0442 - Die Bestien von Zeut
Bewegung fähig. Sie haßte das Wesen, das sie in diesem Stadium wieder an Land ziehen wollte. Ein paarmal wurde sie ruckweise in Richtung des Ufers gezogen, dann hob jemand ihren Kopf über die Wasseroberfläche.
Obwohl sie mit geschlossenen Augen dalag, schmerzte das Licht. Übelkeit stieg in ihr hoch.
„Merceile!" rief jemand. Die Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen. Eine Männerstimme.
„Merceile! Warum wollen Sie sich umbringen!"
Jemand hielt sie auf den Armen und trug sie zum Ufer. Dort wurde sie niedergelegt. Ein Schatten beugte sich über sie. Ihre Arme wurden gepackt. Sie wurde zum Atmen gezwungen. Nach einiger Zeit erbrach sie Wasser.
„Merceile! Sie sind verrückt! Warum wollten Sie sich umbringen?"
Sie erkannte den Mann. Es war der Terraner, der sich Joak Cascal nannte. Ein Mann, der ihr merkwürdige Komplimente gemacht und sie mit seiner seltsamen Art verwirrt hatte.
„Erzählen Sie mir nicht, daß Sie ein Bad nehmen wollten", fuhr Cascal fort. „Ich bin Ihnen gefolgt und habe Sie beobachtet. Sie sind zum See gegangen, um sich das Leben zu nehmen."
Sie nickte schwach.
Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie heftig.
„Warum? 'Warum, zum Teufel, wollten Sie das tun?"
„Ich weiß es nicht`, antwortete sie verwirrt.
Er richtete sie auf und schlug ihr zweimal ins Gesicht. Das tat ihr weh, aber sie kam zu sich. Wie durch einen Schleier sah sie plötzlich wieder die Blumen. Entsetzt verzog sie ihr Gesicht. Sie hob einen Arm, um Cascal auf die Blumen aufmerksam zu machen.
Merkwürdig! dachte sie. Warum unterliegt er nicht ihrem Einfluß?"
„Die Blumen ... ja, die Blumen!" sagte sie noch halb betäubt. „Die Blumen haben..." Sie verstummte, weil ihr bewußt wurde, wie wenig glaubhaft dem Terraner ihre Behauptung erscheinen mußte.
„Die Blumen?" wiederholte Cascal. „Was haben sie damit zu tun?
Sind Sie dagegen allergisch? Werden alle Cappins von Blumen beeinflußt?" Sie löste sich aus seinem Griff und ließ sich zurücksinken. Ihre Erschöpfung war so groß, daß sie nicht zu antworten vermochte.
„Lassen wir das jetzt!" sagte Cascal.Ich werde Sie zum Lager tragen, dann können wir uns mit den anderen darüber unterhalten, was geschehen ist."
Er hob sie auf und wollte sie vom See wegbringen. In diesem Augenblick sah er Dr. Multer Prest den Hügel herabkommen. Der Kosmopsychologe schien es eilig zu haben, den See zu erreichen.
„Sieh an!" rief Cascal verblüfft. „Da kommt anscheinend der nächste Selbstmörder. Also sind auch Terraner für die seltsame Ausstrahlungskraft der Pflanzen empfänglich."
Er legte Merceile behutsam auf den Boden und wartete auf Prest. „Hallo, Doc!" rief er dem Kosmopsychologen zu. „Wollen Sie ein Bad nehmen, bevor es dunkel wird?" Prest reagierte nicht. Er ging weiter auf den See zu. Cascal holte ihn mit wenigen Schritten ein und hielt ihn fest.
„Kommen Sie zu sich, Doc!" rief er. „Versuchen Sie nicht auf das zu achten, was Sie zwingen will, sich umzubringen."
Prest blieb stehen und starrte Cascal an wie einen Fremden.
Mit einem gezielten Schlag brachte Cascal den Arzt zu Fall.
Besinnungslos blieb er liegen.
Cascal blickte auf Prest hinab. „Hoffentlich kommen nicht noch mehr Beeinflußte", sagte er sarkastisch. „Wie soll ich mich um sie kümmern?"
In diesem Augenblick materialisierten Gucky und Ras Tschubai am Ufer des Sees.
Cascal winkte sie herbei.
„Es wird Zeit, daß ihr kommt!" begrüßte er die beiden Teleporter.
„Hier hat eine Invasion von Selbstmördern eingesetzt."
„Perry schickt uns", berichtete Gucky. „Er ahnte, daß etwas nicht in Ordnung ist."
Cascal machte eine alles umfassende Bewegung.
„Es hängt mit den Blumen zusammen", erklärte er. „Merceile deutete so etwas an. Die Blumen scheinen einen Zwang auf sie auszuüben."
Tschubai beugte sich zu Dr. Prest hinab und untersuchte ihn.
Nach einer Weile blickte er auf.
„Guter Schlag", meinte er anerkennend.
Cascal grinste und blickte auf seine Faust.
„Alte Schule, Ras", erklärte er. „Hilft sogar gegen Blumensüchtige."
„Warum werden wir nicht davon betroffen?"
fragte Gucky nachdenklich.
Cascal hob eine Hand und klopfte gegen die Metallplatte auf seinem Schädel.
„Mentalstabilisierte Gehirne sind wahrscheinlich immun. Das heißt, daß nur die beiden Cappins, Multer Prest und bis zu einem gewissen Grad vielleicht auch die Thunderbolts davon betroffen werden!"
„Puh!" machte Tschubai: „Ich wage nicht daran zu denken, was
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