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0444 - Sparks jagt Zombies

0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Herstellerfirma in aller britischen Bescheidenheit von sich behauptete - nämlich, das beste Auto der Welt zu bauen.
    Zamorra wunderte sich, daß Nicole die Chauffeur-Rolle so kampflos an ihn abgetreten hatte. Normalerweise waren Autos ihre Leidenschaft; je größer und luxuriöser, um so besser.
    Aber vielleicht hatte sie nur keine Lust, sich dem Streß des City-Verkehrs hinzugeben.
    Zamorra hatte vor einer Ampel stoppen müssen. Wenn er dem Stadtplan Glauben schenken durfte, den entweder ein Wahnsinniger oder ein Genie angefertigt hatte, war das »Regent« nur noch drei Kreuzungen entfernt. Als es grün wurde, gab Zamorra Gas.
    Daß in Hongkong Linksverkehr herrschte, machte ihm keine Schwierigkeiten. Er hatte lange genug in England gelebt, um sich daran zu gewöhnen.
    Nicht gewöhnt hatte er sich an Fußgänger, die plötzlich vom Gehsteig direkt auf seinen Wagen zurannten und wild mit den Armen fuchtelten.
    Schon gar nicht, wenn sie aussahen wie Colonel Christopher Sparks.
    ***
    Die Vollbremsung riß Nicole aus ihren Träumen und schleuderte sie in den Sicherheitsgurt. Hinter Zamorra quietschten Bremsen. Hupen gellten. Englische und chinesische Flüche ertönten im trauten Wettbewerb. Nicole riß die Augen auf. Das rote Edelcabrio stand jetzt genau auf Kreuzungsmitte und blockierte alle vier Richtungen.
    »Ich träume«, murmelte Nicole. »Er kann’s nicht sein. Zamorra, sag jetzt, nicht die Welt sei klein. Der Sprüch ist zu alt…«
    »Die Welt ist trotzdem klein. Colonel, wo ist dein Leibwächter?«
    »Da hinten.« Der blonde Sparks deutete mit ausgestrecktem Daumen über seine Schulter. Das Hupkonzert wurde vielstimmiger, die Flüche vielfältiger und einfallsreicher.
    »Einsteigen«, befahl Zamorra. Sparks turnte auf die Rückbank. Inzwischen hatte Zamorra Othmarsen ausgemacht. Da sowieso alles stand und er davon ausging, daß niemand bewußt einen Zusammenstoß riskieren würde, steuerte mit dem Rolls-Royce den Straßenrand an und pickte auch Othmarsen auf. Dann fädelte er sich wieder in den Verkehr ein, der bereits wieder zu fließen begonnen hatte und nun abermals gestört wurde.
    Sparks begann zu reden.
    »Ruhe«, ordnete Zamorra an. »Bis ich das Hotel gefunden habe.«
    Seufzend ergab sich Sparks in sein Schicksal. »Dem geschenkten Retter schaut man nicht in die Kiemen«, wandelte er ein Sprichwort gleich mehrfach ab.
    Wenig später stoppte Zamorra den Rolls-Royce Corniche vor dem »Regent«.
    »Ah, das tut gut«, stöhnte Sparks. »Endlich mal mit einem richtigen Auto gefahren zu werden. Welch ein Unterschied zu unserem Mietwagen.«
    Zamorra verengte die Augen. Er entdeckte unweit der Hotelzufahrt einen wahrhaftigen Morris Mini, der sich auf unerfindlichen Wegen nach Hongkong verirrt haben mußte; vermutlich durch ein unverzeihliches Versehen des Importeurs. An jeder Ecke ein Rad, paßte er bestens in diese von verzweifelter Parkplatznot geplagte Stadt, nicht aber zwischen die Statussymbole. »Ist das eurer?« fragte Zamorra.
    »Mitnichten«, protestierte Sparks empört. »Unserer steht in der Hotelgarage!«
    »Lassen die da Kleinwagen überhaupt hinein?«
    »Seit wann ist ein Daimler Vanden Pias ein Kleinwagen?« fauchte Sparks. »Oho, der Herr beweisen Geschmack«, stellte Nicole fest.
    »Trotzdem könnten wir mit eurem Rolls-Royce noch eine Stadtrundfahrt machen«, empfahl Sparks. »Aber vermutlich hat das Zeit, bis wir die wichtigeren Dinge erledigt haben.«
    »Was habt ihr denn vor?« erkundigte sich Zamorra. Nicole und er stiegen bereits aus. Ein Hotelboy näherte sich. Zamorra drückte ihm den Wagenschlüsselin die Hand. »In die Garage«, bat er. »Das Gepäck im Kofferraum bitte in unsere Suite. Der Möbius-Konzern hat für Zamorra reserviert.«
    »Spesenritter!« flüsterte Sparks laut.
    Neben dem Autoschlüssel wechselte auch ein Geldschein von Hand zu Hand. Nachdem die beiden Königlichen Geisterjäger ausgestiegen waren, klemmte sich der Boy hinters Lenkrad und jagte den Rolls-Royce mit unstandesgemäßem Tempo und quietschenden Reifen in Richtung Hotelgarageneinfahrt.
    »Shocking«, bemerkte Othmarsen. »So empörend geht man doch nicht mit einem Rolls um. Zamorra, du solltest dafür sorgen, daß der Knabe gefeuert wird!«
    »Ich bin entsetzt«, sagte Sparks.
    »Ha?« wunderte sich Othmarsen. »Es ist doch so? Wer bei einem Roilie die Reifen pfeifen läßt, gehört fristlos entlassen! Weißt du nicht, daß das im United Kingdom ein rechtmäßiger Kündigungsgrund ist?«
    »Ich weiß

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