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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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stürzte ins Hotel. In der Rezeption verlangte er ein Taxi zum Flughafen von Miami Beach. Außerdem gab er Anweisung, sein Zimmer bis auf Widerruf zu reservieren.
    Mein Freund erreichte die Maschine noch, fand aber nicht mehr die Zeit, eine Flugkarte zu lösen. Er wies sich bei der Flugpolizei aus ,und durfte die Maschine besteigen.
    Drei Stunden später saß Phil bereits in einem New Yorker Yellow Cab und ließ sich zum FBI-Distriktgebäude in der 69. Straße Ost fahren.
    Das Girl in der Rezeption machte große Augen, als Phil zur Tür hereinschneite.
    »Hallo, Mr. Decker«, sagte sie, »ich denke, Sie haben Urlaub. Oder hat Sie der Chef zurückbeordert?«
    »Nein. Haben Sie nicht heute abend .Hurricane, diesen Flugzeugabsturz, verfolgt?« fragte Phil.
    »Nein, dazu hatten wir keine Zeit. Das wissen Sie doch.«
    »Jerry saß in der Maschine, die abgestürzt ist.«
    »Was? Ich habe von dem Versuch gelesen. Aber daß da ein G-man mitmachen sollte, war mir nicht bekannt.«
    »Das war ein Gangsterstück. Ist Mr. High noch nicht im Hause?«
    »Nein, aber er hat sich angesagt und muß jeden Augenblick eintreffen. Fahren Sie doch schon mal hinauf.«
    »Okay«, sagte Phil, trug sich ins Buch ein und ging mit müden Schritten die Stufen zu unserem Office hinauf.
    Den ersten Schreck bekam mein Freund, als er Licht in unserem gemeinsamen Büro anknipste und die Ordnung auf meinem Schreibtisch erblickte.
    Dann sah er den Umschlag auf der grünen Schutzplatte seines Schreibtisches. Er riß den Umschlag auf und las.
    »Hallo, Phil. Wenn du früher aus dem Urlaub zurückkommen solltest, mach dir bitte keine Sorgen um mich. Der kleine Ausflug wird mir nicht schaden. Ich melde mich, sobald es meine Zeit erlaubt. Grüß den Chef. Jerry.«
    Mein Freund hielt den Zettel noch in der Hand, als Mr. High im Türrahmen stand.
    »Phil, ich wußte doch, daß Sie zuerst ins Office gingen. Haben Sie die Sache mit Jerry verfolgt?«
    »Ja, ich habe versucht, ›Hurricane‹ zu stoppen. Aber es ging nicht, wie mir die technische Leitung versicherte.«
    »Wie kann Jerry in die Maschine gekommen sein?«
    »Bestimmt nicht freiwillig. Irgendeine Bande muß ihm diesen Streich gespielt haben. Wenn wir nur wüßten, wer.«
    »Jerry war Humbly auf den Fersen. Sie wissen doch, seine Gang schafft seit einiger Zeit beträchtliche Unruhe in den Fabrikleitungen und den Forschungszentren. Sie stiehlt Geheimdokumente über Stahlforschung und andere Dinge und verkauft sie ins Ausland. Eigentlich ist es Aufgabe des CIC, da es sich vorwiegend um militärische Objekte handelt. Aber diese Jungens haben uns um Unterstützung gebeten, weil wir mit den örtlichen Verhältnissen besser vertraut sind.«
    »Ob Jerry seine Nase zu tief hineingesteckt hat?«
    Mr. High zuckte die Schultern.
    »Er hatte mir noch keinen Bericht erstattet. Sie wissen ja, ich dränge gewöhnlich nicht darauf, weil ich weiß, daß meine G-men von selbst kommen, wenn sie Neuigkeiten haben.«
    »Ob er etwas von seinem Tod gewußt oder geahnt hat?«
    »Wie kommen Sie darauf, Phil?«
    »Er hat mir hier einen seiner typischen Briefe hinterlassen.«
    Mein Freund reichte Mr. High das beschriebene Kalenderblatt. Der FBT-Distriktchef las den Text:
    »… der kleine Ausflug wird mir nicht schaden. Ich melde mich, sobald es meine Zeit erlaubt. Grüß den Chef, Jerry.«
    Mr. High fuhr sich über die Augen. Er dachte nach. Dann sagte er: »Demnach muß er heute nachmittag hier im Office gewesen sein. Fragen Sie doch bei der Rezeption an, wann Jerry sich ausgetragen hat.«
    Phil nahm den Hörer, wählte die Vermittlung und fragte nach Jerrys letzter Eintragung. Er erhielt die gewünschte Auskunft und bedankte sich.
    »Um fünf Uhr dreißig nachmittags ist er gegangen«, sagte Phil.
    »Es dürfte nicht schwierig sein, seine Spur zu finden. Vielleicht hat er vorher telefoniert.«
    ***
    »Allerdings, das habe ich, Mr. High«, sagte ich und stand in der Tür unseres Office.
    Ich hätte nicht unangemeldet hereinplatzen sollen. Denn Phil blieb die Luft weg, als er mich sah. Und Mr. High wischte sich zweimal über die Augen. Seine Lippen waren wie bei einer übermenschlichen Anstrengung aufeinandergepreßt und vollkommen blutleer.
    Ich betrat das Office und schloß die Tür.
    »Um kurz nach fünf erreichte mich ein Anruf«, sprach ich schnell weiter, um die Aufmerksamkeit meines Chefs und meines Kollegen auf die Story zu lenken und damit den Überraschungsschock zu mildern. »Ich hatte den Recorder angeschlossen und

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