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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagen: May wurde entführt!«
    »Entführt? Von wem?«
    »Von den Leuten, die nicht wollen, daß sie auspackt. Es sind dieselben, die Dirk Wayne zum Schweigen gebracht haben. Komm, wir können das sehr leicht überprüfen!«
    Ich ging zu Brustelli und erkundigte mich, wo May ihren Wagen parkte. Er verwies auf die Tiefgarage im Keller. Wir fuhren nach unten und dort, in der zweiten Reihe, stand ihr schwarzer Aston Martin.
    »Da hast du es«, sagte ich. »Sie ist nicht weggefahren, sie wurde entführt.«
    »Verdammt, da muß sofort etwas geschehen!«
    »Sicher, vorausgestzt, dir fällt etwas ein.« Ich lehnte mich gegen den Wagen, schob die Hände in die Taschen. »Ich jedenfalls habe keinen Vorschlag zu machen.«
    »Man kann die Großfahndung, die sowieso läuft, auf sie ausdehnen«, meinte Phil.
    »Ja, aber auf diese Weise finden wir sie nicht und warnen die Gegenpartei unnötig. No, Alter, unser nächster Schritt muß sehr sorgfältig überlegt werden. Ich glaube ziemlich sicher, daß ihr vorerst nichts passiert. Ein paar Stunden haben wir Zeit, dann müssen wir uns etwas einfallen lassen.«
    »Ich komrpe da nicht mit. Wenn die Gangster May Fair als eine gefährliche Zeugin fürchten, werden sie sie schnellstens ermorden. Ich verstehe nicht, woher du deinen Optimismus nimmst. Bei Dirk Wayne haben wir erfahren, wie skrupellos die Bande zuschlägt. Warum sollen sie bei May eine Ausnahme machen?«
    »Ich rede nicht von einer Ausnahme, ich rede nur von einem Zeitgewinn. Black Sprangle hat nämlich schon versucht, May zu ermorden — nur ging die Sache schief, und jetzt muß er sich etwas Neues einfallen lassen. Das braucht Zeit, und darauf spekuliere ich.«
    Wir fuhren nach oben und durchquerten das Lokal, wo die Experten der Mordkommission mit routinierter Präzision ihrer Arbeit nachgingen. Wir drängten uns draußen durch die Schaulustigen, die immer noch den Gehsteig bevölkerten, und dann erreichten wir Greenwich Park — eine Insel inmitten des Häusermeeres. Kies knirschte unter meinen Tritten; beim Gehen stieß ich Laub mit den Füßen vor mir her. Es war kalt.
    »Ich glaube«, sagte ich, »daß Black Sprangle zum zweitenmal versucht hat, uns einen seiner fast perfekten Morde vorzuexerzieren. Der Anschlag vorhin war womöglich noch perfekter als der .Unfall' von Dirk Wayne. Perkins hatte mit dem Anschlag nichts zu tun. Er galt May Fair.«
    »Das mußt du mir genauer erklären«, sagte Phil.
    »Es ist ziemlich einfach. Versetz dich doch mal in Black Sprangles Lage. Da existiert ein Reporter, der einiges über ihn herausgefunden hat und es veröffentlichen will. Der Mann muß beseitigt werden. Nun hat der Reporter aber ärgerlicherweise einem Mädchen vorher einiges erzählt. Also muß das Mädchen auch beseitigt werden. Aber wie? Offener Mord scheidet aus — wir würden nach dem Motiv fragen und damit auf einer Einbahnstraße bei Black Sprangle landen. Ein Unfall in so kurzer Zeit würde uns mißtrauisch machen. Wir würden der ersten Sache nachgehen und womöglich herausfinden, daß es sich um einen getarnten Mord handelte. Also schied diese Möglichkeit aus. Black Sprangle konnte May nicht verunglücken lassen.«
    »Jetzt sehe ich, worauf du hinauswillst.«
    »Ja — die Lösung, die er gewählt hat, ist von verblüffender Skrupellosigkeit. Er entschied sich für den offenen Mord, aber nicht an May, sondern an einem anderen. Dabei sollte eine verirrte Kugel May treffen, die in Wahrheit das Opfer sein sollte. Der Mord an Perkins würde wenig Staub aufwirbeln. Er hatte geschworene Feinde in der Unterwelt.«
    »Ja, Black Sprangle hat sich wirklich etwas einfallen lassen, um May vor deinen Augen ermorden zu lassen, ohne daß ihm diese Absicht nachzuweisen ist!«
    »Mehr noch, ohne daß man überhaupt auf diese Idee kommt. Sein Plan war so perfekt, daß ich jetzt noch keine Aussicht sehe, ihn jemals zu beweisen. Ich kam überhaupt nur darauf, weil der Plan schiefging. Ich konnte May retten. Jetzt war der nächste Zug an ihm. May durfte auf keinen Fall aussagen. Also wurde sie gekidnappt. Und jetzt verstehst du auch meinen Optimismus. Ein Mann, der sich solche Mühe gibt, sich etwas einfallen zu lassen, der so sehr darauf bedacht ist, einen offenen Mord zu vermeiden, wird May nicht einfach umbringen. Er wird sich zunächst etwas einfallen lassen. Das braucht seine Zeit, genau wie die Ausführung. Bis dahin müssen wir unseren entscheidenden Zug getan haben.«
    »Okay — hast du schon eine Idee?« Ich schüttelte

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