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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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zugelegt, wie es sich für einen reichen Mann gehört.«
    »Warum läßt du mich nicht zu dir kommen?«
    »Hast du nicht selbst vorgeschlagen, ich sollte dir meine Adresse verschweigen, damit du sie nicht an Black verraten kannst? Der Gedanke war großartig, und ich denke nicht daran, von dem bewährten Verfahren abzuweichen. Du holst die fünfzigtausend Dollar ab, gehst in die Wohnung und wartest meinen Anruf ab. Ich habe mir schon einen hübschen Plan zurechtgelegt, auf welche Weise ich dir die Dollars abnehme. Du wirst staunen. Das Verfahren ist noch sicherer als der Trick mit der Ampel.«
    »In Ordnung, Harry«, sagte das Mädchen. »Gegen zehn Uhr werde ich zurückkommen.« Renée legte den Hörer auf. Sie ging ins Badezimmer und brachte ihr Make-up in Ordnung. Sie vertauschte das grüne Abendkleid mit einem einfachen blauen Kleid, schlüpfte in den Trenchcoat und setzte die dunkle Sonnenbrille auf.
    Sie nahm eine neue hellbraune Aktentasche in die Hand, die sie erst gestern auf Writers Anweisung gekauft hatte. Dann fuhr sie mit dem Fahrstuhl hinunter.
    ***
    Ich saß hinter dem Steuer eines unauffälligen Ford, eines älteren und bereits leicht zerbeulten Schlittens. Aber auf dem Beifahrersitz lag ein Walkie-Talkie, ein kleines Sprechfunkgerät, über das ich Phil erreichen konnte, der einige Häuserblocks weiter am Steuer meines Jaguar hockte. Ich rechnete immer noch, daß sich die Fährte, die wir verfolgten, als restlos falsch erwies, ich zuckte aber hoch, als Renée Duval das Haus verließ.
    Animiergirls, die nach einer langen Nacht um vier Uhr morgens den Nightclub verlassen, pflegen bis in den späten Tag hinein zu schlafen. Ich ließ dem Girl einen gehörigen Vorsprung. Dann brachte ich den Ford in Gang.
    An der Kreuzung der 36. Straße mit der 2. Avenue befand sich ein Taxistand. René Duval stieg in einen Wagen ein. Das Taxi rollte an, und ich klebte mich dahinter.
    Der Taxifahrer ließ sich Zeit. Ich hatte keine Schwierigkeiten, die Fährte zu halten. Ich rief Phil über das kleine Sprechfunkgerät.
    »Sie hat das Haus verlassen«, unterrichtete ich ihn. »Augenblicklich sitzt sie in einem Taxi, das die 2. Avenue hinauffährt.«
    »Soll ich mich auf die Strümpfe machen?« fragte Phil zurück.
    »Besser, wir lassen den Abstand nicht zu groß werden. Wenn sie irgendwo in einen schnellen Wagen umsteigt, wird meine lahme Karre vielleicht so rasch abgehängt, daß du nicht prompt genug zur Stelle sein kannst.«
    »Okay, ich setze den Jaguar in Gang.« Ich gab Phil durch, wenn das Taxi vor mir die Richtung wechselte. Die Fahrt dauerte nicht lange. Das Taxi stoppte vor einem Gebäude in der 4. Avenue.
    Renée Duval stieg aus, bezahlte und stieg die breiten Treppen zu dem Gebäude hoch. Vor mir scherte ein Mercury aus der Reihe der parkenden Autos aus. Ich steuerte den Ford rasch in die Lücke.
    Das rothaarige Mädchen war im Eingang des Gebäudes verschwunden. Neben dem Eingang hing eine Marmortafel, deren Goldbuchstaben verkündeten: »Dickson and Drey, Bankgeschäft gegründet 1892«.
    Links hinter dem Eingang befand sich die Portiersloge, in der ein bewaffneter Wächter saß. Von hier aus ließ sich die Schalterhalle überblicken.
    Ich hielt dem Wächter den FBI-Ausweis vor die kugelsichere Glasscheibe und gab ihm ein Zeichen, die Tür zu öffnen. Er gehorchte. Ich schob mich in den engen Raum.
    »FBI?« fragte er erregt. »Ist etwas von Bedeutung los mit unserer Bank, Sir?«
    »Kein Überfall!« beruhigte ich ihn. »Ich brauche einen Platz, von dem aus ich die Frau mit den roten Haaren beobachten kann.«
    Renée Duval stand an dem Auszahlungsschalter. Sie wechselte einige Sätze mit dem Angestellten. Der Mann ging weg, sprach' mit einem anderen Beamten, offenbar mit einem Vorgesetzten. Er hielt ihm Papiere hin, die der Vorgesetzte prüfte.
    Ich sah, wie er die Achseln zuckte. Der Angestellte ging zu Renée Duval zurück. Er lächelte und sagte wenige Worte. Renée übergab ihm die braune Aktentasche.
    Der Mann ging damit zum Tresorraum.
    Das Mädchen drehte sich um und musterte offenbar die Menschen in der Schalterhalle. Ich wandte ihr rasch den Rücken zu. »Sagen Sie mir, wenn sie nicht mehr hersieht!« bat ich den Wächter. »Aber blicken Sie nicht zu auffällig hin.«
    »Ich kann ihre Augen nicht sehen. Sie trägt doch eine dunkle Brille.«
    »Sagen Sie mir, wenn sie sich wieder dem Schalter zuwendet!«
    Es dauerte länger als zehn Minuten. Dann meldete der Wächter: »Der Angestellte ist

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