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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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bewahrte, konnte er verhältnismäßig ungeschoren aus der Sache herauskommen. Aber ich bezweifelte, daß er das tat.
    Er hatte einen Fehlschlag erlitten und war nervös geworden.
    Sorgen machte mir nur das Schicksal von May Fair. Aber es gab keinen anderen Weg, ihr zu helfen. Ich hatte mir alles sorgfältig überlegt. Das entscheidende Problem war, jetzt genau die richtigen Züge zu tun.
    Ich fuhr ins FBI-Gebäude zurück. Inzwischen war es vier Uhr morgens geworden. Die Stadt lag im Dunkeln. Für eine knappe Stunde war New York zur Ruhe gegangen. Die breiten Avenues lagen verlassen im Licht der Neonlampen.
    In der großen Eingangshalle des FBI-Gebäudes empfing mich die Atmosphäre konzentrierter Arbeit. Hier war einer der wenigen Orte, wo es keine Ruhepause gab. Ein Kollege trat auf mich zu.
    »Hallo, Jerry, die Reporter sind schon da. Sie warten oben im Pressezimmer. Es hat sich herumgesprochen, daß es gegen Black Sprangle gehen soll.«
    Er grinste mich an. Ich grinste zurück. Für dieses Gerücht hatte Phil gesorgt, er hatte genau die Dosis an Andeutungen ausgestreut, die notwendig war, um die Zeitungsleute neugierig zu machen.
    »Wo ist Phil?«
    »Oben, im Office.«
    »Danke!« Ich betrat den Lift und fuhr nach oben. Als die Türen auseinanderglitten, sah ich mich von einer aufgeregten Schar von Reportern umringt. Blitzlichter flammten auf.
    »Hallo, Mr. Cotton, ist es wahr, daß es gegen Black Sprangle geht?« — »Unter welche Anklage werden Sie ihn stellen?«
    — »Hat er etwas mit dem Mord im Greenwood Club zu tun?« — »Bitte eine Erklärung!«
    Ich hob abwehrend die Hände.
    »Black Sprangle soll falsch geparkt haben. Lassen Sie mich jetzt bitte durch!«
    Ich drängte mich durch die Menge und erreichte die Tür zu meinem Büro. Als ich sie öffnete, tippte mir jemand auf die Schulter.
    »Einen Augenblick, Mr. Cotton…«
    Vor mir stand Roy Sand.
    »Hallo, Mr. Sand!«
    »Kann ich Sie eine Minute sprechen?«
    »Aber wirklich nur eine Minute. Ich bin sehr beschäftigt!«
    Er drängte sich herein, und die Tür fiel ins Schloß.
    »Einen Moment«, sagte ich und ging ins Nebenzimmer. Am Schreibtisch saß Phil und sah mich erwartungsvoll an.
    »Nun?« fragte er.
    »Erledigt«, sagte ich. »Ich habe den Haftbefehl. Und wie sieht es hier aus?«
    »Alles okay. Das große Einsatzkommando ist bereits auf dem Wege nach Heaverside. Die County Police ist informiert und erwartet unsere Weisungen. Jetzt fehlt nur noch unser Erscheinen auf der Bühne zum großen dramatischen Schlußakt!«
    »Hoffentlich reagiert Black Sprangle wie erwartet«, murmelte ich. »Zurück können wir jetzt nicht mehr! Draußen wartet Roy Sand!«
    »Großartig, dann können wir ihm ja unsere Geschichte erzählen. Der Bursche fiel mir schon vorhin auf den Wecker. Er bildet sich ein, weil er dich persönlich kennt, habe er ein Anrecht auf bevorzugte Informationen.«
    »Das habe ich erwartet. Roy Sand ist für unsere Zwecke ideal. Also gehen wir!« Wir stülpten die Hüte auf und öffneten die Tür. Sand schoß auf uns zu.
    »Mr. Cotton, eine Frage…«
    »Richtig, Sie sind ja auch noch da«, spielte ich den Erstaunten. »Mann, kommen Sie morgen wieder. Wir haben es eilig!«
    »Ist es wahr, daß Sie Black Sprangle verhaften wollen? Geben Sie mir einen Tip! Jack E. hat mir vorhin erzählt, daß Dirk Wayne Informationen über Black Sprangle sammelte. Das ist doch eine unerhörte Neuigkeit. Es sieht doch so aus, als hätte Black Sprangle Dirk deshalb ermordet. Und der Anschlag vorhin trägt auch seine Handschrift. Steckt er wirklich dahinter?«
    »Wie kommen Sie nur auf diese Idee?«
    »Nun, das ist für mich sehr wichtig. Ich war mit Dirk gut bekannt. Wir waren oft beisammen. Aber über diese Sache hat er mir nie etwas erzählt. Das Dumme ist nur, daß der Gangster das nicht wissen kann. Vermutlich sieht er in mir einen potentiellen Zeugen und versucht, auch mich zu beseitigen. Denken Sie an das Mädchen! Sie war mit Dirk befreundet und ist seit dem Mord verschwunden.«
    Ich zögerte immer noch. Phil sagte; »Er hat recht, Jerry! Es ist nur fair, daß wir ihm Bescheid sagen!«
    »Damit er es in die Zeitungen setzt und Black Sprangle womöglich gewarnt wird«, polterte ich mit gespielter Wut los.
    »Für die Morgenausgabe ist es sowieso schon zu spät. Außerdem veröffentliche ich nichts«, sagte Roy Sand hastig. »Ich verspreche es Ihnen!«
    »Also gut«, sagte ich, »wir haben in der Tat Black Sprangle in Verdacht, Dirk Wayne ermordet zu

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