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0446 - Die Zeitbrüder

Titel: 0446 - Die Zeitbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ging zu ihm hinüber und sprach begütigend auf ihn ein.
    „Fassen Sie sich, Ovaron!" sagte er beschwörend. „Ich kann mir vorstellen, wie Ihnen zumute sejn muß."
    Ovaron hörte auf zu lachen.
    „Nein, das können Sie nicht", sagte er deprimiert.
    „Wissen Sie, vorhin drängte sich mir eine Zwangsvorstellung auf.
    Ich dachte daran, daß ich niemals hier stehen und meine eigene Ankunft beobachten könnte, wenn ich mich entschlösse, Ovaron II zu erschießen."
    „Sie irren sich", entgegnete der Großadministrator. „Diese Gedanken kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich kenne einige Probleme, die sich bei Zeitreisen ergeben. Aber ich glaube nicht, daß Sie Ovaron II erschießen könnten, selbst wenn Sie das wollten."
    „Wieso nicht?" gab Ovaron Izurück. „Ich brauchte nur meine Waffe zu ziehen, in Anschlag zu bringen und Ovaron II niederzuschießen. So einfach wäre das."
    Rhodan lachte. Er stellte sich vor, wie Geoffry an seiner Stelle argumentiert hätte und war sich seiner Sache völlig sicher.
    „So einfach wäre es eben nicht, Ovaron. Falls Sie Ovaron II tatsächlich töten könnten, wären wir uns niemals begegnet, denn dann wäre kein Ovaron jemals zur Erde geflogen. Wir hätten Sie in einem solchen Fall auch nicht zum Titan und in die Vergangenheit bringen können. Folglich hätten Sie Ovaron II niemals erschießen können. Das wäre nämlich ein hundertprozentiges Paradoxon gewesen, und gegen solche Paradoxa stehen sämtliche Naturgesetze."
    Icho Tolot stöhnte so laut, daß Per-ry Rhodan im ersten Augenblick erschrak - bis er sich daran erinnerte, daß sie ihre Helmsender nach der Landung des Beibootes auf minimale Reichweite eingestellt hatten. Schon in sechs Metern Entfernung konnte selbst Tolots lautestes Stöhnen nicht mehr empfangen werden.
    „Zum erstenmal versagt mein Planhirn", teilte der Haluter mit.
    ,,Ich bin nicht in der Lage, die Wahrscheinlichkeit Ihrer Argumente zu errechnen, Rhodanos."
    „Das kann ich mir vorstellen", erklärte Rhodan. „Dir fehlen einfach einige Fakten. Ein Planhirn ist eben nicht für das Philosophieren geschaffen. Aber Ovaron Iwird Ovaron II kaum erschießen wollen, um dir die notwendigen Fakten zu liefern, Tolotos."
    Der Haluter lachte schallend, bis Saedelaere sich zu ihm umwandte und mit einer Geste Schweigen gebot. Im nächsten Moment waren in den terranischen Helmempfängern Stimmen zu hören, die von den Richtmikrophonen aufgenommen und auf der gleichen Wellenlänge und Frequenz mit Minimalleistung gesendet wurden, auf die die terranischen Helmfunkgerate eingestellt waren.
    Ovaron Ikonzentrierte sich wieder auf die optische Beobachtung.
    Er sah, wie Ovaron II durch das Spalier schritt und hörte gleichzeitig in seinem Helmempfänger einen Befehl Moshakens.
    Der Kommandant des Mutterschiffes befahl den Spalier stehenden Cappins, die Augen auf den Ganjo zu richten.
    Ovaron Ihielt unwillkürlich den Atem an.
    Ovaron II blieb am Ende des Spaliers stehen, dem Kommandanten zugewandt.
    Moshaken legte beide Hände flach auf seine Brust und verneigte sich.
    „Ich melde die Ausführung Ihres Befehls, ehrwürdiger Ganjo", tönte es aus dem Telekomempfänger. „Aber bitte, hört mich an, auch wenn ich gegen Sie nur ein Unwürdiger bin."
    „Was haben Sie mir zu sagen, Kom-mandant Moshaken?" fragte Ovaron II.
    Ovaron Ibegann zu beben, als er seine eigene Stimme erkannte, die tatsächlich seine Stimme war, obwohl sie nicht aus seinem Munde kam. Da er sich selbst kannte, vermochte er die begleitenden Gefühle aus der Stimme herauszuhören: Zuneigung, Vertrauen und ein wenig Ungeduld.
    Moshaken verneigte sich erneut, dann sah er Ovaron II offen ins Gesicht.
    „Die Gefahren, die auf Lotron auf Sie lauern, Ganjo, sind groß", sagte er mit volltönender Stimme. „Der abtrünnige Takerer Lasallo ist ein sehr intelligenter Mann. Er läßt sich nicht so leicht täuschen.
    Vor allem aber würde Ihnen der Biomech-Transferer Levtron gefährlich werden. Levtron ist als Fanatiker bekannt, wie Sie aus den Berichten unseres Geheimdienstes wissen.
    Ganjo, ich bitte Sie, die gefahrvolle Mission nicht persönlich anzutreten. Sie müssen dem Ganjasischen Reich erhalten bleiben."
    Perry Rhodan war aufgeregt. Da er, wie alle Personen der Zeitexpedition, die Sprache der Cappin-Völker einwandfrei beherrschte, hatte er jedes Wort verstehen können.
    Er blickte zu Ovaron Ihinüber. Fassungslosigkeit im Blick. Dieser Cappin, der sein Freund geworden war, schien eine außerordentlich

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