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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Untersuchungsergebnisse hinüberschicken«, sagte Mehalic mit müder Stimme, »wahrscheinlich werden sich die Kollegen dann auch für den Fall Nannie Power interessieren. Denn sie dürfte den Mörder von Joe Weider gekannt haben.« Plötzlich erwachte in Mehalic wieder der Kriminalist.
    »Was sagten Sie, Captain, dieser Joe Weider hat den Stahlschrank von Mortimer & Co geplündert? Damit wäre auch das Motiv gegeben für den Mord. Der kleine Weider wollte die Pläne versilbern. Dabei wurde er von dem Käufer überrumpelt und erschossen. Wahrscheinlich hat der Mörder ihm die Akten bei dieser Gelegenheit abgenommen, also Raubmord.«
    »Sie haben recht, Mehalic, das wäre ein Motiv für den Mord. Aber wer ist der Mörder?«
    »Zumindest seinen Vornamen wissen wir — er heißt Pit, zu ersehen aus dem Abschiedsbrief, den Nannie Power ihm geschrieben hat. Sie muß ein starkes Vertrauen auf die Polizei gesetzt haben.«
    »So?«
    »Daß die Polizei sich als Briefträger betätigt und den richtigen Empfänger ermittelt. Denn das Girl hat nur seinen Vornamen auf den Umschlag gekritzelt, mehr nicht. Aber ich bin überzeugt, daß wir oder die FBI-Agenten den Brief an die richtige Adresse befördern«, sagte Mehalic.
    ***
    Ich sah ins Objektiv der Fernsehkamera und hörte das leise Schnurren. Humbly hatte also nicht zu viel versprochen.
    Die Maschine nahm Kurs auf die Hackensack-Sümpfe und würde hier abstürzen. Ich studierte das Armaturenbrett und versuchte gleichzeitig, meine Hände aus der Schlinge zu ziehen.
    Das Flugzeug wurde von einer Windböe gepackt und erschüttert. Die leblosen Puppen schüttelten sich in ihren Schalensitzen.
    Ich mußte ruhig Blut bewahren.
    Ich hielt vergeblich Ausschau nach einem Mikrofon. Nur die Kamera arbeitete über mir.
    Die Hitze schien plötzlich unerträglich. Der Schweiß rann mir in Bächen über den Rücken. Mit gequältem Gesicht sah ich zur Fernsehkamera hoch.
    Der Höhenmesser kletterte nicht mehr. Die Viermotorige befand sich 6400 Fuß hoch — über 2000 Yard. Das war die vorgeschriebene Mindesthöhe für Maschinen, die sich New York näherten. Ich drehte den Kopf nach rechts. Durch ein breites Fenster sah ich die Lichterstadt vor mir.
    Aber ich verweilte mit den Augen nur für Sekunden auf dieser faszinierenden Kulisse. Ich mußte handeln, und zwar schnell handeln, denn ich wußte genau, daß die Maschine nur etwa fünf Minuten in der Luft bleiben konnte, wenn sie nicht über das Ziel hinausschießen wollte. Von diesen fünf Minuten waren bereits zwei herum. Nach diesen hundertachtzig Sekunden würde der Maschine ein Sturzflug befohlen.
    Dann gab es kein Entrinnen mehr für mich.
    Am Armaturenbrett war eine Uhr angebracht, die an den Stromkreis angeschlossen war. Diese Uhr war der Zeitzünder, eine letzte Garantie, daß die Maschine nicht über die Sumpfgebiete hinausschwebte.
    Wie gebannt starrte ich auf den Zeiger der Höllenmaschine, der von den Technikern eingebaut war. Er war automatisch in tausend Yard Höhe in Gang gesetzt worden, und zwar durch eine Schaltung über den Höhenmesser.
    Deutlich hörte ich das Ticken.
    Die Kamera schwenkte wieder ihr Objektiv zum Führerstand. Noch zwei Minuten — noch hundertzwanzig Sekunden.
    Mein Brustkorb spannte sich.
    Mit einem leisen Knarren schwenkte die Kamera wieder in den Passagierraum. Ein Spezialmotor bewirkte die Bewegung des Gerätes, das auf einem Kugellager montiert war.
    Mein Hemd klebte mir am Rücken. Ich hatte das Gefühl, mit meinem Anzug in den Hudson gefallen zu sein.
    Das Objektiv blieb auf mein Gesicht gerichtet, als habe es von Humbly den Auftrag erhalten, dem Gangster den Ausgang des Versuchs bis in die letzten Einzelheiten zu schildern.
    Humbly würde jetzt in einer Kneipe in der Nähe des Newark Airport sitzen. Oder er hatte ein tragbares Fernsehgerät im Wagen.
    Dreißig Sekunden würde die Kamera auf meinem Gesicht ruhen, dreißig wertvolle Sekunden. Dann blieb noch genau eine Minute.
    Die Maschine zur Landung zu bringen, war ausgeschlossen, weil die Steuerknüppel fehlten. Außerdem würde dreißig Sekunden nach der Landung die Maschine in die Luft fliegen.
    Immer noch war das Objektiv der Fernsehkamera wie ein Maschinengewehr auf meine Stirn gerichtet.
    Am Zeitzünder der Höllenmaschine las ich die Zeit, die mir noch blieb.
    Das war der Augenblick für mich. Ich streifte die Fesseln und die Sicherungsgurte ab.
    ***
    »Hallo«, sagte Phil hastig, »Blitzverbindung für den.FBI zum Newark Airport, Abteilung

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