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0446 - Die Zeitbrüder

Titel: 0446 - Die Zeitbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Illusionen hinzugeben.
    Perry Rhodan mußte sich klar darüber sein, sonst säße er nicht so ruhig und geistesabwesend da.
    Aber es mochte Personen geben, die damit rechneten, daß Ovaron II einem Schluß seiner Positronik nicht unbedingt vertraute.
    Es lag durchaus in der terranischen Mentalität, sich nicht auf das Urteil einer Maschine zu verlassen.
    In der Mentalität eines Sextadim-Navigators lag das absolut nicht. Ovaron Iwußte zwar nicht viel von sich und seiner Herkunft, aber er wußte, daß ein Sextadim-Navigator seiner Maschine genauso vertraute wie sich selbst.
    Ovaron II würde seine Pläne umwerfen und sich auf die neue Lage einstellen, das hieß, er würde Vorsorge treffen, die Bedrohung zu beseitigen.
    Falls niemand ihn über den wahren Sachverhalt aufklärte ...
    Das Farbenspiel eines Saturnuntergangs tauchte die Akalos-Berge in ständig wechselndes Licht. Der Shift rollte über ein türkisfarben funkelndes Eisfeld, das von dottergelben, grünen und rosafarbenen Hängen umgeben war. Eine violett schimmernde zarte Wolke senkte sich auf die Kanzel und löste sich kurz danach auf.
    Die Antriebsmotoren der Gleisketten summten ihr eintöniges Lied. Hinter dem Fahrzeug blieb eine häßliche Doppelspur zurück.
    Toronar Kasom bewegte die Impulsknüppel der Kettensteuerung.
    Die Backbord-Gleiskette wurde ausgekuppelt, und der Shift beschrieb eine scharfe Linkskurve.
    Perry Rhodan warf einen Blick nach hinten und stellte fest, daß Ovaron schlief. Er zuckte die Schultern. Der Cappin hatte das beste getan, was in seiner Lage getan werden konnte. Im Wachzustand würde er nur unnötig über das Risiko grübeln, das er freiwillig eingegangen war. Der geringste Fehler konnte zu einem Zeitparadoxon führen.
    Der Shift rollte ins Einfallstor der Alcalos-Berge, jene breite Schlucht, die beim ersten Vorstoß benutzt worden war, In einer Höhlenöffnung am Hang zeigte sich für wenige Sekunden ein Kampfroboter. Er gehörte der Gruppe der fünf kegelförmigen loboter vom supermodernen Typ TARA-III-Uh, die hier als Eingreifreserve stationiert worden waren. Mit ihren Paratronschirmen und Transformwerfern stellten sie eine Streitmacht dar, die selbst einem Kampfraumschiff fährlich werden konnte. Dennoch fühlte sich der Großadministrator durch ihre Anwesenheit nicht beruhigt. Bei diesem Unternehmen kam es weniger auf die Feuerkraft als auf ,die Schnelligkeit und Exaktheit der Denkprozesse an. Sobald erst geschossen werden mußte, war ihr Unternehmen so gut wie gescheitert.
    Gucky steckte seinen Kopf aus dem Verbindungsschacht und fragte: „Sind wir noch nicht bald da, Chef?
    In dieser Sardinenbüchse bekommt man ja Platzangst."
    „Komm her, Sardine!" rief Kasom, ohne den Kopf zu wenden. „Ich habe Hunger."
    Der Mausbiber rollte empört mit den Augen.
    „Jetzt fängt der Kerl genauso an wie sein Uropa! Der selige Melbar fraß auch alles, was ihm über den Weg lief."
    „Aß ... !" rief Toronar.
    „Was soll ich sein?" kreischte der Ilt.
    „Du hast mich mißverstanden, Kleiner", sagte der Oberst friedlich. „Ich wollte dich nur korrigieren.
    Mein Urgroßvater fraß nicht, er aß."
    Gucky grinste und entblößte dabei seinen prächtigen Nagezahn.
    „Aber er aß so, daß eine siebenköpfige Raupe blaß vor Neid geworden wäre, wenn sie ihm hätte zusehen können.
    Ich brauche bloß an die gebratenen Rinderviertelchen zu denken, die er verputzte ..."
    Toronar nickte beifällig.
    „Ja, mein Urgroßvater lebte sparsam und bescheiden. Er begnügte sich mit Rinderviertelchen anstatt mit Rinderhälften."
    Der Mausbiber starrte Kasom fassungslos an und ließ den Schachtrand los. Er stürzte in den Frachtraum. Von unten erscholl Joak Cascals Schreckensschrei, dem eine verwünschung folgte, bei der Rhodan blaß wurde. Wahrscheinlich war der Ilt auf Cascals Kopf gefallen.
    Ovaron erwachte von dem Lärm. Er blickte aufmerksam nach draußen.
    „Ich muß geschlafen haben", sagte er.
    „Ich beneide Sie darum", erwiderte Perry Rhodan. „Ein gesunder Schlaf ist ein Geschenk der Götter. Wie fühlen Sie sich?"
    Der Cappin verzog das Gesicht.
    „Wie auf einem Vulkan, Perry. Aber sprechen wir nicht von Gefühlen. Hat die Ortung noch nicht angesprochen?"
    „Bis jetzt nicht. Außerdem wird ein anfliegendes Raumschiff - falls Ovaron II mit einem Schiff ankommen sollte - zuerst von den besseren Ortungsgeräten des Deformators entdeckt werden. In einem solchen Fall schickt Atlan uns einen Rafferimpuls."
    Er sah den Cappin nachdenklich

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