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0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

Titel: 0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zögernd die Hand durch das Fensterloch. Er ekelte sich davor, die Leiche zu berühren, aber ihm blieb keine andere Wahl. Dabei brauchte er sie nur leicht anzutippen, um ihre Haltung zu verändern.
    Der Tote kippte zur Seite. Er präsentierte sein Gesicht, in das der Mönch schauen konnte.
    Rudy erschrak bis ins Mark. Sein Arm fuhr in die Höhe, die Hand umkrallte die eigene Kehle, denn was er sah, bestätigte die Angaben des Toten.
    Auf seinem verbrannten Gesicht zeichnete sich deutlich der Abdruck einer Teufelsklaue ab!
    Rudy schluckte. Er hatte es nicht glauben wollen und alles für Unsinn gehalten. Jetzt und hier war er eines Besseren belehrt worden.
    McFarlaine hatte recht gehabt. Es gab die schreckliche Mörderin, die er als Nonne mit der Teufelshand bezeichnet hatte.
    Er ging zurück. Daß seine Knie zitterten, empfand er als normal.
    Der dunkle Rauch biß in seine Augen. Er drang auch in den Mund, so daß Rudy husten mußte, und als er sich gesetzt hatte, kam ihm die gesamte Tragweite dieses grauenvollen Stückes zu Bewußtsein.
    Die Nonne hatte nicht nur getötet, sie mußte auch genau Bescheid gewußt haben und irgendwo lauern.
    Ja, vielleicht schwebte sie über dem Moor oder hielt sich auf einer der zahlreichen Inseln verborgen.
    Rudy richtete sich auf. Seine Füße verschwanden im Gras, das schienbeinhoch wuchs.
    Der Sumpf lebte, aber er zeigte keine unnormalen Dinge.
    Vielleicht ein Fluoreszieren irgendwo in der Ferne, das geheimnisvolle Leuchten, das sehr oft über einer Sumpffläche lag, doch Verdächtiges sah der junge Mönch nicht.
    Die Mörderin hielt sich versteckt…
    Aber wie konnte eine Tote morden? Denn die Legende erzählte, daß die Nonne längst verstorben war. Man hatte sie auf einem kleinen Friedhof zur letzten Ruhe gebettet, und dort mußte sie eigentlich auch noch liegen.
    Oder?
    Plötzlich durchzuckte Rudy eine Idee. Er hatte eine Verpflichtung übernommen. Der Wildhüter war sein Freund gewesen, und Rudy fühlte sich bemüßigt, den Tod dieses Mannes aufzuklären. Wenn es eben möglich war, wollte er die Nonne mit der Teufelsklaue stellen.
    Aber wo fand er sie?
    Rudy ging davon aus, daß sich Täter oft genug wieder in ihre Schlupfwinkel zurückziehen. Das konnte bei der Nonne ebenfalls der Fall gewesen sein.
    Auf einem Friedhof sollte sie liegen…
    Ja, da wollte er hin!
    Durch die Gestalt des bärtigen Mannes ging ein Ruck, als er sich nach rechts wandte und den Weg zurückschritt, den er gekommen war. Hinter der Hütte hatte er sein Fahrzeug stehen, einen Motorroller, den man ihm als »Dienstwagen« zur Verfügung gestellt hatte.
    Als er die Hütte erreichte, schwitzte er.
    Nicht allein wegen der Anstrengung. Ihm ging auch nicht das Bild des toten Försters aus dem Kopf, und er dachte permanent an das schreckliche Teufelsmal auf dem Gesicht der Leiche. Für Rudy gab es keinen Zweifel. Das mußte der Teufel gewesen sein, oder seine Dienerin, die mordende Nonne, die angeblich schon seit Jahrhunderten in einer Gruft auf dem kleinen Friedhof begraben war.
    Es kam zwar einer Grabschändung gleich, aber Pater Rudy wollte es wissen.
    Sein Motorroller lehnte an der rückseitigen Hüttenwand. Er sprang wegen der Feuchtigkeit nicht sofort an. Schließlich klappte es, und Rudy war beruhigt.
    Er fuhr los.
    Und er beschleunigte so hart, als säße ihm der Leibhaftige persönlich im Nacken…
    ***
    Der Friedhof lag einsam im Schutz der dunkelgrauen Dämmerung, die die Konturen der Grabsteine und Gruften zerfließen ließ, so daß sie zu langen, schattenartigen Gebilden wurden.
    Über den Gräbern standen dicht belaubte Bäume, die ihr Astwerk wie ein schützendes Dach ausbreiteten, als sollte von oben her niemand einen Blick auf die Gräber werfen.
    Nächtliche Stille hüllte den Friedhof ein. Das Dorf lag ein Stück entfernt, hinter einer Kurve und eingebettet in eine flache Mulde. In der Nacht mieden die Menschen den Gottesacker. Wer hier wohnte, der war noch sehr abergläubisch, und die Morde der letzten Zeit, die allesamt der weißen Nonne mit der Teufelsklaue in die Schuhe geschoben worden waren, hatten ein übriges dazu getan, die Menschen zu verunsichern.
    Auch Rudy war verunsichert. Aber was er sich vorgenommen hatte, wollte er auch durchführen.
    Zudem verließ er sich auf sein Kreuz, das ihm bisher immer Schutz gegeben hatte.
    Neben dem Tor des Friedhofs hielt er an. Er bockte den kleinen Motorroller auf und blieb vor der Eisengittertür stehen. Sie war abgeschlossen.
    Da der Mönch

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