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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dieser falschen Annahme aus?«
    »Sir, wir…«
    »Sie sind Narren. Wie stellen Sie sich die weitere Aktion vor?«
    »Nun, Sir, vielleicht könnten Sie dafür sorgen, daß die Polizei uns in Ruhe läßt. Immerhin haben wir…«
    »Immerhin haben Sie eine riesengroße Dummheit begangen, und Sie können froh sein, daß es keinen Todesfall gegeben hat. Zamorra ist unser Gegner, aber das berechtigt niemanden, ihn zu töten. Hätte es Tote gegeben, würde ich Sie unverzüglich der Polizei ausliefern. So gestatte ich Ihnen selbst zuzusehen, wie Sie Ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Vielleicht kommen Sie mit einer Anklage wegen versuchten Totschlages davon, wenn man Sie erwischt!«
    »Aber, Sir, das können Sie nicht… wir haben nur versucht, Ihren Auftrag auszuführen…«
    »Ihr Auftrag lautete, den Transport des Wracks zu sichern. Und jene Anweisung, auf die Sie sich berufen wollen, lautet, Zamorra sei kaltzustellen, wenn er sich störend einmischt. Nicht kaltzumachen… Lernen Sie, Befehle zu begreifen und auszuführen. Wir sind keine Mörder-GmbH. Das wäre alles, Everett. Leben Sie wohl.«
    Er unterbrach die Verbindung.
    Natürlich - der Dynastie hätte es gefallen, Zamorra tot zu sehen. Es hätte Riker mit Sicherheit Pluspunkte eingebracht. Aber einerseits wollte er Pluspunkte nicht durch Morde erreichen, und zweitens - Zamorra störte zwar immer wieder seine Kreise, er war unbequem und lästig. Aber es konnte nicht schaden, wenn jemand die Dynastie zwischendurch immer wieder mal aufmischte. Um so besser konnte Riker selbst dann agieren, ungestört, weil die Ewigen sich um ihre eigenen Schwierigkeiten kümmerten und ihm freie Hand lassen mußten.
    Riker hielt Zamorra für ein geeignetes Werkzeug. Man mußte ihm nur hin und wieder einen Dämpfer verpassen, damit er nicht zu übermütig wurde und zu sehr störte.
    Ein Mörder war auch ein Mann wie Rhet Riker nie gewesen.
    ***
    Zamorra verbrachte die nächsten anderthalb Stunden damit, sich von Nicole durch Roswell fahren zu lassen und mehrere Drogerien nacheinander abzuklappern, in denen er verschiedene Kräuter und Flüssigkeiten kaufte. Sehr zum Erstaunen der Verkäufer wollte er von jeder Substanz nur geringste Mengen, und für zwei mußte er fast die ganze Stadt abklappern, bis er endlich fündig wurde. Anschließend fehlte ihm immer noch ein seltenes Kraut.
    »Und was hast du jetzt damit vor?« fragte Nicole, während Zamorra grübelnd im Wagen saß und sich fragte, woher er die letzte noch fehlende Substanz bekommen konnte.
    »Wenn wir weder den Dhyarra-Kristall noch das Amulett haben und auch die Möglichkeiten nicht ausschöpfen können, die unser Zauberköfferchen uns böte, muß ich eben zusehen, daß ich uns eine neue Möglichkeit schaffe. Ich hoffe, mit diesem Zeugs ein Mittelchen herstellen zu können, das mir den Hergang des Geschehens zeigt.«
    »Und was ist das für ein Mittelchen?«
    »Wenn der Begriff nicht falsch wäre, könnte man es eine Art psychedelische Droge nennen. Aber es ist keine Dorge, eher eine Arznei, die kurzzeitig halluzinatorische Effekte hervorruft, ohne dabei süchtig zu machen. Es erzeugt auch keine angenehmen Träume, die reizen würden, es immer wieder einzunehmen… sondern es wirkt bei Menschen, die über eine schwache Para-Begabung verfügen, wie es bei dir und bei mir der Fall ist, katalytisch. Es erzeugt eine Art Hellsehen… und die will ich auf diesem Highway einsetzen.«
    »Damit könnte man doch auch das Autowrack untersuchen«, sagte Nicole. »Es ist ja wohl erst einmal wieder nach Roswell zurückgebracht worden. Und Doktor Coy wird es uns kaum verweigern, es jetzt zu untersuchen, solange Riker nicht ein neues Kommando losschickt, um den Wagen nach El Paso zu holen.«
    »Sicher, könnte man«, sagte Zamorra. »Aber mittlerweile kann ich darauf verzichten. Es wird reichen, den ›Tatort‹ am Highway 380 zu untersuchen. Schade, daß ich nicht schon vorher auf die Idee gekommen bin. Es fiel mir ganz plötzlich ein, als ich die Grasflächen rechts und links neben der Straße sah und ein paar Blumen, die blühten…«
    »Aber wo bekommst du jetzt das noch fehlende Kraut her?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Mit etwas Glück werde ich es unterwegs finden. Wo Gras wächst, wächst oftmals auch Klee, nicht wahr? Das wird in den USA kaum anders sein als in Europa und anderen Teilen der Erde.«
    Nicole runzelte die Stirn. »Klee?«
    »Glücksklee«, sagte Zamorra. »Lach jetzt nicht - um den magischen Effekt richtig

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