsam an Waringers Platz zurück, legte den Streifen vor sich auf das Pult und sah die Zahlen an. Dann betätigte er die kleine Rechenmaschine und stellte fest: „Der letzte Sprung, dessen Daten ich kenne, dauert sechshundert Jahre."
    Er tippte die vorletzte Zahl in den Computer.
    „Die letzte Zahl?"
    Sie war nichts anderes als eine lange Aneinanderreihung von Ziffern, die ihm nicht viel sagte, aber sie betrug nur einen Bruchteil derjenigen Zahl, die irgendeiner Reaktion auf den vorletzten Sprung entsprach.
    Er tippte sie ebenfalls in den Computer, schrieb dann das Problem aus. Wieviel Prozent?
    Das Gerät summte auf und gab eine Zahlenreihe aus.
    8,379 Prozent.
    Cascal grinste und rechnete acht eindrittel Prozent von sechshundert aus, natürlich mit der Maschine.
    Wenn er richtig gehandelt hatte, dann hatte der Wilde die Maschine um fünfzig Jahre und zweihundertvierundsiebzig Tausendstel Jahre bewegt.
    Aber ... in welche Zeit? Zukunft oder Vergangenheit? Ersah auf die Schirme: Die Umgebung des Nullzeitdeformators war leer und verwüstet. Rund um die Maschine zog sich ein breiter Streifen aufgewühlten Landes hin, schlammbespritzt, mit Ästen und Blättern übersät, mit tiefen Löchern und ohne Spuren des Grases, das hier gewachsen war. Nicht ein einziger Baum stand mehr. Cascal überlegte.
    Vermutlich hatte die Herde der Mastodonten in einer Stampede beinahe die Platten der Schutzhülle eingerannt.
    Cascal stellte, nachdem er minutenlang gesucht hatte, die Zahl ein. Aber der Deformator war so geschaltet, daß er nur volle Jahre springen konnte - daher die zeitsynchrone Bewegung entlang der Zeitlinie.
    „Fünfzig Jahre", sagte Cascal.
    Es war wahrscheinlich, daß die Cappins ihren Verteidigungsgürtel noch lange Zeit aufrechterhalten hatten, bis er später einmal, da die Maschine nicht wieder erschien, abgebaut wurde.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß der unbeabsichtigte Zeitsprung in die relative Zukunft führte, war für Cascal gegeben. Er stellte die Zeit ein, drehte an einigen Hebeln und testete den Ausschlag der Zeiger.
    Dann schnallte er sich an.
    Er tat alle die Handgriffe, die er Waringer abgesehen hatte, beobachtete die Uhren, die er kannte, aber er war ziemlich sicher, daß er etwas vergessen hatte. Andererseits konnte der Wilde ... aber diese Überlegungen schienen nicht sinnvoll zu sein.
    „Also los, Joak ... keine Müdigkeit vorschützen" sagte er.
    Er sah noch einmal die Schaltungen auf dem Instrumentenpaneel nach, ließ dann die Maschinen anlaufen und wartete Minuten, bis die Werte der Energieabgabe, die grünen Markierungen der Skalen erreicht hatten.
    Dann schaltete er.
    Durch die Konstruktion ging ein leichter Ruck, ein hartes, ausdauerndes Schütteln, und der feine Schmerz des Überganges. Cascal zuckte zusammen und wartete. Wieder ein Rucken - dann stand der Nullzeitdeformator wieder still. Die Bilder auf den Schirmen stabilisierten sich wieder.
    „Wo sind wir?" fragte Cascal laut. Er sah auf die Farbschirme. Später Nachmittag, fast Abend. Nichts zu sehen - natürlich war der Boden nicht mehr aufgewühlt, sondern so, wie er ihn von seinem letzten Besuch kannte, damals ... als er neben dem Feuer gesessen und mit Ras gesprochen hatte.
    „Wo bin ich, in welcher Zeit?" fragte er leise. Er fühlte sich hundeelend. Vielleicht waren die anderen ein Stück von ihren Plätzen weggegangen?
    Er starrte die Schirme an, bis seine Augen zu schmerzen anfingen.
    Nichts. Kein Licht, keine Bewegungen. Eine tote. Landschaft. Er nahm seine Waffe in die Hand, vergewisserte sich, daß sie feuerbereit war, und ging zur kleinen

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