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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder die Stimme der Oberhexe. »Das ist hervorragend. In wenigen Sekunden werden wir beide uns die Hand reichen können.«
    Da Jane den Mann überragte, schaute sie auf ihn herab. Dabei sah sie auch das Pendel, und sie vergaß ihr eigentliches Ziel, weil das schwingende Herz sie von anderen Dingen ablenkte.
    Solange es schwang, stand Jane unter seiner Kontrolle. Wie auch jetzt, als sie die Arme ausstreckte, nach der Schlinge griff und nicht einmal zusammenzuckte, als ihre Finger das raue Seil umklammerten.
    Das empfand sie als nicht so schlimm…
    »Streif dir die Schlinge über den Kopf!« flüsterte Wikka aus dem Nirgendwo. Jane nickte.
    Auch Miles Banion meldete sich zu Wort. »So ist es gut, so habe ich es gewollt. Keiner kann sich meinem Bann entziehen, auch du schaffst es nicht, Jane Collins.«
    »Nein«, sagte sie rau.
    »Bist du jetzt glücklich?« fragte er voller Zynismus. »Sag es mir, bist du glücklich?«
    »Ich will zu ihr.«
    »Dann mußt du glücklich sein«, stellte er fest. »Jeder, der aus dem Leben scheidet, um neu geboren zu werden, ist glücklich. Ich weiß das, denn ich habe meine entsprechenden Erfahrungen dabei gemacht, das kannst du mir glauben.«
    Jane streifte die Schlinge über den Kopf. Der raue Hanf schrammte über ihr Gesicht.
    Dann erreichte sie den Hals.
    »Leg sie richtig an. Der Knoten muss an der Seite liegen!« wisperte Banion, der einzige Zuschauer.
    »Ich versuche es.«
    »Und ich heiße dich jetzt schon herzlich in meinem Reich willkommen, Jane.«
    Wikka hatte wieder gesprochen. Sie konnte es kaum erwarten, die angebliche Verräterin aus dem Leben scheiden zu sehen.
    Jane war so fest davon überzeugt, dass es sich bei der Sprecherin um Wikka handelte, dass sie an eine Täuschung oder einen Irrtum keinen Gedanken verschwendete.
    Sie zog die Schlinge fester.
    »Sitzt sie jetzt exakt?« fragte Banion.
    »Ich glaube ja.«
    »Dann brauchst du nur noch eines zu tun, Jane Collins. Spring vom Tisch herab.«
    Sie schaute auf ihn nieder. Dabei wollte sie einen klaren Gedanken fassen, doch die Macht des Pendels war stärker. Sie hielt Jane fest in ihrem Griff, so dass sie den eigenen Willen überhaupt nicht mehr spürte. Eine gewaltige Sehnsucht nach der Toten erfüllte sie und überschattete alles andere.
    »Jetzt spring!«
    Und Jane sprang tatsächlich!
    ***
    Ich hatte nicht weit zu laufen. Zudem war die Tür nicht völlig geschlossen worden, so dass aus dem Spalt noch der Hauch eines Kerzenscheins hervorfiel.
    Dort waren sie also.
    Ich wollte erst die Tür mit einem gewaltigen Ruck aufziehen, riss mich aber zusammen, weil ich erst die Lage peilen wollte. Durch den Spalt konnte ich zwar sehen, aber nicht genug. Der Blickwinkel war einfach zu schlecht.
    Deshalb zog ich die Tür ein wenig weiter auf.
    Mein Atmen war überhaupt nicht zu hören. Der erweiterte Spalt ließ mich nicht nur mehr sehen, auch besser hören, und ich vernahm die Stimme eines Mannes, der hinter einem Tisch stand und ein Pendel schwang. Er stand im Schein einer Kerze und schaute zu Jane Collins hoch.
    »Jetzt spring!«
    Jane Collins bewegte sich nach rechts und sprang.
    ***
    War die Frau denn wahnsinnig geworden, war sie verrückt? Hatte man sie beeinflusst?
    Auf diese drei Fragen gab es keine Antwort für mich. Ich wusste nur, dass ich jetzt verdammt schnell sein musste und in einem Reflex kurzerhand losstürmte.
    Ich wollte Jane retten!
    Alles andere war mir egal, und ich hatte tatsächlich so etwas wie Glück im Unglück. Bevor Jane die Tischplatte verließ und fast senkrecht in die Tiefe fallen konnte, knickte sie noch an der Kante um. Diese winzige Bewegung bedeutete für mich einen Zeitgewinn.
    Mit einem gewaltigen Hechtsprung warf ich mich vor, fegte den Tisch mitsamt dem Schädel und der Kerze zur Seite, so dass auch Banion etwas mitbekam, und packte Jane mit beiden Händen.
    Sie hing noch immer in der Schlinge, wurde aber von mir in die Höhe gestemmt, so dass ihr diese gefährliche Mordwaffe nichts anhaben konnte.
    »Halte aus!« schrie ich ihr zu. »Und versuche, die Schlinge über deinen Kopf zu streifen!«
    Hoffentlich beeilte sich Jane, denn Miles Banion hatte sich von seiner Überraschung erholt.
    Er kam wieder näher. Dicht vor ihm lag die Kerze. Die kleine Flamme war nicht erloschen, sie glitt über die Holzbohlen und schwärzte sie bereits. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, wann diese Feuer fangen würden.
    Jane war schwer. Zum Glück stützte sie sich mit einem Fuß auf meiner rechten

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