Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nicht, nein… geht weg!«
    Er schlug um sich, sprang auf und wollte fortlaufen. Dabei verhedderte er sich in der Decke, stolperte und schrammte sich Hände und Knie auf bei dem Versuch, sich abzustützen. Dann kam er nicht mehr wieder auf die Beine, war wohl zu kraftlos, zu erschöpft.
    »Jamie«, flüsterte er. »Jamie… Wo ist Jamie? Was habt ihr mit Jamie gemacht, ihr Bastarde? Jamie…!«
    Damit versank er wieder in Bewußtlosigkeit.
    Die Männer auf dem Highway sahen sich an.
    »Ich glaube, er muß etwas Schreckliches erlebt haben«, sagte der erste der Autofahrer bestürzt. »Er verwechselt uns mit denen, die ihm das angetan haben.« Und er deutete auf die Brandflecken auf dem Körper des Mannes.
    »Er hält uns für die UFO-Leute, die ihn hier ausgesetzt haben«, murmelte ein anderer.
    Und Bud Garnett dachte: Er muß nicht mehr Herr seiner Sinne sein, wenn er uns mit diesen Monstren verwechselt, die doch so unglaublich anders aussehen als Menschen… und diese Bestien haben ihm den Verstand genommen!
    Er war froh, daß es nicht ihn getroffen hatte.
    Aber er bedauerte das Schicksal dieses Mannes - und jener Jamie, von der er geredet hatte…
    ***
    Nicole hielte es für aussichtslos, ein Glückskleeblatt aufzutreiben. Über so etwas stolperte man eher zufällig bei Spaziergängen. Aber wenn man gezielt danach suchte, konnte man stundenlang unterwegs sein und fand nichts. Sie bezweifelte auch, daß von dieser besonderen Art des Klees wirklich magische Kraft ausging. Sie hielt es für einen Aberglauben der harmlosen Art - es konnte nicht schaden, ein Glückskleeblatt bei sich zu tragen, aber es nützte wohl auch kaum etwas. Was Zamorra sich davon versprach, konnte sie nicht verstehen. Hätte er sein Ziel nicht so ungemein ernsthaft verfolgt, hätte sie fast an einen Gag wie bei ›Asterix‹ geglaubt, wo der Druide zwecks Zubereitung seines Zaubertranks Erdbeeren verlangt -weniger der Wirksamkeit wegen, sondern mehr für die Verfeinerung des Geschmacks…
    Aber hier war es anscheinend anders; so verbissen, wie Zamorra aus dem Fenster des Wagens über die Wiesen und Felder schaute, mußte ihm wirklich daran gelegen sein. Aber wie wollte er aus dem Auto heraus Glücksklee entdecken?
    Nun, das hielt- sie für sein Problem.
    »Stopp!« rief er plötzlich. »Halte mal an!«
    »Ist dir klar, daß das verboten ist auf den Highways?« fragte Nicole trocken. »Und ist dir auch klar, daß wir einen Polizeiwagen hinter uns haben?« Zamorra verrenkte sich, um einen Blick in den Rückspiegel werfen zu können. »Na und? Halte an, und dann ein paar Dutzend Meter zurück!«
    Sie folgte seiner Aufforderung achselzuckend und stoppte ab. Der Streifenwagen kümmerte sich nicht im mindesten darum und rauschte vorbei. Erst, als er fast schon nicht mehr zu sehen war, setzte er plötzlich die Rotlichter in Tätigkeit und verschwand in der Ferne. Nicole lenkte den Cadillac vorsichtig rückwärts, fuhr dabei zu zwei Dritteln auf dem unbefestigten Schotterstreifen am Fahrbahnrand und hatte die Warnblinkanlage eingeschaltet.
    »Stopp«, sagte Zamorra wieder und stieg aus.
    Nicole sah nach vorn. Von dem Polizeiwagen war nichts mehr zu sehen. Aber irgendwo weit voraus mußte etwas passiert sein, so daß er jetzt mit Rotlicht und wahrscheinlich auch mit Sirene fuhr.
    Egal, dachte sie. Hauptsache, die Polizisten kamen nicht zurück, um ihr einen Strafzettel zu verpassen…
    Ein paar Trucks donnerten vorüber; ihr Fahrtwind rüttelte den Cadillac durch. Zamorra war auf das Feld hinausgegangen, bückte sich plötzlich und pflückte etwas. Freudestrahlend kam er zurück.
    Er hielt gleich drei Glückskleeblätter in der Hand.
    Nicoles Augen wurden groß. »Woher wußtest du, daß sie hier wachsen?«
    Zamorra lächelte. »Keine Ahnung. Ich hatte plötzlich das Gefühl, hier genau das zu finden, was ich suchte. Und ich habe es gefunden. Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob ich den Hellseher-Katalysator richtig zusammengemixt bekomme.«
    Er hatte die anderen Zutaten im Kofferraum untergebracht. Dort befand sich auch ein kleiner Tiegel, den er gekauft hatte. Vorsichtig begann er jetzt, die Substanzen miteinander zu vermischen. Einige Kräuter zerrieb er zwischen Daumen und Zeigefinger, tröpfelte von den Essenzen hinzu, verrührte alles mit einem Grashalm, den er ebenfalls gepflückt hatte, und gab zum Schluß den Glücksklee hinzu -eines der Blätter. Das zweite steckte er in seine Tasche, das dritte hatte er Nicole gegeben.
    Schließlich hatte er

Weitere Kostenlose Bücher