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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben. Wir glauben auch, daß er den Mord an Perkins durchführte. Das Opfer sollte in Wahrheit May sein, sie sollte aus demselben Grund sterben wie Dirk. Seitdem ist das Mädchen verschwunden. Wir fürchten, daß Black Sprangle sie gekidnappt hat.«
    »Und können Sie ihm das beweisen? Haben Sie einen Haftbefehl?«
    Ich sah ihn völlig ausdruckslos an. »Sie sollten ein paar Tage verreisen, Mr. Sand. Das wäre das beste für Sie!«
    »Das ist keine Antwort…«
    »Haben Sie nicht verstanden?« fragte Phil sanft. »Verreisen Sie, möglichst weit weg. Hier in New York kann es gefährlich für Sie werden, wenn Black Sprangle in Ihnen wirklich einen Zeugen sieht. Wir versuchen natürlich, Sie zu schützen, aber Sie wissen selbst, wie raffiniert und skrupellos die Gangster sind.«
    Der Reporter zögerte.
    »Und noch was, Mr. Sand«, sagte ich, »wenn von dem, was wir Ihnen eben gesagt haben, auch nur ein Wort in Ihr Blatt kommt…«
    »Mr. Cotton will sagen, er reißt Ihnen den Kopf ab«, ergänzte Phil freundlich.
    »Das ist keine leere Drohung! Also seien Sie vernünftig und halten Sie die Finger da raus«, sagte ich. »Bleiben Sie bei Ihren Schauergeschichten aus der Bowery!«
    »Das ist ein freundschaftlicher Tip«, gab Phil den Ball zurück.
    »Gehen wir«, sagte ich und schob Phil zur Seite. Einigermaßen verwirrt sah Sand uns nach.
    »Das hat er gefressen«, sagte Phil zufrieden, als wir im Fahrstuhl nach unten fuhren. »Es gibt doch zum Glück ein paar feste Spielregeln. Eine davon ist: Wenn du etwas unter die Leute bringen willst, vertraue es einem Polizeireporter als streng vertraulich an. Wetten, daß Roy Sand jetzt fest glaubt, wir hätten einen Haftbefehl wegen des Mordes in der Tasche?«
    »Ich wette nie, wenn ich weiß, daß ich verliere.«
    »Und wetten, daß das in ein paar Stunden die ganze Stadt glaubt?«
    »Dagegen möchte ich fast galten«, grinste ich. »Ich habe mit keinem Wort angedeutet, daß wir Black Sprangle verhaften wollen, und schon gar nicht wegen Mordes. Wenn die Leute eine blühende Phantasie haben, ist das ihre Sache!«
    Wir hatten die Tiefgarage erreicht. Der Garagenmeister hatte meinen Jaguar inzwischen aufgetankt und nachgesehen. Wir brauchten nur noch loszufahren.
    Der Motor röhrte auf; der Jaguar schob sich die Rampe empor und bog in die menschenleere Straße ein. Als wir den Block umrundeten, sah ich mich um. Auf dem Parkplatz vor dem FBI-Gebäude liefen die ersten Reporter hastig zu ihren Wagen.
    »Die Meute kommt«, sagte Phil. »Fahr nicht zu schnell. Wir wollen den Kollegen von der Presse doch nicht unnötig die Arbeit erschweren.«
    ***
    Heaverside liegt rund vierzig, Meilen vom Stadtrand entfernt. Mit hoher Geschwindigkeit jagten wir über den menschenleeren Highway dahin. In einigem Abstand folgten uns die Reporter.
    Als wir vom Highway abbogen, dämmerte es im Osten. Der Tag brach an. In dem fahlen Licht wurden die ersten Umrisse der Millionärsvillen sichtbar; weiße Stuckpaläste, von alten Bäumen umgeben. Ein dünner Nebelschleier war in der Luft.
    Als wir am Straßenrand eine Gruppe parkender Wagen sahen, stieg ich in die Bremsen. Die FBI-Kollegen waren ausgestiegen und erwarteten uns. Ich stoppte und ging auf den Einsatzleiter zu.
    »Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?«
    »Seit wir hier sind, nicht«, sagte der Mann, Er war mittelgroß und breitschultrig. »Aber ein Streifenpolizist will Black Sprangles schwarzen Cadillac kurz nach zwei Uhr morgens beim Verlassen der Stadt gesehen haben. Zu dem Zeitpunkt waren wir noch auf dem Weg hierher.«
    »Und?«
    »Wir haben die Meldung an die Highway-Patrouillen weitergegeben. Eine Streife erinnert sich daran, einen schwarzen Cadillac kurz vor Lightsand gesehen zu haben.«
    »Wann war das?«
    »Etwa um halb drei! Aber die Cops haben nicht auf die Nummer geachtet. Weitere Meldungen sind nicht eingegangen.«
    »Lightsand liegt nördlich«, überlegte ich. »Und um zwei Uhr war diese Aktion bereits angelaufen. Das könnte er gewesen sein. Überzeugen wir uns. Halten Sie die Reporter zurück!«
    »Wird erledigt!«
    Wir überquerten die Straße und erreichten das große schmiedeeiserne Tor, das Black Sprangles Landsitz absperrte. Zwischen den gedrehten Stäben hindurch sah man einen großen gepflegten Park. Im Hintergrund erhob sich ein mächtiger Herrensitz mit einem Säulenportal.
    »Bemerkenswert«, knurrte Phil, »wenn man bedenkt, daß der Bursche in seinem Leben noch keine zwei Minuten gearbeitet hat…«
    Ich drückte

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