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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Adresse«, gab er uns an. »Sid bewacht den Eingang, wir behalten am besten die Rückseite im Auge.«
    Einmal rollten wir am Eingang des Gebäudes vorbei. Es war ein schäbiges Mietshaus mit nur drei Stockwerken, dessen Putz kaum noch sichtbar war.
    Sid war nicht schwer zu entdecken. Er hatte einen Schuhputzkasten vor sich aufgestellt und kauerte keine zwanzig Schritt neben, dem Eingang. Er konnte Andy gar nicht verpassen, falls dieser das Haus wieder verlassen sollte.
    Drei Häuser weiter stoppte ich und übergab Ted das Steuer. Ich wollte mir einmal die Hinterhöfe ansehen, um ein passendes Versteck für die nächsten Stunden zu suchen.
    Ich sah mich auf drei Seiten von einer fast zwei Yard hohen Mauer umgeben, die mir den Blick in die nächsten Höfe verwehrte. Am Ende des Hofes stand ein kleines Transformatorenhaus, das in zehn Fuß Höhe eine Luke besaß. Das war der ideale Ausguck auf die Hinterfront von Andys Absteigequartier.
    Von der nächsten Telefonzelle rief ich die Elektrizitätswerke an und holte mir die Erlaubnis, das Häuschen betreten zu dürfen. Gleichzeitig bekam ich die Codezahl durchgesagt, mit der das Türschloß zu öffnen war.
    Es war ein Zahlenkombinationsschloß, damit die Wartungskolonne nicht mit dreihundert Schlüsseln ausgerüstet werden mußte. Befriedigt hängte ich ein und ging zum Wagen zurück. Phil gab mir einen Feldstecher und das eine Funkgerät.
    »Solltest du einschlafen wollen, melde dich über Funk«, grinste er mich an. »Ich weiß ein paar neue Witze, die dich bestimmt wach halten.«
    »Bring mir lieber ein Rumpsteak«, gab ich zurück und machte mich auf den Weg. Das Trafohäuschen maß etwa drei mal drei Yard und hatte eine eisenbeschlagene Tür. Ein Schild warnte vor Hochspannung.
    Mit gemischten Gefühlen drückte ich mich an dem summenden Umspanner vorbei, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte. Eine senkrechte Eisenleiter führte an der rechten Wand nach oben und mündete auf einer kleinen Plattform. Hier richtete ich mich ein und wischte erst einmal das Fenster blank. Dann suchte ich mit dem Fernglas die Rückseite des Hauses 86 ab.
    Nach drei Minuten hatte ich für einen kurzen Moment Andy im Blickfeld. Er zog gerade die Gardine zu und blinzelte einen Moment in den hellen Himmel.
    Aus alter Gewohnheit hatte er ein Zimmer neben der Feuerleiter genommen. Er konnte so in wenigen Minuten im Hof sein und mit ein paar Klettertouren die Parallelstraße erreichen. Dazu mußte er aber gerade unter meinem Ausguck vorbeikommen.
    Während ich die nächsten Schritte überlegte, steckte ich mir eine Zigarette an. Kaum war das Streichholz erloschen, meldete sich Phil über das Funkgerät.
    ***
    Patricia Auburn war ein rassiges Girl. Mit den gleitenden Bewegungen eines hungrigen Pumas schwebte sie über den daumendicken Perserteppich. Ungeniert klappte sie ein Bild von der Wand zurück und nahm eine Flasche Wermut aus dem Wandschrank.
    »Willst du auch einen Drink?« schnurrte sie und warf das bis auf die Schultern reichende Haar gekonnt zurück.
    Clark S. Bryan hob den Blick nicht von der Zeitung. Er nickte nur. Er hatte das Aussehen eines englischen Lords, und durch sein elegantes Juweliergeschäft zwei wohlgefüllte Bankkonten. Er konnte sich jeden Luxus erlauben und zögerte nicht, alle Gelegenheiten beim Schopfe zu packen.
    Er war knapp vierzig Jahre alt, besaß ein Landhaus auf Long Island und ein Luxusapartment am Hudson River.
    Der Börsenteil interessierte ihn nicht sonderlich, und so schlug er zum Abschluß seiner abendlichen Informationsstunde den Lokalteil auf. Das Boulevardblatt wurde zwar in seinen Kreisen nie erwähnt, aber eifrig gelesen. Bryan hatte eine besondere Vorliebe für den Polizeibericht.
    Als Patricia ihm das eisgekühlte Getränk reichte, fuhr Bryan aus dem Sessel. Erschrocken starrte er auf eine unscheinbare Meldung. Er las sie noch einmal, Wort für Wort.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Patsy mit unschuldigem Kinderblick.
    »Teufel noch mal«, wetterte Bryan und warf die Zeitung zu Boden. »Gerade jetzt muß dieser Halunke entlassen werden.«
    »Welcher Halunke?«
    »Der vor sechs Jahren bei mir eingebrochen hat. Er hatte für über eine halbe Million Steine gestohlen. Wenn ich nicht so gut versichert gewesen wäre, würde ich heute am Hungertuch nagen.«
    »Fürchtest du, er wird sich noch einmal an dich heranmachen?« fragte sie und ließ sich auf die Sessellehne nieder.
    »Ich glaube nicht, daß er so dumm ist, aber möglich ist alles. Du

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