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0444 - Sparks jagt Zombies

0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verhalten.
    Am Flughafen stellten Zamorra und Nicole fest, daß das Ticket nach Hongkong bereits gebucht und bezahlt war. Carsten Möbius mußte seiner Sache sehr sicher gewesen sein.
    »Das nächste Mal lege ich dich rein und weigere mich«, brummte Zamorra im Selbstgespräch. »Nur um dir zu beweisen, daß nicht immer alles nach deiner Nase geht, mein Lieber - ganz gleich, ob es überlebenswichtig ist oder nicht.«
    Aber er wußte nur zu gut, daß das ein leeres Versprechen war.
    ***
    Und nun waren sie in Hongkong. Carsten Möbius hatte perfekt vororganisiert. Eine Suite im »Regent«-Hotel war angemietet worden, und auch ein Mietwagen stand bereit, so daß sie sich um nichts zu kümmern brauchten.
    Das Rolls-Royce-Cabriolet gehörte in Hongkong durchaus zum Standard. Was anderswo Luxus war, war hier Alltag. Was anderswo bitterste Armut war, war ebenfalls Alltag, nur wurde du: gern übersehen und überspielt. Wer ging schon nach »Walled City«, in Kowloon, wo jeder dritte drogenabhängig war, wo Eltern ihre Kinder verkauften, um ein paar Wochen länger überleben zu können, wo die Ratten größer als Katzen waren und man nur überlebte, wenn man schneller zuschlug, zustach oder schoß als der andere, der doch nur versuchte, mit Gewalt seine eigene Existenz zu bewahren? Wer war in der Lage, die Tragödien zu zählen, die sich hier abgespielt hatten? Wer von Hongkong sprach, sah nur die Sonnenseite. Und selbst die Bedrohung, die allein dadurch über der Stadt lag, daß sie 1997, wenn der 99jährige Pachtvertrag auslief, an China zurückfiel, zählte nichts gegen die Armut und die Verzweiflung in »Walled City«.
    Aber wer wollte das schon sehen? War die heile Welt der Geschäfte und des Luxus nicht viel angenehmer?
    Selbst ein Mann wie Professor Zamorra machte sich in diesen Stunden keine tiefergehenden Gedanken. Er wollte wissen, woran er bei Carsten Möbius’ Auftrag war, um vorbereitet zu sein. Dessen Informant sollte im »Regent« warten, war ihm mitgeteilt worden. Immerhin schien der Nachrichtendienst dieses Weltkonzerns sehr schnell zu operieren. Denn ein gewisser Dwight P. Carmichael war mit denselben Maschinen von Los Angeles geflogen wie Zamorra und Nicole. Nur von Roswell beziehungsweise El Paso nach Los Angeles hatten sie unterschiedliche Flugverbindungen benutzt…
    Zamorra hatte sich bei der Ankunft auf Kowloons berüchtigtem Flughafen Kai Tak nicht die Mühe gemacht, Carmichael auf der Spur zu bleiben. Wenn er mit dem Informanten gesprochen hatte, würde er mit Sicherheit auch über Carmichaels Aufenthaltsort Bescheid wissen, dessen war er sicher. Erst einmal war er froh, die Landung überlebt zu haben. Als das Flugzeug, von der See her kommend, dicht über dem Häusermeer die Landebahn anpeilte, hatte es so ausgesehen, als würden die Tragflächen und das bereits ausgefahrene Fahrwerk die Wäscheleinen zwischen den Häusern mitnehmen…
    Aber nichts war passiert.
    Als das Flugzeug endlich stand, hatte Zamorra erleichtert aufgeatmet, und er wußte, daß es den Piloten garantiert nicht anders erging. Kai Tak war eben dieser haarsträubenden Anflugschneise wegen berüchtigt. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Hongkong besaß keinen Platz, den Flughafen zu verlegen.
    Carmichael war von einem Rolls-Royce-Taxi eines Hotels abgeholt worden. Auf Zamorra und Nicole hatte der offene Rolls gewartet, in dessen geräumigem Kofferraum jetzt ihr bislang noch relativ geringes Gepäck verstaut war. Immerhin waren sie ohne Ausrüstung in die andere Dimension aufgebrochen, und in den USA war auch nicht sehr viel hinzugekommen. Nicht allein deshalb hatte auch Nicole die Ohren gespitzt wie Mr. Spock, als Carsten Möbius erwähnt hatte, alle Spesen übernehmen zu wollen.
    Momentan überließ sie Zamorra das Lenkrad. Sie schien müde zu sein. Aber ihm war klar, daß sie hellwach werden würde, wenn sie in die Nähe von Modegeschäften kommen würden.
    Wo das »Regent« lag, verriet ihm der Stadtplan. Sicher hätten sie sich abholen lassen können, aber dann hätte eigens jemand den Rolls-Royce zum Hotel holen müssen. Und Zamorra wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, einmal einen solchen Wagen selbst zu fahren. Sein Freund Ted Ewigk hatte einmal einen Rolls besessen, und der schottische Lord Saris besaß ein solches Ungetüm, aber da war Zamorra immer nur Mitfahrer gewesen. Jetzt hatte er endlich einmal Gelegenheit, so einen Schlitten selbst zu pilotieren und festzustellen, ob stimmte, was die

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