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0441 - Zwischen Mars und Jupiter

Titel: 0441 - Zwischen Mars und Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Zweidenkens nämlich. Ansonsten glichen sie uns Menschen.
    Gewiß, eine große Gruppe von Cappins führte mit den indirekten Vorfahren der Menschheit verbrecherische Experimente durch es gab auch Organisationen von Menschen, die Verbrechen an andren Völkern begingen.
    Am Beispiel von Ovaron und Merceile zeigte sich deutlich, wie unsinnig Pauschalurteile waren.
    Ich mußte unwillkürlich lächeln.
    Die Biotransferkorrektorin hatte mir hin und wieder ganz offen gezeigt, daß ich ihr sympathisch war. Auch ich fühlte mich zu ihr hingezogen. Merceile war nicht nur eine Schönheit, sondern besaß auch einen scharfen Intellekt, Humor und Temperament.
    Unwillig verdrängte ich die Gedanken an Merceile. Ich durfte mich nicht verleiten lassen, mit dem Feuer zu spielen. Instinktiv begriff ich, daß ich verloren sein würde, sobald ich eine gewisse Grenze überschritt. In diesem Cappin-Mädchen schlummerte ein Vulkan unter der stillen Oberfläche.
    Ich mußte mich gewaltsam von diesen Gedanken losreißen.
    Dr. Prest beobachtete mich verstohlen und mit unbewegter Miene. Professor Tajiri Kase und Dr. Kenosa Bashra debattierten leise über ein wissenschaftliches Thema. Lord Zwiebus schrieb in seinem Tagebuch, und Ras Tschubai schälte gedankenverloren eine Orange.
    Es ergab sich das Bild einer friedlichen Reisegesellschaft.
    Mit schwachem Ruck setzte die Space-Jet im Hangar der ARNO KALUP auf. Gleich programmierten Robotern erhoben sich alle Mitglieder der Zeitexpedition einen Moment später und strebten dem Ausgang zu.
    Draußen erwartete uns Oberst Toronar Kasom, der Kommandant des Forschungskreuzers.
    Der Urenkel meines längst verstorbenen treuen Freundes Melbar Kasom strahlte übers ganze Gesicht, als er mich erblickte. Wir schüttelten uns die Hände- und wieder hatte ich das Gefühl, Melbar persönlich gegenüberzustehen, „Willkommen in der guten alten Jetztzeit, Sir!" rief Kasom und lachte schallend, als hätte er einen Witz zum besten gegeben.
    Er führte uns ins Gästedeck, in dem stets etwa hundert Kabinen für wissenschaftliche Teams freigehalten wurden. Wir richteten uns nicht erst wohnlich ein, denn unsere Reise ging nur bis zum Erdmond, wo wir für einige Tage die Gästequartiere der Inpotronik NATHAN beziehen würden. Es galt, sämtliche Ergebnisse unserer Zeitexpedition nach allen denkbaren Gesichtspunkten auszuwerten und die Vorplanung der sogenannten Großen Vergangenheitsoffensive ein Stück weiter zu treiben.
    Ich wandte mich an den Mausbiber.
    „Gucky, teleportiere bitte gleich in die Korvette, in der die Cappins nach Terrania gebracht werden. Informiere sie, daß es keinen großen Bahnhof geben wird. Ovaron und Merceile sollen vorläufig als Wissenschaftler auftreten, die nach Erfüllung eines Sonderauftrages aus der Galaxis zurückgekehrt sind. Wir wollen sie von der Presse und dem Fernsehen fernhalten und der solaren Menschheit nicht leichtfertig Hoffnungen machen."
    „Klar, Chef, wird gemacht", erwiderte der Ilt in seiner burschikosen Art.
    Ich lächelte. Der Kleine würde den Auftrag in der für ihn typischen Art erledigen - und selbstverständlich erfolgreich.
    „Noch etwas, Gucky. Sorge dafür, daß die Cappins nach einer angemessenen Ruhepause eine Hypnoschulung in Angloterranisch und Interkosmo erhalten. - Da fällt mir ein, wir müssen die Sprache der Cappins ebenfalls lernen. Du mußt dir also meinen Translator von Ovaron zurückgeben lassen. Er hat inzwischen genügend Informationen für ein Memoband gespeichert."
    „War das alles?" fragte der kleine Schelm.
    Als ich nickte, verschwand er im Pararaum. Ohne Zeitverlust würde er bei den Cappins eintreffen.
    Wenige Minuten später glitt unser Schiff in den Landeschacht auf Luna. Das Gehirn rief mich über Telekom an und überprüfte gleichzeitig mein Hirnwellenmuster mit Individualtastern. Nachdem ich als Zugangs- und Befehlsberechtigter Nummer Eins identifiziert worden war, erteilte ich meine Anweisungen. Daraufhin setzte NATHAN den Servocomputer unseres Gästequartiers in Betrieb: Wenn wir dort eintrafen, würden wir eine vollautomatisierte' Wohnmaschine antreffen, in dessen Funktionsbereich ein gesprochenes Wort genügte, um Servoeinheiten zu aktivieren.
    Ich bat Icho Tolot, mein Gepäck bis zum Eingang des Gästequartiers mitzunehmen. Von dort aus würden Roboter es weiterbefördern.
    Danach eilte ich über Laufbänder und Liftschächte zu der ständig für mich reservierten Befehlszentrale. Ich setzte mich mit einigen Organisationen

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