Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0444 - Sparks jagt Zombies

0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
nur, daß es nichl weniger schockierend ist, einen Rolls-Royce ›Rollie‹ zu schimpfen. Bist du ein aufrechter Brite oder ein lausiger Texaner, Lyle?«
    Zamorra räusperte sich. »Bevor ihr euch in solchen Nebensächlichkeiten verliert…«
    »Typisch«, erregte sich Sparks. »Diese Franzosen! Keine Kultur, die Leute! Das kommt davon, wenn man auf dem Festland lebt und sich den dekadenten Strömungen hingibt! So etwas ist von wahrhaft existentieller Bedeutung! Es beweist Stil und Lebensart!«
    »Man kann das in einem Wort zusammenfassen: Spleen«, stellte Nicole trocken fest. »An euch beiden sieht man wieder mal, daß Ihr Engländer ’nen Vogel habt…«
    »So was kann auch nur ein Franzose behaupten, oder eine Französin! Typisch für den Erbfeind jenseits des Ärmelkanals«, konterte Sparks.
    »Also, ich habe keinen Vogel! Ich distanziere mich von ihm«, behauptete Othmarsen und deutete mit den Zeige-- fingern beider Hände zurückweichend auf Sparks.
    »Verräter!« zischte der Blonde.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Zamorra. »Wir beziehen Quartier in unserer Suite, lassen eine Flasche Cognac aufs Zimmer kommen und unterhalten uns über das wirklich Wichtige. Und damit meine ich nicht das Befinden der Queen, sondern den Grund eurer Aufregung.«
    Sparks wurde übergangslos ernst.
    »Sag mal, Professor, wann haben sie dir eigentlich dein Amulett geklaut?«
    ***
    Dwight P. Carmichael hatte unterdessen sein Hotel erreicht. Prüfend sah er sich um, dann öffnete er einen flachen Aktenkoffer und nahm ein zigarettenschachtelgroßes, graues Gerät heraus. Er schaltete es ein und zog eine etwa zwei Handspannen lange Teleskopantenne aus. Mehrmals drehte er sich langsam im Kreis, die Antenne in jeden Winkel des Zimmers haltend. Als weder ein Summton ertönte noch die Anzeige im kleinen Digitaldisplay sich veränderte, wußte Carmichael, daß sich keine Abhörmikrofone im Zimmer befanden.
    Er nahm ein anderes Gerät, zog den Telefonstecker aus der Dose und klemmte das Gerät zwischen Dose und Stecker. Dann nahm er den Hörer ab, schaltete auf Amtsleitung und wählte eine lange Ziffernfolge. Das kleine Gerät sorgte dafür, daß das Gespräch nach einem bestimmten Code zerhackt wurde, dessen Impulse nur ein auf den gleichen Code geschaltetes Gegengerät wieder ordnen und zusammensetzen konnte. Geräte wie diese wurden vorzugsweise von Geheimdiensten verwendet, aber für einen Großkonzern wie Tendyke Industries war es eine der leichteren Übungen, an diese Zerhacker zu gelangen.
    Der Gesprächspartner meldete sich.
    »Ich bin angekommen«, sagte Carmichael. »Und er ist auch da. Er ist mit der gleichen Maschine geflogen. Sind Sie bereit?«
    »Es gibt Schwierigkeiten, Sir. Wir brauchen vermutlich noch etwas Zeit. Wissen Sie, in welchem Hotel er logiert?«
    Carmichael runzelte die Stirn. »Soll das etwa heißen, Sie wissen es nicht? Sie haben das Reservierungstelefonat nicht registriert?«
    »Hören Sie, Carmichael. Wir können unmöglich die Telefonleitungen sämtlicher Hotels anzapfen. Ihre Leute hätten das von den USA aus unternehmen müssen. Außerdem haben wir hier genug andere Probleme.«
    »Eines davon kann ich Ihnen lösen«, zischte Carmichael. »Er ist im ›Regent‹ abgestiegen. Aber erwarten Sie nicht, daß ich den Rest auch noch für Sie erledige. Immerhin kassieren Sie eine Menge gutes Geld dafür. Also tun Sie etwas für Ihr Geld. Und ich will von Ihren Schwierigkeiten nichts hören. Ich will, daß ich einen ungestörten Geschäftsabschluß erreichen kann, und ich will, daß dieser Mann abserviert wird, der ständig unsere Kreise stört und immer lästiger wird!«
    »Wir werden Ihren Auftrag erledigen. Aber es wird nicht so schnell gehen, wie es ursprünglich geplant war.«
    »Wenn ich abreise, ist er tot?« sagte Carmichael.
    »Natürlich«, erwiderte sein chinesischer Gesprächspartner. Dann wurde die Leitung unterbrochen.
    Carmichael preßte die Lippen zusammen. Es gefiel ihm gar nicht, sich mit Gangstern abgeben zu müssen. Aber Zamorra mußte ausgeschaltet werden, und nachdem andere Methoden fehlgeschlagen waren, mußte es eben so gehen.
    Hongkong war ein geeigneter Platz. Kaum jemand würde hier nach dem Störenfried fragen, wenn er einfach verschwand. Wie, das war Sache der K-14-Triade.
    Carmichael schaltete den Zerhacker wieder ab. Er bediente sich an der Zimmerbar und nahm einen eisgekühlten Drink. Dann warf er sich auf das Bett und schloß die Augen. Er hoffte, daß der Plan, den er eingefädelt

Weitere Kostenlose Bücher