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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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geschwiegen.
    Deshalb hatten Phil und ich jetzt den Auftrag bekommen, Andy nach seiner Entlassung zu beschatten.
    Clark Bryan hatte den Schaden von seiner Versicherung voll ersetzt bekommen und die Rechte an den Schmuckstücken für den Fall ihres Wiederauftauchens an die Gesellschaft abgetreten. Es war verständlich, daß uns der Direktor der Concordia Insurance um Mithilfe bat.
    Da niemals eines der verschwundenen Schmuckstücke aufgetaucht war, lag die Vermutung nahe, daß Andy die Beute sicher versteckt hatte und sie nach seiner Entlassung aufsuchen würde.
    Das Funkgerät begann zu piepen, und ich stellte scharf ein. Phil trug einen kleinen Taschensender mit sich, mit dem er Verstärkung anfordern konnte.
    »Er hat sich ein Motorboot gemietet und läßt sich über den East River bringen«, gab mein Freund enttäuscht durch. »Wenn ich ebenfalls einen Kahn miete, merkt er etwas. Beeilt euch, damit ihr eher drüben seid. Kurs Brooklyn Bridge.«
    Der Lieferwagen ordnete sich schon links ein und bog an der Brooklyn Bridge links ab. Mit einem Fernglas beobachtete ich das Dutzend Boote. Endlich hatte ich Andy scharf im Blickfeld. Er saß auf der hinteren Bank und beobachtete das Manhattanufer. In wenigen Minuten mußte der Kahn drüben anlegen.
    »Jetzt bist du dran«, sagte ich zu Ted, der am Steuer saß. Ich angelte mir ein zweites tragbares Funkgerät und gab es ihm. Gleich hinter der Brücke stieg er aus, während ich hinter das Steuer rutschte. Gebückt lief Ted in schnellem Schritt an der Kaimauer entlang, bis er auf Höhe der Anlegestelle war. Ab da konnte er sich Zeit lassen und die Ankunft Andys abwarten.
    Der Ganove war doch gerissener, als ich zuerst vermutet hatte. Es würde keine leichte Aufgabe sein, ihm die ganze Zeit auf den Fersen zu bleiben. Außerdem mußten wir ständig die Leute wechseln.
    Ich drehte eine langsame Runde um den Block und wartete auf das Rufzeichen. Als ich mich nach ein paar Minuten der Brücke erneut näherte, stand Phil an der Ampel und wartete. Er hatte die Strecke mit einem Taxi zurückgelegt und winkte mir kurz zu.
    »Den damaligen Ermittlungen nach befindet sich der Schatz in Brooklyn«, sagte mein Freund und warf die Tür zu. »Er scheint nicht viel Zeit verlieren zu wollen.«
    »Um so besser«, sagte ich. »Dann kommst du wenigstens nicht um den schwer verdienten Feierabend.«
    Ted meldete sich wieder über Sprechfunk und unterbrach Phils Antwort.
    »Bin an der Subwaystation Fulton Street. Andover scheint den nächsten Zug nehmen zu wollen. Entweder Richtung Bronx oder Richtung Hamilton Avenue.«
    »Okay, bleib ihm auf den Fersen«, gab ich durch und verständigte sofort den zweiten Einsatzwagen, der ein paar Blocks weiter wartete. Die Kollegen sollten in südlicher Richtung die U-Bahnhöfe beobachten, während wir in Richtung Bronx fuhren, bis sich Ted wieder melden würde.
    Solange er in einem Wagen der U-Bahn saß, war ein Funksprechverkehr wegen der starken Abschirmung unmöglich.
    Im Dreißig-Meilen-Tempo fuhren wir auf der Flushing Avenue in Richtung Bronx. Erst kurz vor der Triboro Bridge stoppte ich den Wagen und wartete mit laufendem Motor, daß sich Ted wieder meldete.
    Nervös sahen wir auf die Uhr. Es war fast eine halbe Stunde her, daß Andy in der Underground verschwunden war.
    Endlich piepste es ganz dünn aus dem Lautsprecher. Phil drehte den Verstärker ganz auf. Aus dem Rauschen hörten wir Teds Stimme. Er gab den Standort an. Wir brauchten nicht erst auf die Karte zu blicken.
    Die Bowery war uns nur zu gut bekannt. Ein trübes Viertel im Südzipfel Manhattans, wo es mehr Asoziale und Säufer als Straßenlaternen gibt. Kurz entschlossen wendeten wir und fragten den zweiten Einsatzwagen, ob er die Meldung ebenfalls gehört hätte.
    Die Kollegen waren dichter an der Bowery, so daß wir uns Zeit lassen konnten. Also hatte Andy doch vorsichtshalber mehrmals die Züge gewechselt und erst in Manhattan wieder das Tageslicht aufgesucht.
    Als wir uns über den Row East Broadway näherten, fingen wir ein zweites Rufzeichen auf. Ted hatte sich ablösen lassen, nachdem er Andy bis zur Belasco Street verfolgt hatte. Dort hatte sich Andy ein Zimmer in einer schäbigen Pension gemietet und war seitdem verschwunden. Wir nahmen Ted an der nächsten Ecke auf und ließen uns berichten. Er hatte ziemliche Schwierigkeiten gehabt, unbemerkt auf Andys Spur zu bleiben, aber er glaubte mit Sicherheit, daß der Ganove keinen Verdacht geschöpft hatte.
    »Belasco Street 86 ist die

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