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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

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High.
    ***
    »Dreh endlich den Kasten ab«, knurrte Humbly und nahm das Whiskyglas in die Hand, »selbst wenn die Bullen heräusbekämen, daß wir den G-man ins Jenseits befördert haben, würden sie es niemals zugeben.«
    »Laß den Jungen doch«, erwiderte Crafford mit schleppender Stimme, »bei Anfängern ist das immer so.«
    »Dieser Kasten macht mich nervös«, sagte Humbly.
    »Vorhin warst du anders, als der G-man abschmierte. Da bist du förmlich in den Kasten hineingekrochen«, sagte Crafford.
    »Vorhin — das war ein Mord, Leute, ein perfekter Mord. Besser konnte ihn kein Krimi auf der Leinwand darstellen. Nur schade, daß die Fernsehstationen in den letzten Sekunden abgedreht haben.«
    »Hast du nicht genug gesehen?« fragte Foster. »Aus der Maschine gab es kein Entrinnen mehr.«
    Plötzlich schwiegen alle drei und sahen zum Fernseher hinüber. Auf der Mattscheibe tauchte der Sprecher auf.
    »Meine sehr verehrten Damen und Herren«, sagte er. »Viele von Ihnen haben das Experiment ,Hurricane‘ auf dem Bildschirm miterlebt. Ein blinder Passagier kam dabei zu Tode. Es handelt sich, wie inzwischen festgestellt worden ist, um den FBI-Agenten Jerry Cotton. Die näheren Umstände des tragischen Unfalls werden noch geklärt.«
    »Was willst du mehr?« krähte Crafford und klopfte Humbly auf die Schulter. Der Gangsterboß verzog das Gesicht zu einem gehässigen Grinsen.
    »He, McLaughlin und Hallway kommt her, trinkt einen Whisky mit uns«, lärmte Humbly plötzlich. »In einer Viertelstunde sind wir gemachte Leute und verduften für einige Monate.«
    Hallway und McLaughlin saßen an einem kleinen Tisch in der Ecke des Salons.
    »Los, Pit, hol die Tasche und leg die Dokumente auf den Tisch. In zehn Minuten kommt Aloe Bross mit den Bucks, los, Leute, es sieht hier aus wie nach einer Saalschlacht, macht Ordnung! Wenn ich mit Bross verhandele, verschwindet ihr in den Schankraum. Es ist kaum noch Betrieb. Ihr könnt eure Köpfe schon sehen lassen, kapiert?«
    »Okay«, brummelten sie. Foster und Crafford leerten ihre Gläser. Hallway lehnte ab, als Humbly ihm einen Whisky anbot.
    »Danke, Boß. Aber um diese Zeit trinke ich noch nicht«, sagte er.
    »Um diese Zeit? Es ist doch schon Mitternacht.«
    »Ich warte noch drei, vier Stunden. Es kann nicht schaden, wenn einer nüchtern bleibt.«
    »Bravo, ein Mann mit Grundsätzen«, murmelte Humbly und goß den Whisky in sich hinein.
    Um fünf Minuten nach zwölf flog die Tür auf. Auf der Schwelle stand Aloe Bross mit einem Gorilla, der eine Aktentasche trug.
    »Hallo, Bross«, sagte Humbly, stand auf und ging ihm entgegen. Däbei streifte er seine Leute mit einem Blick. Crafford und Foster schlenderten zur Tür. McLaughlin übersah den Eintretenden und feilte seine Fingernägel. Hallway musterte die beiden Besucher kritisch und prägte sich ihre Gesichter ein.
    »He, Pitt«, knurrte Humbly, »deine Maniküre kannst du draußen fortsetzen.«
    McLaughlin warf ihm einen wütenden Blick zu, erhob sich und ging mit den anderen hinaus.
    »Hallo, Bross, nehmt Platz. Du kannst die Aktentasche auf den Tisch legen«, sagte Humbly mit lauter Stimme.
    »Pat wird sie bei sich halten«, erklärte Bross. Seine Sprache war leise aber hart. Die Augen strahlten eine eisige Kälte aus, daß selbst Humbly es vermied, seinen Blicken zu begegnen.
    »Wo hast du die Dokumente?« fragte Bross.
    »Da hinten auf dem Tisch«, erwiderte Humbly, »bleib sitzen, ich hole sie.« Humbly stand auf, schleppte zwei Aktenhefter heran und legte sie vor Bross auf den Tisch.
    »Und die Bucks?« fragte der Gangsterboß.
    »Abgezählt in der Tasche — zweihunderttausend. Fünfzigtausend fehlen noch. Die bekommst du, wenn Jeff verkauft hat, einverstanden?«
    »Es war ausgemacht, die zweihundertfünfzig sofort bei Übernahme der Papiere«, wandte Humbly ein.
    »Okay — dann behalt deinen Kram, und du bekommst keinen Cent.«
    »Stop — Bross, so war das nicht gemeint«, knurrte Humbly, »selbstverständlich bin ich damit einverstanden. Hier sind die Pläne und nun die Bucks.«
    »Moment, nicht bevor ich die Pläne genau geprüft habe«, erwiderte Bross. Er schlug die Deckel auf und begann in den Akten zu studieren. Drei, vier, fünf Minuten vergingen. Humbly wurde unruhig.
    »Du brauchst sie nicht auswendig zu lernen«, sagte er. »Du kannst sie ja mitnehmen.«
    »Du irrst, Humbly«, erwiderte Bross eisig, »ich lasse mir von dir keine alten Hüte andrehen.«
    »Was?« fuhr Humbly auf, »du kannst nicht bluffen,

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