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0444 - Welten in Angst

Titel: 0444 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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harmloses Virus - harmlos für Menschen."
    „Jemand muß die beiden Cappins hassen wie die Pest", sagte Cascal.
    Sie warteten jetzt auf die Gruppe von Männern der Solaren Abwehr, die den Fall übernehmen würden.
    „Und Sie würden bei der nächsten Gelegenheit, vielleicht schon durch einen Händedruck, Merceile und Ovaron anstecken." Cascal nickte.
    Sie warteten rund eine Viertelstunde. Das Mädchen blieb weiterhin bewußtlos und atmete ganz flach. Während sie im Hotelzimmer warteten, arbeiteten Merceile und Ovaron zusammen an einem Plan, der den Sonnensatelliten zerstören und die neun Planeten retten sollte. Sie ahnten nichts von der Gefahr, in der sie schwebten.
    Cascal fragte einmal während der verstreichenden Minuten: „Kann dieser Virus lokalisiert werden, Claudia?" Sie nickte und antwortete: „Grundsätzlich ja. Ob es in diesem Fall gelingt, ist fraglich. Wir brauchen hier eine fachmännisch durchgeführte Laboruntersuchung."
    „Ich verstehe."
    Endlich ging der Türsummer. Cascal öffnete die Tür, mit schußbereiter Waffe. Draußen standen sechs Personen. Vier Männer und zwei Frauen. Sie befanden sich alle in Zivilkleidung, und nichts deutete darauf hin, daß sie Beamte der Solaren Abwehr waren. Cascal kannte zwei von ihnen namentlich. „Cascal?" fragte jemand. Joaquin ließ die Gruppe ein und sagte leise: „Cascal und Gäste, gebetene und ungebetene."
    Sehr schnell und mit der professionellen Routine verteilten sich die Männer über das Zimmer und ließen sich unterrichten. Sie untersuchten die Schlafnische und nahmen sie so gut wie auseinander, durchsuchten sämtliche Fächer, inspizierten das Bad und stellten viele Fragen.
    Dann sagte eine der beiden Frauen: „Wenn ich nicht sehr irre, ist nur eine Maßnahme vorzuschlagen."
    Cascal ahnte Schlimmes.
    „Wir nehmen Sie beide und das Mädchen mit und versiegeln das Zimmer. Bis wir wissen, um welchen Virus es sich handelt, sind wir alle gefährdet."
    „Einverstanden", sagte Cascal.
    Eine halbe Stunde später war alles vorbei.
     
    *
     
    Langsam und noch immer verwundert rollte Cascal den Ärmel herunter und befühlte die Stelle, an der die Hochdruckspritze angesetzt worden war.
    „Raffiniert", sagte er.
    Der Arzt, der sie alle geimpft hatte, legte die Spritze ab.
    „Wir sind glücklicherweise nicht mehr im zwanzigsten Jahrhundert", sagte er leise. „Wir haben bessere Methoden. Ihre Vermutung oder besser Diagnose, Kollegin, war richtig."
    Claudia schaute ihn an.
    „Sagen Sie es uns", bat sie.
    Man hatte das bewußtlose Mädchen auf einer Bahre abtransportiert und sie zusammen mit dem persönlichen Kleinkram und allen Beteiligten in die nächste Klinik gebracht. Dort war ihnen allen Blut abgenommen worden. Die positronischen Diagnosemaschinen hatten gearbeitet und festgestellt, daß die Kristallnadel ein Trick war.
    Sie war harmlos gewesen und hatte tatsächlich nur eine winzige Wunde hervorgerufen.
    Aber die Haut des Mädchens war infiziert.
    „Was haben Sie festgestellt, Doc?" fragte Cascal.
    „Modifizierte Tollwut mit einer Inkubationszeit von fünfzehn Tagen. In fünfzehn Tagen wären die Cappins zum erstenmal auf ihre Krankheit aufmerksam geworden."
    Cascal lehnte sich in dem kunstledernen Behandlungsstuhl zurück und meinte: „Ich habe keine Ahnung von Tollwut, und von der modifizierten schon gar nicht. Können Sie uns das alles kurz erklären?"
    Der behandelnde Arzt nickte.
    „Normalerweise wird die Tollwut übertragen, wenn ein tollwütiges Tier einen Menschen beißt. Speichel kommt in die Wunde, das Virus breitet sich im Blutkreislauf aus. Über die Lymphgefäße gerät er in das Nervensystem des Menschen und wäre auch, allerdings auf anderem Weg, in das Nervensystem der Cappins geraten. Wir hätten sie nicht mehr heilen können."
    Einer der SolAb-Agenten fragte bestürzt: „Warum?"
    „Das Mädchen war Zwischenträger. Das bedeutet in diesem Fall, daß ihre gesamte Haut in Verbindung mit Schweiß eine winzige Kontaktfläche gewesen war - inzwischen hatte man sie entsprechend behandelt.
    Ein Händedruck ... und Cascal hätte den Virus mit sich herumgetragen und weitergegeben.
    Unter anderem auch an die Cappins.
    Wir haben Sie alle geimpft und behandelt. Ihnen kann nichts mehr geschehen, Sie sind auch keine Zwischenträger mehr. Die winzigen Körperchen, die in der Haut und in den Schweißdrüsen haften, sterben nach siebzig Stunden ab."
    Cascal sagte: „Das bedeutet, daß ich drei Tage lang unter einer Brücke schlafen

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