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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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ließ ihn mitlaufen.«
    Auf dem Weg zu meinem Schreibtisch hielt mich Mr. High fest. »Mensch, Jerry, Sie sind es ja wirklich«, sagte er, »zugegeben, ich hatte Hoffnung, daß Sie sich aus dem Schlamassel befreien würden. Man soll ja nie aufgeben. Aber es sah verdammt ernst aus.«
    Das war eine Ausdrucksweise, die ich bei unserem Chef noch nie gehört hatte. Es war ein Zeichen, wie sehr ich ihn jetzt überrascht hatte.
    »Es war nicht mehr Risiko als bei jedem Einsatz«, erwiderte ich. »Außerdem bot sich dadurch die ausgezeichnete Gelegenheit, direkten Kontakt mit den Gangstern aufzunehmen. Es hat sich gelohnt. Lassen Sie die Haftbefehle ausschreiben, Mr. High.«
    »Du bist es wirklich«, stammelte Phil. »Ich merke es an deiner forschen Art. Kaum hast du Lunte gerochen, verlangst du auch schon Haftbefehle.«
    »Irrtum, George Humbly hat ein volles Geständnis abgelegt. Es reicht aus, um ihn lebenslänglich hinter Gitter zu bringen. Außerdem geht der Mord an dem kleinen Joe auch auf das Konto seiner Bande. Und der Einbruch von Mortimer.«
    »Moment«, sagte Mr. High, »Sie überschütten uns mit Neuigkeiten. Wollen wir nicht der Reihe nach Vorgehen?«
    »Verzeihung«, sagte ich, »natürlich. Also um kurz nach fünf erreichte mich ein Anruf.«
    Ich ging an meinen Schreibtisch, kramte den Schlüssel aus der Tasche und schloß das rechte Seitenfach auf, wo das Tonbandgerät stand. Ich spulte zurück und löste die Stoptaste.
    »Hallo, Mr. Cotton?« Die Stimme im Lautsprecher gehörte einem Mann, den man im Hundertyardtempo über fünf Meilen gehetzt hatte. Er keuchte mehr als er sprach. »Sind Sie wirklich Mr. Cotton?«
    »So jedenfalls steht es auf meinem Ausweis.«
    »Gut, Cotton, dann sperren Sie die Ohren auf. Ihr Leben ist nach Humblys Ansicht keinen Pfifferling mehr wert. Aber stellen Sie keine Fragen. Ich habe nur wenige Sekunden Zeit.«
    »Okay, ich lausche, schießen Sie los.«
    »Sie werden Humbly unbequem. Sie haben ihn an einigen empfindlichen Stellen erwischt.«
    »Das freut mich.«
    »Deshalb hat er beschlossen, Sie zu ermorden.«
    »Und wie?«
    »Auf dem Newark Airport steht eine Maschine, die heute abend noch abstürzen soll. Er will Sie in diese Maschine verfrachten, und Sie sollen mit abschmieren.«
    »Und?«
    »Genügt Ihnen das nicht?«
    »Nein. Wie will Humbly mich zu dieser Spazierfahrt einladen?«
    »Er wird Sie mit seiner Gang abschnappen — im Parkhochhaus, wo Ihr Wagen abgestellt ist. Wenn Sie ein kluger Bursche sind, werden Sie den Wagen stehen lassen und mit einem Taxi nach Hause fahren.«
    »Damit Humbly sich eine andere Todesart für mich überlegt und meinen Arbeitsfrieden fortlaufend stört?«
    »Machen Sie, was Sie wollen. Ich habe Sie gewarnt!«
    »Okay, ich bedanke mich. Hallo, Ihren Namen müssen Sie mir noch nennen, damit ich mich bei meinem Lebensretter bedanken kann.«
    Ein Knacken verriet, daß der andere aufgelegt hatte.
    Ich stoppte das Tonband und sah Mr. High an.
    »Da ich'nicht im Hause war, durften Sie Ihre Entscheidung allein fällen«, sagte der Chef.
    »Okay«, sagte Phil und atmete schwer, »aber wie bist du aus der Todesmühle herausgekommen, oder bist du gar nicht drin gewesen?«
    »Doch — aber bleiben wir noch bei den Telefongesprächen, die ich in den nächsten zehn Minuten führte. Hör dir den Recorder an.« Ich lockerte die Stoptaste.
    »Hier Newark Airport«, ertönte eine Frauenstimme.
    »Hier ist das FBI, geben Sie bitte die Wissenschaftliche Forschungsabteilung für Luftfahrtindustrie.«
    »Moment, ich verbinde.«
    »Hier Gradowski.«
    »Hier ist das FBI, Jerry Cotton. Geben Sie Obacht. Es kommt jetzt darauf an, daß Sie schnell schalten können. Und zwar ganz schnell. Rufen Sie sofort zurück, damit Sie sehen, daß Sie mit dem FBI sprechen.«
    »Okay, Mr. Cotton.«
    Es dauerte keine dreißig Sekunden, als sich unsere Zentrale meldete: »Mr. Gradowski für Sie, Mr. Cotton.«
    »Hier Cotton.«
    »Ich sollte Sie anrufen.«
    Ich stoppte abermals die Spule und erklärte: »Es würde Sie langweilen, das ganze Gespräch abzuhören. Ich erhielt von Gradowski die Einzelheiten über den Versuch ,Hurricane‘ und beauftragte ihn dann, nichts zu unternehmen, um die Gangster zu stören. Er brauchte nur eines zu machen, ein Fallschirmpaket ins Flugzeug zu packen und zwar so, daß ich es mit zwei, drei Handgriffen umschnallen konnte. Ich habe ja einige Fallschirmsprünge gemacht und war kein Anfänger.«
    »Dann hast du bis zwei Minuten vor der Landung'tier

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