Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0446 - Die Zeitbrüder

Titel: 0446 - Die Zeitbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bedeutend kleiner ist. Auch der Sitz des Haupttriebwerks ist gleich.
    Hoffentlich hat Atlan die Aktiv-Ortung inzwischen eingestellt, sonst ist er geortet worden."
    „Keine Sorge, Ovaron". sagte der Haluter beruhigend. „Der Arkonide ist ein umsichtiger Mann. Er hat nur zwölf Sekunden lang geortet und dann auch das letzte Energie-Aggregat im Deformator stillgelegt."
    Gut" erwiderte der Cappin. „Dann wäre es, an der Zeit, das Spezialteleskop..."
    Mit einer raschen Bewegung schaltete er seinen Helmtelekom aus. Sein Gesicht verwandelte sich in eine starre Maske.
    Das schrille Ticken des Tastereinfallzählers schwoll zu einem furchterregenden Heulen an, wurde leiser - und blieb plötzlich aus.
    Ovaron fing einen bedeutungsvollen Blick Rhodans auf und nickte kaum merklich. Er sah, daß der Terraner und Tolot ebenfalls ihre Helmfunkgeräte ausgeschaltet hatten.
    Erst jetzt bemerkte der Cappin, daß ihm die Haare vor Schweiß klebten.
    Er grinste verzerrt, als er daran dachte, was wohl mit seinem Zeitbruder geschehen würde, falls die Cappins im Schiff das Versteck orteten und die gesamten Angehörigen der Einsatzgruppe Sichteten.
    „Ovaron II würde weiterleben. Aber wie lange? Achtzehn Jahre lang? Und was dann?
    Entweder würde er nach achtzehn Jahren mit den Terranern zusammentreffen oder nicht. Wahrscheinlich würde er sie treffen, sich mit ihnen verbünden und in die Vergangenheit reisen um seine Ankunft zu beobachten, wobei er dann umkam. 'Ovaron stöhnte unterdrückt. Wer käme dann um? Ovaron Ioder Ovaron II?
    Da Ovaron Idann schon tot war, müßte beim zweitenmal Ovaron II sterben.
    Doch wer würde dann mit dem Schiff Kommen?
    Ein dritter Ovaron? Ovaron III...? lUnd müßte ein Ovaron III nicht ebenfalls zur Erde fliegen, mit den Terranern zusammentreffen und den Tod finden, sobald er seine eigene Ankunft beobachten wollte?
    Welcher Ovaron käme dann an? Ovaron IV?
    Würde dieser tödliche Zyklus ewig ablaufen?
    Nein, nur achtzehn Jahre lang! Aber diese achtzehn Jahre würden niemals aufhören, sondern sich immer wiederholen!
    Vielleicht war derjenige, der mit dem Raumschiff ankam, gar nicht Ovaron II, sondern der hundertste Ovaron - und er der neunundneunzigste ...!
    Woher sollte er wissen, wie oft sein Zeitbruder schon angekommen und gestorben war?
    Er schüttelte langsam den Kopf. Nein, es würde immer der gleiche Ovaron sein, der starb - und er konnte nur ein einziges Mal sterben. Oder zur gleichen Zeit unendlich viele Male. Oder überhaupt nicht! Da war das Ticken abermals. Es schwoll langsam an, sank zu einem kaum hörbaren Wispern herab, schwoll abermals an - und verlor sich in der Ferne.
    Kurz entschlossen schaltete er seinen Helmtelekom wieder an.
    Nach anfänglichem Zögern folgte Perry Rhodan und der Haluter seinem Beispiel.
    „Routinemäßige Abtastung", erklärte der Cappin. „Wir sollten uns dadurch nicht stören lassen."
    „Und wenn das Kommandogehirn eine Meldung über die verdächtigen Vorfälle absetzt...?" fragte der Großadministrator.
    „Soviel ich weiß, reagiert es nur auf den Kodeimpuls. Oder auf den Versuch, gewaltsam einzudringen." Perry wurde blaß.
    „Hoffentlich existiert es in der Jetztzeit nicht mehr. Sonst hält es womöglich normale Ausschachtungsarbeiten für einen Angriff und schlägt zurück."
    „Es ist in der Lage, den ganzen Sa-turnmond zu zersprengen, Perry. Aber ich denke nicht, daß es in Ihrer Jetztzeit noch existiert.
    Obwohl ich es natürlich nicht mit Sicherheit sagen kann."
    Rhodan nickte schweigend. Er befahl über Telekom, das Spezialteleskop auszuladen. Kurz darauf stieg Toronar Kasom aus und reichte das Gerät dem Haluter.
    Es handelte sich um ein Spiegelteleskop mit Pol- und Deklinationsachse und einem sphärischen Spiegel aus besonders behandeltem und geschliffenem Ynkelonium. Die Leistung entsprach ungefähr einem der im 20. Jahrhundert verwendeten Schmidt-Spiegel von zwei Metern Brennweite. Technische Verbesserungen hatten aus dem früheren Ungetüm von Apparat ein Gerät von anderthalb Metern Länge, dreißig Zentimetern Durchmesser und einer Masse von neunundvierzig Kilogramm gemacht.
    Icho Tolot trug es ins Freie. Rhodan und Ovaron folgten.
    Draußen stellte der Haluter das Teleskop auf einen Felsblock, klappte seinen störenden Druckhelm zurück und beugte sich über das Okular. Langsam schwenkte er das Teleskop herum.
    Nach etwa drei Minuten hielt er es mit einem Ruck an, klappte seinen Helm nach vorn und sagte: „Ich habe es, Rhodanos. Es war

Weitere Kostenlose Bücher