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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nummernschild war unkenntlich gemacht worden.
    Eine Verfolgung war zwecklos. Mein Jaguar stand einen Block entfernt.
    Dreißig Sekunden später hatte ich die Polizeizentrale am Telefon und gab Großalarm.
    ***
    Perkins war tot. Von den übrigen Gästen hatte nur einer eine harmlose Verletzung durch einen Querschläger davongetragen. Bereits nach wenigen Minuten wimmelte es im Greenwood Club von Polizisten.'Auf der Straße vor dem Lokal stauten sich die Neugierigen. Es war ein höllisches Durcheinander.
    Brustelli schoß händeringend auf mich zu.
    »Als ob ich es geahnt hätte«, jammerte er. »Jetzt haben sich die Gangster an Perkins gerächt, in meinem Lokal. Ich bin ruiniert.«
    Ein Cop drängte ihn zurück. Der Captain des Reviers trat auf mich zu.
    »Haben Sie den Mörder erkannt, Mr. Cotton?«
    Ich nickte grimmig.
    »Hellgraue Gabardinemäntel, graue Hüte und schwarze Strümpfe über den Kopf gezogen. Mittelgroß! In der Verkleidung erkenne ich sie sofort wieder.«
    Der Captain knirschte hörbar mit den Zähnen.
    »Ein glatt organisierter Gangstermord«, sagte er und schob die Hände in die Taschen. »Wir wissen, daß Perkins viele Feinde hatte. Er war damals der Kronzeuge im de Beers-Prozeß. Bereits in Sing Sing wurden zwei Mordanschläge auf ihn unternommen. Im Zuchthaus konnten wir sie vereiteln, aber hier draußen war er nicht mehr zu schützen. Ich wußte, daß er sich in meinem Bezirk aufhielt. Und ich habe, ehrlich gesagt, so etwas Ähnliches erwartet. Trotzdem bleibt es eine verdammte Schweinerei!«
    »Zum Glück ist sonst niemand zu Schaden gekommen.«
    Im Hintergrund tauchte Phil Decker auf, der sich durch die Menge drängte.
    »Tag, Jerry«, sagte er, »ihr habt ja hier ganz groß gefeiert.«
    »Ein Gangstermord«, sagte der Captain. »Schon der sechste in diesem Jahr. Keine Chance, ihn je aufzuklären. Aber ich kann mir mal wieder die Nacht um die Ohren schlagen. Na, dann wollen wir mal…« Er wandte sich um und gab den inzwischen eingetroffenen Beamten von der Mordkommission seine Anweisungen.
    »Ich war sowieso auf dem Weg zu dir«, sagte Phil hastig. »Die Nachricht von dem Attentat hörte ich unterwegs über Polizeifunk!«
    »Wieso? Ist was passiert?« fragte ich. »Ich habe nur eine Kleinigkeit herausgefunden! Aber sie wird dich interessieren. Weißt du, wem der Greenwood Club gehört?«
    »Brustelli, denke ich!«
    »Kleiner Irrtum. Brustelli ist nur der Strohmann. Der Club gehört der PAP Company — das heißt Play and Pleasure Incorporated, und dahinter verbirgt sich ein Großaktionär!«
    »Black Sprangle?« fragte ich . »Erraten! Eine Reise nach Hawaii. Es lohnt sich doch, in unseren Archiven zu stöbern. Edgar Hoover sagte immer, irgendwo ist alles registriert, und da ist eine Menge dran. Ich dachte mir, diese Neuigkeit wird dich sofort interessieren. Vielleicht siehst du auch May Fair in einem ganz anderen Licht, wenn du weißt, wer ihr Brötchengeber ist.«
    »Ja — May Fair«, sagte ich nachdenklich. »Verdammt, wo steckt sie?«
    Wir sahen uns nach ihr um, aber wir konnten sie nicht finden. Das Mädchen war spurlos verschwunden. Seit ich sie aus der Schußbahn in Sicherheit gebracht hatte, hatte ich keine Zeit mehr gehabt, mich um sie zu kümmern. Ich hatte auch nicht auf sie geachtet.
    Ich wandte mich an Brustelli.
    »Sie muß noch hier sein«, sagte der dicke Mann. »Vorhin habe ich sie gesehen, in ihrer Garderobe.«
    Wir sahen dort nach, aber May war nicht da. Ihr Mantel fehlte. Ein Tischchen mit Kosmetika war umgestürzt; Dosen und Flakons waren über den Boden verstreut.
    »Sie muß in großer Hast geflohen sein«, sagte Phil. »Wahrscheinlich hat sie einen schweren Schock abbekommen. Es ist ja keine Kleinigkeit, sich plötzlich im Feuer einer Maschinenpistole zu erleben und dann noch den alten Humor zu bewahren. Selbst ich, der ich gemeinhin als einer der Unerschütterlichsten gelte, pflege in solchen Situationen zu fragen: Wie soll das enden?«
    Ich bückte mich und hob einen glitzernden Gegenstand auf.
    »Was sagst du dazu?«
    »Ein Ohrclip — könnte beinahe echt sein!«
    Ich hielt den Brillanten gegen das Licht.
    »Er ist sogar echt. May Fair hat ihn vorhin getragen.«
    »Dann muß sie ihn auch verloren haben!«
    »Ich glaube, Phil, wir sind auf der richtigen Spur. May hatte keinen Grund, von hier zu fliehen, nachdem sie mich hierherbestellt hatte. Das Mädchen ist nicht freiwillig davongelaufen. Der umgestürzte Tisch, der Ohrclip auf dem Boden — ich will dir etwas

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