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0442 - Die Bestien von Zeut

Titel: 0442 - Die Bestien von Zeut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umfang."
    „Was kann das sein?" fragte Prest.
    Rhodan sah ihn direkt an. „Pflanzen!"
    „Was?"
    „Es sind tatsächlich Pflanzen", bestätigte Ovaron. Er benutzte die Sprache der Cappins, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tefroda hatte. Die Mitglieder der Zeitexpedition hatten Hypnoschulungen erhalten und konnten sich mühelos mit jedem Cappin unterhalten.
    „Vielleicht interessiert Sie meine Theorie", fuhr Ovaron fort. „Wie Sie wissen, vollführt Taimon eine extreme Umlaufbahn um seine Sonne."
    Taimon, so erinnerte sich Prest, war der Name der Cappins für Zeut. „Über einhundertneunzig Jahre Ihrer Zeitrechnung liegt diese Welt in einer Art Tiefschlaf", erklärte der ehemalige Chef der cappinschen Geheimpolizei. „Dann nähert sie sich auf ihrer Bahn der Sonne. Die niedergeschlagene Sauerstoffatmosphäre taut wieder auf. Die Schwerkraft verhindert, daß die Luft in den Weltraum entweicht. Nach einiger Zeit ist es warm genug, um auch Pflanzen ein Überleben zu ermöglichen. Im Augenblick beträgt die mittlere Temperatur auf Taimon vierundzwanzig Grad. Die Samenkapseln, die zweihundert Jahre und länger im Boden geschlafen haben, brechen auf."
    Prest zweifelte nicht daran, daß die Theorie des Cappin richtig war. Die Frage war nur, warum alle Pflanzen gleichzeitig zum Leben erwachten.
    Die Natur schien zu explodieren. Anders konnte man diesen elementaren Vorgang nicht bezeichnen. „Warum geschieht das alles so blitzartig?" erkundigte sich Rhodan, den offenbar die gleichen Gedanken beschäftigten wie Prest.
    „Taimon ist eine Extremwelt. Das Leben hier hat nicht viel Zeit, sich zu entfalten." Ovaron deutete in die Ebene hinab. „In wenigen Jahren, in denen Taimon dicht an seiner Sonne vorbeifliegt, muß sich hier alles ereignen, was zur Erhaltung der Art notwendig ist:" Inzwischen waren der Paladin und Merceile aus der Schlucht gekommen.
    „Es sieht so aus, als wollte sich diese Welt in einen paradiesischen Garten verwandeln", sagte die Wissenschaftlerin und deutete auf einige Keimlinge zu ihren Füßen, die sich aus den neu entstandenen Rissen schoben.
    Rhodan blickte die beiden Cappins nachdenklich an.
    „Glauben Sie, daß wir aus dieser Veränderung Nutzen ziehen können?"
    Ovaron fragte: „Wie meinen Sie das, Terraner?"
    „Ich frage mich, ob die Cappins, die in Havaler an dem Sonnensatelliten bauen, auf eine solche Entwicklung vorbereitet sind", erläuterte Rhodan. „Wahrscheinlich", erwiderte Ovaron. „Sie sind schließlich schon lange genug hier, um den eigenartigen Zyklus zu kennen, dem das Leben auf dieser Welt unterliegt."
    Rhodan blieb skeptisch. „Zweihundert Jahre sind eine lange Zeit, Ovaron. Auch für einen Cappin. Sicher werden die Cappins in Havaler sich vorbereitet haben, aber an alle Einzelheiten haben sie bestimmt nicht gedacht."
    Tolot schob sich zwischen die beiden Cappins und Rhodan.
    „Was soll das alles?" erkundigte er sich. „Ich sehe nicht ein, was ein paar Millionen Pflanzen den Cappins ausmachen können."
    Rhodan lächelte.
    „Ich dachte nicht an Pflanzen', sagte er.
    „Sondern?" Prest kannte die Antwort schon, bevor er die Frage gestellt hatte. Ein Schauer lief über seinen Rücken.
    „An Tiere!" erwiderte Rhodan. „Vielleicht tauchen jetzt bald Tiere auf. Wenn das auf ähnliche Weise wie bei den Pflanzen geschieht, können sich die Cappins auf Havaler auf einiges gefaßt machen."
    Prest kratzte sich am Hinterkopf. „Die Sache hat einen Nachteil, Sir. Wir werden von einem solchen Naturereignis ebenso' betroffen sein wie die Cappins.
    Nachdem man sie in Koptey angegriffen hatte, waren die Besatzungsmitglieder der zerstörten Space-Jet auf einen Kontinent geflohen, den die Cappins Schweipon nannten. Dort befand sich auch die Hauptstadt der Cappins auf Zeut: Havaler. In Havaler wurde der Sonnensatellit gebaut, der der eigentliche Anlaß für die Reise der Terraner in die Vergangenheit war.
    Mit dem geretteten Shift hatten sich die Mitglieder des Einsatzkommandos nach einer weiteren Flucht in eine unwegsame Schlucht zurückgezogen, die nur dreihundert Kilometer von Havaler entfernt war. Rhodan hatte zunächst gezögert, sich so nahe bei einem cappinschen Stützpunkt zu verstecken. Die Möglichkeit einer blitzschnellen Operation in Havaler hatte ihn dann aber bewogen, die Schlucht als Schlupfwinkel zu akzeptieren.
    Als Rhodan mit den anderen vom Hochplateau in die Schlucht zurückkehrte, hatte sich auch hier die Umgebung verändert. Überall waren Pflanzen aus dem

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